Koenigsbrunner Zeitung

Gersthofen gibt Weg für Gymnasiums­neubau frei

Einstimmig billigt der Stadtrat eine Vereinbaru­ng mit dem Landkreis über einen Grundstück­stausch

- VON CHRISTOPH FREY

Gersthofen Das Gersthofer PaulKlee-Gymnasium hat Grund zu feiern; denn nun ist klar, dass es in einigen Jahren in einem Neubau auf dem jetzigen Festplatz angesiedel­t sein wird. Das jetzige Gymnasium und sein Grundstück dagegen gehen in den Besitz der Stadt Gersthofen über. Was mit den Gebäuden passiert, ist offen.

Wie Gersthofen­s Bürgermeis­ter Michael Wörle auf Anfrage unserer Zeitung sagte, stimmte der Stadtrat am Mittwochab­end in nicht öffentlich­er Sitzung einstimmig einer Vereinbaru­ng mit dem Landkreis zu. Diese muss die Kreispolit­ik zwar noch absegnen, doch das gilt nach den jüngsten Beschlüsse­n des Kreisbauau­sschusses als Formsache. Wörle ist sich sicher: „Landrat Martin Sailer und ich können zum Notar gehen.“

Nach den Worten des Bürgermeis­ters umfasst die Vereinbaru­ng mit dem Landkreis mehrere Punkte, die lange diskutiert worden seien. Danach tauschen Stadt und Landkreis den Festplatz und den jetzigen Standort des Gymnasiums miteinande­r. Der Festplatz kann bis zum Baubeginn weiter von der Stadt für Veranstalt­ungen wie die Kirchweih genutzt werden. Nach dem, was bislang bekannt ist, dürfte der Neubau frühestens im Jahr 2021 beginnen.

Weitere Punkte der Vereinbaru­ng sehen vor, dass für die drei Schulen (Gymnasium, Mittelschu­le, Förderschu­le) ein Nahwärmene­tz errichtet wird, an das sich in diesem Bereich noch weitere Nutzer anschließe­n können.

Zudem überweist die Stadt an den Landkreis Geld, um damit die Mehrkosten zum Teil zu kompensier­en, die durch den Neubau entstehen. Dem Vernehmen nach handelt es sich um einen einstellig­en Millionenb­etrag. Wörle wollte die Summe weder bestätigen noch dementiere­n.

Ursprüngli­ch wollte der Landkreis das aus den 1970er-Jahren stammende Paul-Klee-Gymnasium, das für seine 900 Schüler viel zu klein ist, grundlegen­d sanieren und erweitern. Größte Schwierigk­eit war die Frage, wie der Unterricht während der Umbauphase laufen sollte. Erwogen wurden dabei mehrere Varianten: Ein Umzug in die benachbart­e alte Mittelschu­le, die ab diesen Sommerferi­en leer steht und dann abgerissen werden soll; eine zeitweise Verlegung des Gersthofer Gymnasiums in die alte Berufsschu­le in Neusäß oder der Bau einer Containers­chule auf dem Gersthofer Festplatz für mehrere Millionen Euro, was Lehrer, Schüler und Eltern lange vehement ablehnten.

Trotz aller Kritik schien es lange bei dieser Lösung zu bleiben, ehe Gersthofen­s Dritter Bürgermeis­ter Reinhold Dempf in diesem Frühjahr noch einmal einen Vorstoß wagte. Unter Verweis auf eine neue Bevölkerun­gsprognose, die Gersthofen starkes Wachstum vorhersagt, sprach sich Dempf dafür aus, den Festplatz dauerhaft für einen Gymnasiums­neubau herzugeben und ein neues Festgeländ­e zu suchen. Im Landratsam­t, wo die Planungen für eine Sanierung schon weit fortgeschr­itten waren, stieß der Vorschlag auf offene Ohren, im Gersthofer Stadtrat gaben zuletzt CSU und WIR ihren Widerstand auf. Dass der Stadtrat jetzt sogar einstimmig für die Vereinbaru­ng mit dem Landkreis stimmte, habe er im Vorfeld nicht zu hoffen gewagt, sagte Wörle gestern gegenüber unserer Zeitung.

Nach Angaben des Rathausche­fs ist noch offen, wie es mit dem alten Gymnasium weitergeht, wenn es nicht mehr gebraucht wird. Auf dem Gelände stehen nicht nur das Schulgebäu­de, sondern auch eine Dreifachtu­rnhalle und eine vergleichs­weise neue Mensa. Wörle: „Wir haben jetzt Zeit, uns das in Ruhe zu überlegen.“

Der Festplatz kann bis zum Baubeginn genutzt werden

„Wir haben jetzt Zeit, uns das in Ruhe zu überlegen.“

Bürgermeis­ter Michael Wörle

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Martin Sailer
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Michael Wörle

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