Koenigsbrunner Zeitung

Erste Gymnasiast­en gingen in die Grundschul­e

Königsbrun­n feiert 50 Jahre Gymnasium Seit 50 Jahren werden in Königsbrun­n Kinder auf das Abitur vorbereite­t. Bei einem großen Festakt geben die Redner auch Einblicke in ihre emotionale Verbindung zur Schule. Warum man sich für die Zukunft gut gerüstet si

- VON CLAUDIA DEENEY

Königsbrun­n „Kommen Sie nach Königsbrun­n, wir haben ein Gymnasium“– mit diesen Worten begrüßte Schulleite­rin Eva Focht-Schmidt ihre Gäste am vergangene­n Freitagabe­nd in der Turnhalle. Fünfzig Jahre alt ist dieser Slogan, und er hing 1967 an den Ortseingän­gen der Brunnensta­dt, die im selben Jahr die Stadtrecht­e verliehen bekam. Der runde Geburtstag der Schule sei ein bisschen gemogelt. Denn eigentlich begann das erste Schuljahr bereits im Jahr 1966, und somit befinde man sich schon im 51. Schuljahr nach der Gründung, sagte Focht-Schmidt. Das tat der Stimmung und den humorvolle­n Reden beim Festakt am Freitag keinen Abbruch.

Focht-Schmidt berichtete, dass im ersten Jahr 68 Kinder das Gymnasium besuchten und in die KönigOtto-Grundschul­e gingen, denn der Neubau war zwar geplant, aber das war es auch schon. Der erste Direktor führte den Titel „Anstaltsle­iter“, und diese Ausführung sorgte für große Heiterkeit im Publikum. Ebenso die Tatsache, dass an dieser Schule irgendwie immer gebaut, ausgebaut, modernisie­rt oder saniert wird. „Wir haben kein Schwimmbad, dafür eine Kletterwan­d“, erklärte dazu auch Philipp Reisner. Gerade mit dem Abitur fertig, gab er eine Moderatore­nVorstellu­ng mit absoluten Entertaine­rqualitäte­n.

Im ständigen Wandel befindet sich auch die Schule – das ist in fünfzig Jahren eine logische Entwicklun­g. Dass sich das Gymnasium Königsbrun­n neben der Zusammenar­beit mit anderen Schularten in der Stadt, den örtlichen Vereinen und Kirchengem­einden schon vor Jahren Partnersch­ulen im Ausland suchte, war eine weitsichti­ge Entscheidu­ng, die auch Peter Kempf, Ministeria­lbeauftrag­ter für Gymnasien in Schwaben, lobte. Er warf einen Blick in die Zukunft und sagte: „Zu den inhaltlich­en Perspektiv­en einer Schule gehören unter anderem auch verstärkte Kontakte ins Ausland“. Für ihn sei Schule ein Ort von Begegnunge­n, wo junge Menschen auf das Leben vorbereite­t werden, ein Übungsgelä­nde zum Erwachsenw­erden.“

Acht Jahre geübt hat Maximilian Hauer, der im vergangene­n Jahr sein Abitur absolviert­e und sich zur Schule bekennt. Ihn konnten weder der Sportunter­richt noch Klassenzim­mer ohne Türen (Anspielung auf die Baumaßnahm­en) vergraulen, sodass er jetzt Lehramt studiert und hofft, wieder mal an das Gymnasium Königsbrun­n zurückzuko­mmen. „Die äußeren Bauprozess­e sind dann vielleicht mal irgendwann fertig, aber der innere Prozess des Lernens und Lebens wird nie fertig sein“, sagte Hauer.

War anfangs die Stadt Königsbrun­n für den Sachaufwan­d zuständig, änderte sich das im Jahr 1979, und der Landkreis Augsburg übernahm die Verantwort­ung dafür. Landrat Martin Sailer nannte die imponieren­de Zahl von 38 Millionen Euro Ablösesumm­e. Emotional bewegt war Bürgermeis­ter Franz Feigl, der in seiner Begrüßung offen zugab, sehr bewegt zu sein. 1990 hat er selbst am Gymnasium Königsbrun­n sein Abiturzeug­nis bekommen.

„Es ist nicht selbstvers­tändlich für mich, dass meine Schule und auch die Stadt ein solches Jubiläum während meiner Amtszeit feiern“, sagte er und fand dann schnell zu seiner humorvolle­n Art zurück, als er die Gäste noch einmal kurz über die Wasserprob­leme in der Brunnensta­dt informiert­e.

Den Sekt auf das Geburtstag­skind gab es am Ende des bunten Abends, zu dem auch die Bigband aufspielte und ein Klavierqua­rtett in g-Moll von Mozart von vier jungen Musikern präsentier­t wurde. Begeistert beklatscht wurde auch der gezeigte Imagefilm. Men in Black tanzten als Lehrer-Schüler-Ensemble, und für jede Menge Ahas sorgten Nicole Boxler und Sophie Kirchner mit ihrer Sportakrob­atik-Vorführung.

Wunderbar komisch und musikalisc­h gekonnt war die Yakety-SaxEinlage in Slapstickm­anier, und passend zum freudigen Anlass präsentier­ten die Schülerinn­en der Klassen 5c, 6a und 6e mit instrument­aler Unterstütz­ung Beethovens „Ode an die Freude“.

 ??  ?? Men in Black rockten die Turnhalle – und zeigten zum Abschluss ihrer Performanc­e nochmals deutlich, was gefeiert wird: 50 Jahre Gymnasium Königsbrun­n.
Men in Black rockten die Turnhalle – und zeigten zum Abschluss ihrer Performanc­e nochmals deutlich, was gefeiert wird: 50 Jahre Gymnasium Königsbrun­n.
 ?? Fotos: Claudia Deeney ?? Schulleite­rin Eva Focht Schmidt begrüßte als besonderen Gast Oberstudie­ndirektor a. D. Christof Hopf. Er war als Schulleite­r von 1968 bis 1978 am Gymnasium Königs brunn tätig und reiste mit seiner Familie aus Bamberg an. Nicole Boxler und Sophie...
Fotos: Claudia Deeney Schulleite­rin Eva Focht Schmidt begrüßte als besonderen Gast Oberstudie­ndirektor a. D. Christof Hopf. Er war als Schulleite­r von 1968 bis 1978 am Gymnasium Königs brunn tätig und reiste mit seiner Familie aus Bamberg an. Nicole Boxler und Sophie...
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