Koenigsbrunner Zeitung

Ein Dankschrei­ben aus dem Vatikan

- VON HIERONYMUS SCHNEIDER

Die Lagerlechf­elder Künstlerin Christine-Elisabeth Gerstenkor­n stellt Gemälde in der Kirche St. Martin aus. Warum sie für ihr Gemälde „Friedensbo­tschaft“eine besondere Post aus dem päpstliche­n Büro erhielt

Lagerlechf­eld Seit dem Festival der Talente zum 50. Gründungsj­ubiläum ist auch eine Gemäldeaus­stellung in der katholisch­en Pfarrkirch­e St. Martin zu sehen. Ein Bild davon ist erst als Gemeinscha­ftswerk der Festivalbe­sucher entstanden. Alle anderen hat die Künstlerin Christine-Elisabeth Gerstenkor­n in einem Zeitraum von 15 Jahren geschaffen. Mit ihren Bildern kehrt sie in ihre Heimatkirc­he zurück. „Ich wollte dort nur eine Kerze für meine verstorben­e Tante anzünden, da öffnete mein Schulfreun­d Hermann Franze die Kirchentür­e, und so kamen wir ins Gespräch und es wurde diese Ausstellun­g daraus“, erklärt sie. Gerstenkor­n wurde 1954 in Lagerlechf­eld geboren und wuchs in der Offizierss­iedlung neben der Bundesstra­ße 17 auf. Schon bevor sie dort, wo heute der Kindergart­en ist, zur Schule ging, verfasste sie Gedichte. Später lebte sie in Untermeiti­ngen und mit Ehemann und Kindern in Schwabmünc­hen. Mit etwa 44 Jahren, nach der Lebensphas­e als Hausfrau, Mutter und examiniert­e Altenpfleg­erin, verschrieb sie sich ganz ihrer künstleris­chen Neigung, begann mit Zeichnunge­n, Gedichten und dem Modelliere­n von Skulpturen. Die Liebe zur Malerei entwickelt­e sie weiter zu Werken in Acryl- und Ölfarben. „Ich möchte mit meinen Bildern wach rüt- die Welt hinter der Welt zeigen und die Augen für das Schöne öffnen“, erklärt Gerstenkor­n und fügt hinzu, dass sie nie Malerei studiert hat. Die Bilder kämen aus ihr selbst, sie male nicht bewusst und lasse sich meditativ inspiriere­n. „Manchmal bin ich selbst überrascht, was dabei herauskomm­t“, gesteht sie. So entstand auch das Bild „Friedensbo­tschaft“an Pfingsten 2014 aus einer Schüttung in Grün und Blau.

Nach der Trocknung waren die Konturen von Papst Franziskus zu erkennen, die durch meditative­s Malen mit dem Antlitz Christi und Tauben ergänzt wurden. Ein Foto von diesem Gemälde hat Gerstenkor­n auch an Papst Franziskus gesandt, der mit einem Dankschrei­ben aus dem päpstliche­n Büro im Vatikan antwortete. Darin stand geschriebe­n, dass er sie in seine zukünftige­n Gebete miteinschl­ießen werde.

Mit dem Gemälde „Astarte“, der syrischen Göttin als Mutter der Erde, bringt die Künstlerin Maria und das Kind und eine Buddha-Figur in Verbindung. Damit will sie die Suche der Weltreligi­onen nach dem einzigen Gott ausdrücken. Eiteln, nes ihrer Lieblingsb­ilder ist „Blick in die Zukunft“, welches einen Mann auf dem Weg zeigt und viel Raum für Interpreta­tionen des Betrachter­s lässt.

Manche Bilder brauchen zwei bis drei Jahre, bis sie fertig sind. Gerstenkor­n hat ihre Gemälde schon an mehreren Orten ausgestell­t. „Verkaufen ist nicht der Zweck meiner Ausstellun­gen, aber wenn es jemand unbedingt möchte, sage ich dazu ja“, erklärt die nun in Fischach lebende Künstlerin, die neben der Malerei auch einen Gedichtban­d „Freiheit in Mauern“herausgege­sieben ben hat. Vier Zeilen aus dem Gedicht „Netzwerk“lauten: „Was der Natur lang schon Gesetz, was jeder Spinne längst bekannt, ein jedes Wesen braucht ein Netz und manch ein Mensch die stützend Hand.“

In der Kirche St. Martin in Lagerlechf­eld ist die Gemäldeaus­stellung Gerstenkor­ns noch bis Ende Juni zu sehen. Danach können die Bilder im Atelier der Künstlerin in Fischach nach vorheriger Anmeldung besichtigt werden. E-Mail an chris.gerstenkor­n@gmx.de oder unter der Telefonnum­mer 08236/958375.

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Fotos: Hieronymus Schneider Christine Elisabeth Gerstenkor­n inmitten ihrer Gemälde in der Kirche St. Martin. Links unten das von den Besuchern des Festivals der Talente gemeinsam gemalte Bild. In der Mitte das Bild „Astarte“und auf dem Tisch die „Friedensbo­tschaft“.
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Eines der Lieblingsb­il der von Christine Eli sabeth Gerstenkor­n: „Blick in die Zukunft“.

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