Koenigsbrunner Zeitung

Tobias rettet die Ehre der Jungs

Am Leonhard-Wagner-Gymnasium Schwabmünc­hen wird gleich viermal die Traumnote 1,0 vergeben. Was sich die Ehrengäste in ihren Reden für die Feier einfallen ließen

- VON REINHOLD RADLOFF

Schwabmünc­hen Geschafft, endlich. Das stand den meisten der 121 Abiturient­en des Leonhard-WagnerGymn­asiums (LWG) Schwabmünc­hen ins Gesicht geschriebe­n. Doch bei der offizielle­n Abiturfeie­r in der Stadthalle ist das Abholen des Zeugnisses bei Weitem nicht alles.

Festlich wird so ein Tag begangen. Dazu gehört in Bayern auch ein Gottesdien­st, der auch durch musikalisc­he Umrahmung sehr gewann. Die Big Band war auch bei der Feier in der Stadthalle gefragt und erntete beinahe mehr Applaus als so mancher Redner.

Sabine Grünwald als stellvertr­etende Landrätin freute sich, dass der Landkreis Augsburg zu Recht Bildungs-Landkreis heißt und rief den Zeugnisinh­abern zu: „Machen Sie was draus!“Bürgermeis­ter Müller philosophi­erte über den Sinn des diesjährig­en Abiturmott­os „l-ABIrinth – planlos zum Ziel“und betonte, dass derzeit die Voraussetz­ungen, seine Ziele zu erreichen, bestens seien. Er ermunterte die Abiturient­en, selbst zur Gestaltung der Welt beizutrage­n.

Als Mathematik­er betätigte sich der Vertreter des Elternbeir­ats, Josef Alletsee, und stellte fest, dass jeder Schüler bis zum Abitur nahezu 900 Leistungsn­achweise zu erbringen hat. „Viel Arbeit für Schüler und Lehrer“, betonte er und fügte hinzu: „ ... und auch für Eltern, die viel leisten und ertragen mussten bis zu diesem wichtigen Tag.“Sein Rat an die Schüler: Nichts auf morgen verschiebe­n und selbst handeln.

Intelligen­z, logisches Denken, Durchhalte­vermögen und einige weitere Eigenschaf­ten bestätigte Schulleite­r Alexander Pfaffendor­f seinen Abiturient­en, der sich darüber freute, dass der Abiturschn­itt am LWG von 2,3 besser ist als der bayernweit­e, wenn auch nur minimal. 125 Schüler sind zur Prüfung angetreten, 121 (63 Mädchen, 58 Jungen) haben bestanden, 30 mit einem Einser-Notendurch­schnitt, fünf mit 1,1 oder besser, darunter vier Mädchen. „Zur Ehrenrettu­ng der Jungs: Tobias Wagner ist der Schulbeste“betonte Pfaffendor­f, der noch über das allgemeine Bildungsni­veau in Bayern sprach und dabei feststellt­e, dass zwar die sprachlich­en Fähigkeite­n der Schüler nachgelass­en, sie aber in anderen Fächern dafür zugelegt hätten. Die Kritik am Gymnasium, die Lehrpläne seien zu voll und die Zeit zum erfolgreic­hen Lernen zu knapp, bestätigte er, betonte aber: „Mit der Wiedereinf­ührung des G9 wird sich manches wieder entzerren.“Mit Zitaten von Goethe und Konfuzius, die darauf abzielten, dass die Abiturient­en es jetzt selbst in der Hand haben, was sie daraus machen, schloss er seine Rede.

Einen interessan­ten Ansatz für ihre Abschiedsr­ede fanden die Abi- turienten Hannah Warth und Philipp Zobel. Sie sprachen fiktiv mit einem Makler über eine Wohngemein­schaft, die sie gerade besichtigt­en und meinten damit ihre Schule. Dabei brachten sie auf Umwegen allerhand Kritik an der ehemaligen Schulleitu­ng, an den Lehrern, am Gebäude und an den Sportanlag­en an, alles mit Maß und Ziel und ohne Namen zu nennen. Der versöhnlic­he Schluss: „Die Wohnung ist toll, aber sie suchen trotzdem etwas Neues.“

Dass es keine Misstöne bei der Abiturfeie­r gab, das ist laut Oberstufen­koordinato­r Volkmar Becker symptomati­sch für diesen Jahrgang. Er sei sehr homogen und fleißig gewesen und nie besonders negativ aufgefalle­n.

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Fotos: Reinhold Radloff Den unglaublic­hen Notenschni­tt von 1,1 und besser erzielten diese fünf Abiturient­en des Leonhard Wagner Gymnasiums (von links): Lina Stuhler, Tobias Wagner, Daniela Weinig, Katja Weinig und Stefanie Lauter.
 ??  ?? Den G 8 Jahrgang 2017 verabschie­dete Schulleite­r Alexander Pfaffendor­f (links). Eine Abiturient­in holte sich ihr Zeugnis mit ihrem kleinen Sohn ab. Die Abschiedsw­orte der Abiturient­en sprachen Hannah Warth und Philipp Zobel.
Den G 8 Jahrgang 2017 verabschie­dete Schulleite­r Alexander Pfaffendor­f (links). Eine Abiturient­in holte sich ihr Zeugnis mit ihrem kleinen Sohn ab. Die Abschiedsw­orte der Abiturient­en sprachen Hannah Warth und Philipp Zobel.
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