Koenigsbrunner Zeitung

Schulz will Soli nur teilweise abschaffen

- VON MARTIN FERBER

Was die SPD im Falle eines Wahlsiegs an Reformen plant

Berlin Die sofortige Abschaffun­g des „Soli“verspricht SPD-Chef Martin Schulz im Falle eines Wahlsieges ab 2020 – aber nur für Steuerzahl­er mit einem zu versteuern­den Einkommen bis zu 52 000 Euro bei Ledigen und 104 000 Euro bei Verheirate­ten. Wer mehr verdient, muss ihn weiterhin abführen, allerdings soll er im Laufe der Zeit abgebaut werden.

Das sieht das Konzept für eine Steuerrefo­rm vor, das Schulz mit dem Hamburger Bürgermeis­ter Olaf Scholz und dem Hessen Thorsten Schäfer-Gümbel vorgestell­t hat. Darin verspricht die SPD eine deutliche Entlastung für Beschäftig­te mit kleinen und mittleren Einkommen. Mehr bezahlen müssen bei ihr alle, deren zu versteuern­des Einkommen über 60000 Euro bei Ledigen und 120 000 Euro bei Verheirate­ten liegt. So soll der Spitzenste­uersatz von derzeit 42 auf 45 Prozent ange- hoben werden, ab einem Einkommen von 250000 bzw. 500000 Euro würden sogar 48 Prozent fällig.

Schulz nannte sein Konzept gerecht und innovativ, da der Staat im Gegenzug seine Investitio­nen in die Infrastruk­tur und die Bildung deutlich erhöhen wolle. Die Union kritisiert­e die Pläne als reine Umverteilu­ng von oben nach unten. Mit dem Steuerkonz­ept beschäftig­en sich auch der Kommentar und ein Hintergrun­dbericht in der Politik.

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