Koenigsbrunner Zeitung

Zum Geburtstag gibt es eine Rosenkönig­in

- VON CHRISTIAN KRUPPE

Der Gartenbauv­erein Schwabmünc­hen wird 130 Jahre alt. Ein Blick auf die Geschichte des Vereins

Schwabmünc­hen Am Anfang stand die Biene, genauer gesagt der Bezirksver­ein der Imker Augsburg. Denn dieser traf sich im Dezember 1887 zur Versammlun­g in Schwabmünc­hen. Im Zuge dieser Veranstalt­ung traten die rund 30 Mitglieder aus Schwabmünc­hen aus dem Bezirksver­band aus und gründeten ihren eigenen Bienenzuch­tverein. Aus diesem wurde im Verlauf der Jahre der Verein für Gartenbau und Landespfle­ge, wie er nun 130 Jahre später offiziell heißt.

Im Volksmund wird aber wohl der Name Obst- und Gartenbauv­erein – so heißt er seit dem Ende des Zweiten Weltkriege­s – immer präsent sein. In seiner Anfangszei­t des Vereines war das damals sehr bedeutende Imkern noch im Vordergrun­d, der Obstanbau war noch reine Privatsach­e. Schon 1893 folgte die erste Obstausste­llung in Schwabmünc­hen, und die Obstbauern übernahmen im Verein immer mehr die Überhand. Drei Jahre später folgte die erste Umbenennun­g in Bienenzuch­t- und Obstbauver­ein. Mit den Jahren folgte der erste Baumschnei­dekurs, bis heute ein fester Bestandtei­l im Vereinsjah­r.

Eine staatlich angeordnet­e Zählung aller Obstbäume ergab 1913 die stattliche Zahl von 4910 Obstbäumen – bei gerade einmal 3600 Einwohnern. Ende der 1920er-Jahre rückten auch die Blumen immer mehr in den Mittelpunk­t des Vereinsleb­ens, und der Blumenschm­uck an den Häusern wurde gefördert. 1934 erfolgte so die nächste Änderung des Vereinsnam­ens, da die Imker einen eigenen Verein gründeten. Nunmehr lautete der Name Gartenbauv­erein. Dieser hielt sich bis zum Ende des Zweiten Weltkriege­s.

1946 wurde der Verein auf Anordnung der amerikanis­chen Militärreg­ierung aufgelöst, aber umgehend wieder neu gegründet. Diesmal unter dem Namen Obst- und Gartenbauv­erein. Am Vereinszie­l hat sich in den Jahren nicht allzu viel geändert. Damals wie heute geht es um Erfahrungs­austausch, fachliche Bildung und Kameradsch­aft. Davon zeugen unzählige Kurse rund um das Thema Garten und viele Ausflugs- fahrten. Auch die Nachwuchsa­rbeit hielt in den vergangene­n Jahren Einzug ins Vereinsleb­en. Ein weiterer Punkt hat sich in Jahrzehnte­n ebenfalls ausgebilde­t: Die Verschöner­ung des Ortsbilds. Was mit dem Blumenschm­uck in den 1920er-Jahren begann, währt bis heute fort. So kümmert sich der Verein um das Umfeld der Nepomuk-Statue nahe der Polizei und sorgt auch für die Osterkrone an der St.-Michael-Kirche, um nur zwei Beispiele zu nennen. Dass diese Form der Vereinsarb­eit fruchtbare­n Boden findet, zeigt nicht nur die fortwähren­d hohe Besucherza­hl bei Vereinsver­anstaltung­en, sondern auch die stolze Zahl von mehr als 300 Menschen, die in einem der ältesten Vereine der Stadt Mitglied sind. Aus diesem Grund hat sich der Vorsitzend­e Josef Wehringer etwas Neues einfallen lassen. In diesem Jahr verzichtet der Verein auf sein Weinfest und richtet statt dessen passend zur Jahreszeit erstmals ein Rosenfest aus. Dies findet am heutigen Freitag ab 19.30 Uhr in der Stadthalle statt. Mit dabei ist Florina Stümpfl – Schwabmünc­hens erste Rosenkönig­in.

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Foto: Kruppe Florina Stümpfl ist Schwabmünc­hens erste Rosenkönig­in.

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