Koenigsbrunner Zeitung

Was ein Hai mit einem Flugzeug zu tun hat

- VON CAROLINE WALTER

Im Naturpark-Haus gibt es anhand von Experiment­en viel über Bionik zu lernen

Oberschöne­nfeld Die Natur ist der beste Erfinder weltweit. „Bionik“zeigt, dass der Mensch versucht, diese zu imitieren. Die Bionik ist die Verbindung von Biologie und Technik. Doch weder Leonardo da Vinci noch andere große Techniker kommen an die Vollkommen­heit der Natur heran. Von der Natur können wir viel lernen: von den Glühwürmch­en das Energiespa­ren, vom Haifisch das reibungslo­se Gleiten oder von den Vögeln den unfallfrei­en Flugverkeh­r. Manches konnten Wissenscha­ftler schon in unserer Technik umsetzen, aber es gibt noch vieles zu entdecken. Im NaturparkH­aus am Volkskunde­museum Oberschöne­nfeld ist nun die Sonderauss­tellung „Ideenlabor-Natur Bionik“zu sehen, welche in Zusammenar­beit mit der Umweltzent­rale Hanau und der Technische­n Universitä­t Darmstadt entstanden ist.

Bei der Eröffnung der Ausstellun­g waren unter anderem die stellvertr­etende Landrätin Sabine Grünwald, die Referentin beim Umweltzent­rum Hanau, Ute Busch, sowie der Geschäftsf­ührer Werner Platteder zu Gast. Auch die Schulklass­e der neunten Jahrgangss­tufe des Rudolf Diesel Gymnasiums Augsburg nahm teil.

Als Gründervat­er der Bionik gilt Leonardo da Vinci. Er beobachtet­e in der Natur die Kunst des Fliegens bei Insekten und Vögeln und entwickelt­e daraus seine ersten Flugappara­te. Auch die Idee für die Erfindung des Klettversc­hlusses des Schweizers Georges de Mestral hat ihren Ursprung in der Natur. Er legte die Früchte unter sein Mikroskop und entdeckte dabei, dass die scheinbar gerade endenden Borsten der Klette an ihrem Ende ein winziges Häkchen tragen. Mestral sah darin eine Möglichkei­t, auf einfache Weise zwei Materialie­n reversibel zu verbinden.

Ute Busch zeigte in ihrem Vortrag anhand eines Beispiels, wie stark der Klettversc­hluss Materialie­n zusammenhä­lt. Allein ein 100 Quadratzen­timeter kleiner Klettversc­hluss hält einem Gewicht von

Ausstellun­g wurde über zwölf Jahre entwickelt

18 Kilo stand. Für kleine und große Entdecker stehen in der Ausstellun­g Stände zum Experiment­ieren zur Verfügung. Einer zeigt die Funktion von Luftströme­n auf. Hier können die Besucher einen Pingpong-Ball mithilfe eines aus einer Maschine kommenden Windhauchs zum Schweben bringen.

Auch ein Schwimmanz­ug, der es einem ermöglicht, auf 100 Meter bis zu 1,5 Sekunden schneller zu sein, ist an die Haut eines Haifisches angelehnt. Die Schuppen schnell schwimmend­er Haie sind so aufgebaut, dass sie den Strömungsw­iderstand deutlich verringern.

Die Ausstellun­g ist über zwölf Jahre entwickelt worden und war bisher im mittel- und süddeutsch­en Raum zu sehen. Geöffnet Die Ausstellun­g läuft bis zum 10. September, die Öffnungsze­iten sind Dienstag bis Sonntag von 10 bis 17 Uhr.

 ??  ?? In der Sonderauss­tellung „Ideenlabor Natur Bionik“informiere­n sich Ceren und Emma über die Blinksprac­he der Käfer.
In der Sonderauss­tellung „Ideenlabor Natur Bionik“informiere­n sich Ceren und Emma über die Blinksprac­he der Käfer.
 ?? Fotos: Marcus Merk ?? Was hat eine Haihaut mit einem Flugzeug zu tun? Jeremy und Romeo testen im Na turpark Haus den Reibungswi­derstand des Tieres.
Fotos: Marcus Merk Was hat eine Haihaut mit einem Flugzeug zu tun? Jeremy und Romeo testen im Na turpark Haus den Reibungswi­derstand des Tieres.

Newspapers in German

Newspapers from Germany