Hier dreht sich alles um die Kinder
Der Familiennachmittag auf der Gautsch ist seit jeher eine Attraktion für die ganze Familie
Königsbrunn Der Familiennachmittag auf der Gautsch ist traditionell ein Erlebnis für Jung und Alt. Hier sind Opa und Enkel unterwegs, Vater und Sohn, Mütter mit Oma, Kindern und Tanten. Wenn man durch die Zeltreihen oder über das Festgelände geht, so beobachtet man immer wieder, dass es gerade auch die älteren Gautschbesucher sind, die mit großer Spannung die Lospäckchen öffnen, mit Eifer Enten angeln oder recht freiwillig bei Fahrgeschäften eine Runde mit ihren Kleinen drehen. Ein eigenes Stück Kindheit holt man sich dabei vielleicht hervor oder toppt es zusätzlich für die Kinder oder Enkel? Silke Meyer jedenfalls sieht es so: „Denn heutzutage wird der Jugend doch noch viel mehr geboten.“Und sie erinnert sich: „Wir bekamen drei Mark in die Hand und mussten uns dann entscheiden, kaufe ich mir die Zuckerwatte und fahre Autoskooter oder probiere ich mein Losglück und fliege mit dem Kettenkarussell?“Auch Franz Schneider genießt es mit seinem sechsjährigen Enkel Ben. Viel Spaß haben die beiden beim Hindernisparcours, wo man mit Mut und Geschicklichkeit sein Können unter Beweis stellen muss. „Gautsch ist für mich natürlich Pflichtprogramm, ich kann mich noch genau an die erste Gautsch erinnern, da war ich gerade in der siebten Klasse“, unterstreicht er die Freude bei diesem jährlichen Freizeitvergnügen. Erika Schlotter reißt derweil mit ihren Enkelkindern Leni und Leon 55 Lostüten auf. Es gab sie heute im Rabatt, und darum zählt man gespannt die Punkte zusammen: 870 Punkte kommen am Ende heraus – der Bruder verzichtet auf sein gewonnenes Spiel, um der Schwester dafür den kuscheligen Bär zu überlassen, aber ein Springball ist für ihn auch noch drin.
Lange Schlange im städtischen Pavillon: Was immer beliebt und wo auch Mütter geduldig warten, ist das Gesichterschminken. Ob nur eine Blütenranke, ein wilder Tiger, Batman oder ein Marienkäfer-Gesicht, diese Freude, die der Königsbrun- Hilfsfonds anbot, ist ungebrochen. Ebenso das Torwandschießen, wo unter Anfeuerung der Väter gewetteifert wird, wer es dreimal oben und unten ins Ziel schafft. Beliebt sind natürlich auch die ganzen Fahrgestelle, und wer das Tanzen liebt, war an dem Nachmittag gleich doppelt bedient. Das Festzelt füllte sich innerhalb kürzester Zeit, als die Tanzgalerie Tanja Kuschill mit ihren verschiedenen Formationen buchstäblich die Stimmung anheizte.
Auf der städtischen Bühne trat kurz darauf das seit 30 Jahren bestehende ehemalige Tanzstudio Arabesque von Miriam Roider auf, das neu unter dem Namen InTakt Tanz, Fitness und Yoga anbietet. Mit ihner rem abwechslungsreichen Programm von Modern Dance bis zum klassischen Balletttanz unter Führung der aus Florenz stammenden Giulia Rossi begeisterte sie die Zuschauer. „Ein ästhetischer Genuss“urteilte Besucherin Annemarie Frankl. Nur die Kinder wollten uns nichts sagen: alle „stark beschäftigt“.