Airbus kann es doch
Was Rüstungsprojekte betrifft, ist Airbus-Chef Tom Enders genervt. Weil in Europa meist mehrere Nationen und damit Streitkräfte mit von der Partie sind, gestalten sich die Vorhaben kompliziert. Bestes Beispiel dafür ist das militärische Transportflugzeug A400M. Das Projekt wurde auch für Airbus viel zu teuer.
Zudem verzögert sich die Auslieferung der Maschinen ein ums andere Mal. Ein wahres europäisches Rüstungsdesaster! Dagegen muten die Probleme und Verspätungen der Airbus-Militär-Hubschrauber Tiger und NH90 vergleichbar harmlos an. Doch auch mit den beiden Helikopter-Programmen hat der Hersteller die Geduld der Bundeswehr und von Verteidigungsministerin von der Leyen überstrapaziert.
Soldaten brauchen für internationale Kriseneinsätze dringend moderneres Gerät. Dabei trifft Airbus nicht die alleinige Schuld an den Verzögerungen. Die Projekte sind zum Teil schlicht zu komplex geworden, ja sie wurden überfrachtet mit immer neuen Wünschen von Streitkräften. Dass es auch anders geht, zeigt Airbus mit dem kleinen Militärhubschrauber H145M. Denn der Helikopter wurde von einem zivilen Bruder abgeleitet, der sich – ob bei ADAC oder Polizei – großer Beliebtheit erfreut. Auf so einer Basis konnte Airbus aufbauen und Versprechen endlich auch einhalten.