Tatkraft, Hilfsbereitschaft und Wissen
Der Schwabmünchner Ortsverband des Technischen Hilfswerks veranstaltet seinen Sommerempfang. Warum Kolonnenfahrten eine große Herausforderung darstellen und ein Dachboden in Zukunft eine Rolle spielt
Schwabmünchen Palmen wehen leicht im Wind, Liegestühle stehen aufgereiht um den Pool, beleuchtete Springbrunnen schaffen eine zauberhafte Atmosphäre und Fackeln geben dem Areal ein romantisches Licht. Was wie die Beschreibung einer südländischen Parkanlage klingt, ist in Realität der Innenhof der Unterkunft des Technischen Hilfswerks (THW) an der Augsburger Straße.
Ortsbeauftragter Karsten Köhler hat für den diesjährigen Sommerempfang mit seinen Helfern dieses kleine Paradies geschaffen. Neben vielen Vertretern aus der Organisation und Aktiven konnte er mit Bundestagsabgeordnetem Hansjörg Durz, der Landtagsabgeordneten Carolina Trautner sowie Bürgermeister Lorenz Müller auch Vertreter unterschiedlicher politischer Ebenen begrüßen. „Ich möchte einen Rückblick auf die Leistungen und Vorhaben des letzten Jahres geben. Davor werden wir aber erst einmal zu Abend essen“, sagte er und durchbrach damit die übliche Reihenfolge solcher Veranstaltungen, wofür er dankbaren Applaus erntete. „Die Ausbildung, insbesondere an den Pumpen, sowie das Sichern von Schadobjekten stellen für den Ortsverband Schwabmünchen eine Kernkompetenz dar“, stellte er anschließend fest.
Da die Helfer begeistert werden möchten, seien Übungen und Ausbildungen mit anderen Hilfskräften wichtiger Bestandteil der Helfermotivation, erläuterte Köhler weiter. Das gleiche gelte auch für das Geländefahrtraining mit den Kraftfahrzeugen. „Ebenso steht auch das Kolonnenfahren auf dem Programm, wobei meine Erfahrung ist, dass nicht wir es üben müssen. Die anderen Verkehrsteilnehmer scheinen damit überfordert zu sein“, sagte er mit einem Lächeln auf den Lip- pen. Weiterhin seien Einsätze, wie beim Bombenfund in Augsburg oder die turnusmäßigen Unterstützungen der Autobahnpolizei auf der A8, das sprichwörtliche Salz in der Suppe für Helfer, berichtete er aus der Auftragslage .„ Standard ausbildung s termine reichen für dieAttr aktivität nicht aus. Deshalb aktivieren wir Elemente aus dem klassischen Vereins leben “, schaute der Ortsbeauftragte für seine 116 Mitglieder in die Zukunft.
Der geplante Ausbau des Dachbodens der Unterkunft zum Vereinsraum für alle zähle laut Köhler mit zu dieser Philosophie. „Die Konzentration auf das Leben neben dem THW stärkt das Engagement der Helfer“, fügte er hinzu und sah dabei die Organisation als Platz für die Familie. Die geschaffene Mini- für die Kleinen sei ein Baustein dazu. In seinem Grußwort sparte Hansjörg Durz nicht an Lob für die geleistete Hilfe und fügte hinzu: „In der Bevölkerung entwickelt sich derzeit eine andere Sicht auf die innere Sicherheit. Das Bewusstsein, das nicht alles selbstvergruppe ständlich ist, wächst“, und fügte als Beleg die Empfindungen beim Ausfall der Königsbrunner Wasserversorgung hinzu. Auch die Politik reagiere mit einem Aufwuchs der finanziellen Mittel, die, wie er hier im THW sehe, sehr gut angelegt seien, ergänzte er.
„Nicht nur die Hilfeleistung ist wichtig, sondern auch gelebte Werte, wie Verlässlichkeit und Loyalität“, stellte Carolina Trautner fest. In der Öffentlichkeit sei es selbstverständlich, dass im Unglücksoder Schadensfall Kräfte der Hilfsorganisationen kämen, um zu helfen. Und das geschehe hauptsächlich ehrenamtlich, führte sie fort und definierte die Buchstaben THW mit Tatkraft, Hilfsbereitschaft und Wissen neu.
Die in den Worten des Ortsbeauftragten Köhler festgestellte Nähe zur Stadt unterstrich Bürgermeister Müller mit Nachdruck. „Mit seiner hohen Professionalität ist das THW aus den Veranstaltungen der Stadt nicht mehr wegzudenken“, sagte er. Noch beeindruckender sei jedoch das hohe Engagement in der Jugendarbeit.
Einen Antrag auf städtische Unterstützung für den Dachbodenausbau der Unterkunft wolle er wohlwollend prüfen und stützen.