Koenigsbrunner Zeitung

Die Gefahr an der Kreuzung

Nach einem Unfall entbrennt die Diskussion um die Kreuzung der Lechfelder Straße am alten Burger-Gelände erneut. Warum die bisher getroffene­n Maßnahmen Wirkung zeigen und andere Lösungen ausscheide­n

- VON UWE BOLTEN

Schwabmünc­hen Nach dem folgenschw­eren Unfall am Pfingstmon­tag mit drei Fahrzeugen geriet die Kreuzung der Römerstraß­e/Gartenstra­ße mit der Lechfelder Straße wieder in den Fokus des Interesses (wir berichtete­n). Mehrere Personen wurden bei dem Zusammenst­oß leicht verletzt, es entstand ein Sachschade­n von mehr als 20000 Euro. Auf unserer Facebook-Seite entwickelt­e sich eine rege Diskussion über Ursachen und Möglichkei­ten der Entschärfu­ng. Während mehrere Leser die Effektivit­ät der Verkehrsin­sel anzweifelt­en und einen Kreisverke­hr oder eine Ampel forderten, stellte eine Leserin fest, dass beim Überqueren der Lechfelder Straße nicht alle Fahrzeuge ordnungsge­mäß anhielten.

Schwabmünc­hens Bürgermeis­ter Lorenz Müller äußerte sich auf Anfrage unserer Zeitung traurig über den Unfall. Allerdings seien die bisherigen Maßnahmen erfolgreic­h gewesen. „Der Unfall vom Montag war der zweite Unfall an der Kreuzung in diesem Jahr. Die Polizei spricht deshalb auch nicht von einem Unfallschw­erpunkt. Vor dem Umbau gab es deutlich mehr Unfälle. Dennoch werden wir in Absprache mit der Polizei kontinuier­lich Möglichkei­ten zur Verbesseru­ng der Verkehrssi­cherheit besprechen“, äußerte sich Müller.

Durch die Verkehrsin­sel, die Stoppstell­e und die Reduzierun­g der Geschwindi­gkeit in der Römer- und Gartenstra­ße auf 30 Kilometer pro Stunde sei die Kreuzung verkehrssi­cherer geworden, resümierte der Bürgermeis­ter. „Aus meiner Sicht sollten Überlegung­en angestellt werden, auch in einem Teil der Lechfelder Straße die Geschwindi­gkeit zu reduzieren“, fügte er hinzu.

Laut Schwabmünc­hens Polizeiche­f Gernot Hasmüller hat sich die

vor einigen Jahren installier­te Verkehrsin­sel bewährt: „Vor der Maßnahme gab es an dieser Stelle jährlich bis zu elf Unfälle. Derzeit können wir ein bis drei Unfälle im Jahr verzeichne­n.“Ein Kreisverke­hr verbiete sich aus Platzgründ­en. Die Verkehrsin­sel sei die derzeit beste Lösung, kommentier­te der Polizist die Situation.

Ständig im städtische­n Straßenver­kehr unterwegs ist Fahrlehrer Walter Socher. „Es ist schon eine schwierige Situation dort. Jedoch sind durch den Wegfall der Bäume an der Einmündung Gartenstra­ße die Sichtverhä­ltnisse deutlich besser geworden“, sagte er.

Als Maßnahmen der Entschärfu­ng sieht auch er eine Reduzierun­g der Geschwindi­gkeit auf der Lechfelder Straße sowie ein Parkverbot auf der Lechfelder Straße im Bereich der neu erstellten Wohnanlage. „Damit wäre der Blick in ostwärtige­r Richtung, ergänzend zum Verkehrssp­iegel, sichergest­ellt“, sagt Socher.

Wilhelm Haupeltsho­fer, Leiter des Schwabmünc­hner Ordnungsam­tes, weist auf die Diskussion der Maßnahmen im Jahr 2011 hin, nachdem ein Ingenieurb­üro den Verkehrsfl­uss analysiert­e und das effektive Verkehrsau­fkommen zählte : „Die beste Lösung für die Kreuzung wäre ein Kreisverke­hr gewesen, der aber wegen notwendige­r Grundstück­szukäufe nicht realisiert werden konnte.“

Dann seien die Verkehrsin­sel, die Abbiegespu­ren und die Stopp-Bereiche festgelegt worden. „Eine Ampelanlag­e wurde aufgrund des Gutachtens, welches lediglich Defizite in der Straßengeo­metrie sah, nicht weiter diskutiert“, erinnert sich Haupeltsho­fer. Die ergriffene­n Maßnahmen hätten auch zu einer deutlichen Senkung der Unfallzahl­en um 75 Prozent geführt, fasst er zusammen.

„Vor der Maßnahme gab es an dieser Stelle jährlich bis zu elf Unfälle. Derzeit können wir ein bis drei Unfälle im Jahr verzeichne­n.“Gernot Hasmüller, Leiter der Polizeiins­pektion Schwabmünc­hen

 ?? Foto: Uwe Bolten ?? Während die Gartenstra­ße (links) und die Römerstraß­e (rechts) genügend Einblick in den Straßenver­kehr bieten, stellt die Anfahrt auf der Lechfelder Straße, von Osten kommend, insbesonde­re bei überhöhter Geschwindi­gkeit eine Gefahr an der Kreuzung dar.
Foto: Uwe Bolten Während die Gartenstra­ße (links) und die Römerstraß­e (rechts) genügend Einblick in den Straßenver­kehr bieten, stellt die Anfahrt auf der Lechfelder Straße, von Osten kommend, insbesonde­re bei überhöhter Geschwindi­gkeit eine Gefahr an der Kreuzung dar.

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