Kanal schluckt viel Geld
Ergebnisse der Videountersuchung in Mittelstetten zeigen die Notwendigkeit. Anwohner rechnen mit Kosten
Schwabmünchen Bei ihrem ersten Auftritt im Werk-, Bau-, Energieund Umweltausschuss der Stadt stellte die neu im Bauamt Schwabmünchen tätige Tiefbauingenieurin Isolde Mair die Ergebnisse der Kanaluntersuchung in Mittelstetten vor. Mithilfe einer Kamera wurden die Haltungen – verbindende Rohrleitungen zwischen den Schächten – sowie Anschlussleitungen auf Zustand und Schäden untersucht. 17 Prozent der untersuchten 79 Haltungen wiesen dabei schwere bis sehr schwere Schäden auf, die in die höchste Sanierungspriorität übernommen wurden.
33 Haltungen waren mittelschwer geschädigt, 29 Leitungen waren in Ordnung oder wiesen geringe Mängel auf. Ähnliche Zahlen ergaben die Untersuchungen der Anschlussleitungen. An den 270 Strecken wurden an 44 Leitungen sehr schweren Schäden und neun mit schweren Schäden festgestellt. 111 Leitungen wiesen mittelschwere Schäden auf. „Insbesondere in der Dorfstraße sind die größten Mängel zu verzeichnen. Vor allem die Längsrisse in den Rohren sind auf den Straßenverkehr zurückzuführen. Wir werden die Haltungen mit sehr schweren oder schweren Schäden ab dem Sommer in drei Abschnitten sanieren“, sagte die Ingenieurin. Die Geldmittel seien im Vermögenshaushalt 2017 eingestellt.
Die Sanierung werde mittels händischen oder robotergestützten Fräsarbeiten und sogenannter InlinerTechnik durchgeführt, sagte Mair. Dabei werden harzgetränkte Glasfasermatten mit verschiedenen Verfahren in die schadhaften Rohre eingebracht. Ein Fräsroboter öffnet anschließend die Zuläufe. Bei den Fräsarbeiten werde vom Grundstück Richtung Haltung gearbeitet. „Wir bitten die Anwohner, für die Arbeiten das Betreten der Grundstücke problemlos zu ermöglichen“, bat Mair. Die Grundstücksgrenze sei gleichzeitig Abrechnungsgrenze. „Für die Eigentümer werden Kostenschätzungen erstellt“, bestätigte die Ingenieurin.
Auf Nachfrage von Michael Großmann (FWV) schätzte Isolde Mair die Arbeitsdauer für die Inliner-Verfahren mit drei Wochen, der Rest der Arbeiten würden schon fünf bis sechs Wochen in Anspruch nehmen. Insgesamt seien 53 Hausanschlüsse betroffen. Aufwendige oder großflächige Entfernungen der Teerdecke oder Tiefbauarbeiten seien nicht zu erwarten, so die Tiefbauingenieurin.