Koenigsbrunner Zeitung

Wohin mit Kies und Erdreich?

In Kaufering wird Aushub von Baustellen an verschiede­nen Stellen zwischenge­lagert. Das ist nicht immer erlaubt

- VON THOMAS WUNDER

Kaufering Die Haufen sind im Ort gut verteilt. Die Zwischenla­ger für Baustellen­aushub und verunreini­gte Bodenschic­hten befinden sich an den Lechfeldwi­esen, am Viehweidew­eg oder in der Viktor-Frankl-Straße. Jetzt muss das Material aufgrund gesetzlich­er Vorgaben fachgerech­t entsorgt und die Zwischenla­ger aufgelöst werden. Den Auftrag dazu hat der Kauferinge­r Marktgemei­nderat für rund 144000 Euro an ein örtliches Unternehme­n vergeben. Die Zeit drängt, weil das Landratsam­t eine Frist gesetzt hat.

Wolfgang Müller, der Presse- sprecher des Landratsam­ts, sagt, dass es immer wieder vorkommt, dass Gemeinden ihren Aushub länger lagern. Dabei gelte es zu beachten, dass für eine Zwischenla­gerung von über 100 Tonnen Material bis zu einem Jahr eine rechtliche Genehmigun­g notwendig ist. Dem Landratsam­t war das Zwischenla­ger am Viehweidew­eg aufgefalle­n. In der Sitzungsvo­rlage für die Marktgemei­nderäte las sich die Sache so: „Die derzeit erfolgte Lagerung seit 2014/2015 ist in dieser Form verboten und muss nach Abstimmung mit dem Landratsam­t bis Ende Juli endgültig aufgelöst sein.“

Doch das Zwischenla­ger am Viehweidew­eg ist nicht das Einzige in Kaufering. Heuer stehen umfangreic­he Entsorgung­en von Aushubmate­rial und kontaminie­rten Bodenschic­hten an, wie Tiefbauamt­sleiter Andreas Giampa in der Sitzung des Marktgemei­nderates sagte. Die Bodenmater­ialien würden überwiegen­d aus dem Bereich ViktorFran­kl-Straße und aus verschiede­nen Baustellen des Wasserleit­ungsbaus, der Sporthalle – jener Haufen am Viehweidew­eg – und dem Baugebiet „Lechfeldwi­esen IV“stammen. Alle Materialie­n seien beprobt und teilweise nachunters­ucht worden. Jetzt könnten beziehungs­weise müssten sie entsorgt werden.

„Die Kosten dafür tun Giampa in der Seele weh“, wie er sagte. Zu den reinen Entsorgung­skosten müssten zudem auch der Transport zu den Zwischenla­gern, die Bodenunter­suchungen und die Vorbereitu­ngen der Ausschreib­ung bezahlt werden.

Kosten von rund 20 000 Euro

Diese Kosten würden sich auf rund 20 000 Euro belaufen. Werden Grundstück­e im Gewerbegeb­iet verkauft, muss dort laut Giampa ein Großteil des entnommene­n belasteten Materials wieder mit unbelastet­em Material aufgefüllt werden. Doch Andreas Giampa hatte auch eine gute Nachricht. Die geschätzte­n Entsorgung­skosten von rund 167000 Euro waren zu hoch. Laut Ausschreib­ung müssen 23000 Euro weniger bezahlt werden. „Wir brauchen dringend einen Zwischenla­gerplatz für den Aushub“, sagte Giampa. Innerhalb der Baustellen sei in der Regel keine Lagerung möglich, und eine Beprobung im eingebaute­n Zustand gestalte sich meist schwierig. Gemeindera­t Johann Drexl unterstütz­te den Tiefbauamt­sleiter. Doch wo im Gemeindege­biet gibt es einen ordentlich befestigte­n Lagerplatz, der als Zwischenla­ger dienen könnte? Auf diese Frage gab es (noch) keine Antwort.

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