Koenigsbrunner Zeitung

Muss das Matrix in den Ferien offen sein?

Stadtrat diskutiert über die Angebote des Jugendzent­rums

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Königsbrun­n Muss das Matrix künftig auch in den Ferien seine Türen für Jugendlich­e offenhalte­n? Mit dieser Frage hat sich der Königsbrun­ner Stadtrat in seiner letzten Sitzung befasst. Die FDP hatte einen Antrag gestellt, das Jugendzent­rum auch während der Ferien grundsätzl­ich geöffnet zu halten. Zielgruppe seien gerade junge Leute aus schwierige­n familiären Verhältnis­sen, die auf Treffpunkt­e außerhalb der elterliche­n Wohnung angewiesen seien. „Die Frage ist: Wo wollen wir hin mit dem Matrix?“, sagte FDP-Stadtrat Christian Toth. Seiner Erfahrung nach sei schon viel gewonnen, wenn man flexible Dienstplän­e einrichtet­e.

Ralf Engelstätt­er, der Leiter des Jugendzent­rums, erklärte, dass das Matrix 37 Stunden pro Woche offen sei. Damit und mit dem Besuch sei man schon jetzt beispielha­ft für die offene Jugendarbe­it in Bayern. Um alle Projekte zu stemmen, hätten seine Mitarbeite­r schon jetzt reichlich Überstunde­n gesammelt. Bisher war das Matrix drei Wochen in den Sommerferi­en, zwei in den Winterund je eine in den Pfingst- und Osterferie­n geschlosse­n. Da nur vier Pädagogen den Jugendtref­f öffnen dürfen, sei eine Verlängeru­ng nur mithilfe von zwei zusätzlich­en Halbtagskr­äften zu stemmen. Zudem sei der Bedarf durchaus fraglich, sagte Engelstätt­er: „In der zweiten Pfingstfer­ienwoche hatten wir etwa vier Besucher pro Tag.“

Aus dem Stadtrat kam viel Zustimmung für längere Öffnungsze­iten im Winter. „Man kann das Gebäude nicht für vier Besucher öffnen und pflegen. Da muss man die Verhältnis­mäßigkeit sehen“, sagte Helmut Schuler (Freie Wähler). Lieber tue man im Sommer etwas weniger und lege dafür im Winter noch etwas drauf – ohne neues Personal. So sah es auch Bürgermeis­ter Franz Feigl (CSU).

Anders lag der Fall bei den Streetwork­ern: Markus Wiesmeier (SPD) warf die Frage auf, ob die beiden Mitarbeite­r unterwegs seien, wenn das Matrix geschlosse­n habe. Nein, antwortete Ralf Engelstätt­er, die Streetwork­er hätten normalerwe­ise mit den anderen Kollegen frei. Das wiederum missfiel den Stadträten: „Wenn das Matrix zu hat, sollten die Streetwork­er als Ansprechpa­rtner da sein“, monierte Maximilian Wellner (CSU). Er könne bei der Polizei ja auch nicht einfach auf Streifen verzichten, weil alle Kollegen gleichzeit­ig in den Urlaub gehen. Die Stadträte beauftragt­en Ralf Engelstätt­er letztlich einstimmig, eine neue Konzeption für den Dienstplan zu entwickeln. Mehr Öffnungsze­iten braucht es im Sommer nicht, dafür sollten die Streetwork­er während der Schließzei­ten verstärkt im Einsatz sein.

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