Koenigsbrunner Zeitung

Die Kontrollen greifen

- VON JAN KANDZORA

Die Kontrolleu­re kommen unangekünd­igt in die Bäckereien. Mal im Abstand von maximal 18 Monaten, teilweise, so berichtet es das städtische Amt für Verbrauche­rschutz und Marktwesen, bis zu 16 Mal im Jahr, wenn es in der Vergangenh­eit Problemfäl­le gab. Dass die Kontrolleu­re in Augsburg öfter mal fündig wurden, ist zum Teil sogar eine gute Nachricht für Konsumente­n, denn es zeigt: Die Kontrolle scheint zu greifen. Die weniger gute Nachricht: Nicht nur beim Großbäcker Ihle in Friedberg, sondern auch in Augsburger Betrieben gab es Missstände bei der Hygiene.

Dramatisch ist die Angelegenh­eit aber offenbar nicht: Die Anzahl der verhängten Bußgelder und deren Höhe sprechen dafür, dass die erkannten Probleme nicht gewaltig waren und man sich als Kunde wenig Sorgen machen muss, wenn man Semmeln, Brezen oder Brot in einer lokalen Bäckerei kauft. Nur einmal ging es bei den Beanstandu­ngen um die tatsächlic­he Qualität der hergestell­ten Produkte. Und die Gesamthöhe aller in dem Zeitraum verhängten Bußgelder mit 18400 Euro relativier­t sich, wenn man sich vor Augen führt, dass die Behörden in einem Fall bereits 9500 Euro festsetzte­n, die meisten Mängel also nur geringe Strafzahlu­ngen nach sich zogen – und dementspre­chend nicht allzu gravierend gewesen sein können. Zum Vergleich: Ihle allein musste 2015 zwei Bußgelder in Höhe von insgesamt 15000 Euro bezahlen.

Kunden haben ein Recht darauf, dass die Lebensmitt­el, die sie kaufen, unter hygienisch anständige­n Bedingunge­n hergestell­t werden. Kein Betrieb, gleich welcher Branche, dürfte aber kleinere Mängel und Fehler gänzlich verhindern können. Ein Grund zur Beunruhigu­ng besteht in Augsburg, nimmt man die Erkenntnis­se der Lebensmitt­elüberwach­ung zugrunde, zumindest nicht.

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