Die Kontrollen greifen
Die Kontrolleure kommen unangekündigt in die Bäckereien. Mal im Abstand von maximal 18 Monaten, teilweise, so berichtet es das städtische Amt für Verbraucherschutz und Marktwesen, bis zu 16 Mal im Jahr, wenn es in der Vergangenheit Problemfälle gab. Dass die Kontrolleure in Augsburg öfter mal fündig wurden, ist zum Teil sogar eine gute Nachricht für Konsumenten, denn es zeigt: Die Kontrolle scheint zu greifen. Die weniger gute Nachricht: Nicht nur beim Großbäcker Ihle in Friedberg, sondern auch in Augsburger Betrieben gab es Missstände bei der Hygiene.
Dramatisch ist die Angelegenheit aber offenbar nicht: Die Anzahl der verhängten Bußgelder und deren Höhe sprechen dafür, dass die erkannten Probleme nicht gewaltig waren und man sich als Kunde wenig Sorgen machen muss, wenn man Semmeln, Brezen oder Brot in einer lokalen Bäckerei kauft. Nur einmal ging es bei den Beanstandungen um die tatsächliche Qualität der hergestellten Produkte. Und die Gesamthöhe aller in dem Zeitraum verhängten Bußgelder mit 18400 Euro relativiert sich, wenn man sich vor Augen führt, dass die Behörden in einem Fall bereits 9500 Euro festsetzten, die meisten Mängel also nur geringe Strafzahlungen nach sich zogen – und dementsprechend nicht allzu gravierend gewesen sein können. Zum Vergleich: Ihle allein musste 2015 zwei Bußgelder in Höhe von insgesamt 15000 Euro bezahlen.
Kunden haben ein Recht darauf, dass die Lebensmittel, die sie kaufen, unter hygienisch anständigen Bedingungen hergestellt werden. Kein Betrieb, gleich welcher Branche, dürfte aber kleinere Mängel und Fehler gänzlich verhindern können. Ein Grund zur Beunruhigung besteht in Augsburg, nimmt man die Erkenntnisse der Lebensmittelüberwachung zugrunde, zumindest nicht.