Aus Liebe zu Latein
Prof. Walter Berschin zum 80. Geburtstag
Seiner Heimatstadt Augsburg ist Walter Berschin auch als Professor für lateinische Philologie des Mittelalters und der Neuzeit an der Universität Heidelberg immer treu geblieben. Dank seiner Forschungen wissen wir heute mehr über die Heiligen Afra und Ulrich, Magnus und Gualfardus. Am Samstag hat Berschin seinen 80. Geburtstag gefeiert. Die Uni Heidelberg widmete dem verdienten Gelehrten einen Festakt.
Den Spuren der lateinischen Sprache nach dem Untergang des Römerreiches zu folgen, hat sich Prof. Berschin in Heidelberg seit 1973 zur Aufgabe gemacht. Zahlreiche Veröffentlichungen zeugen davon. Sein Hauptarbeitsgebiet krönte er mit seinem fünfbändigen Hauptwerk „Biographie und Epochenstil im lateinischen Mittelalter“(1986– 2004). Einige Werke widmete er der schwäbisch-alemannischen Literaturgeschichte. Darunter die Lebensgeschichte der heiligen Afra in der ältesten erreichbaren Textgestalt. 1993 gab Berschin die älteste Lebensbeschreibung des heiligen Ulrich vom Augsburger Dompropst Gerhard mit deutscher Übersetzung heraus und 2005 erschien eine Neuausgabe der vom Augsburger Bischof Gebehard überarbeiteten Ulrichsvita. Auch der Vita des AllgäuMissionars Magnus und der Lebensbeschreibung des aus Augsburg stammenden heiligen Sattlers Gualfardus von Verona (gest. 1127) verhalf er zu textkritischen Ausgaben.
Die Liebe zur lateinischen Sprache vermittelte dem am 17.Juni 1937 in Augsburg geborenen Sohn eines Kaufmanns sein Lehrer Bruno Zopf am Realgymnasium, dem heutigen Peutinger-Gymnasium.