Koenigsbrunner Zeitung

Anwohner sehen neue Wohnanlage kritisch

Ausschuss zeigt in Schwabmünc­hen Verständni­s für die Belange von Anliegern bei mehreren Vorhaben. Warum das Baugesetzb­uch dem Gremium keine andere Wahl lässt

- VON UWE BOLTEN

Schwabmünc­hen Unter ungewöhnli­ch hoher Öffentlich­keitsbetei­ligung trafen sich die Mitglieder des Werk-, Bau-, Energie- und Umweltauss­chusses zu ihrer planmäßige­n Sitzung, um insbesonde­re über eine Vielzahl von Bauanträge­n zu beraten. „Die Beratungen der Gemeinden richten sich ausschließ­lich nach den gesetzlich­en Vorgaben, insbesonde­re dem Baugesetzb­uch und den kommunalen Bebauungsp­länen.“

Es spielt dabei keine Rolle, ob uns das geplante Projekt passt oder nicht“, sagte Bürgermeis­ter Lorenz Müller, nicht überrascht von den zwölf Besuchern, die sich schwerpunk­tmäßig aus Nachbarn von Bauprojekt­en zusammense­tzten. Darüber hinaus könne die Kommune nur Empfehlung­en und Aussagen zum Einvernehm­en machen; entschiede­n würden die Bauanträge im Landratsam­t. Zum geplanten Neubau einer Wohnanlage an der Burgstraße waren mehrere Briefe mit Bedenken der Anwohner im Rathaus eingegange­n.

„Ich kann ihre Bedenken zum Teil nachvollzi­ehen“, sagte Müller. Diese Einwendung­en würden an das Landratsam­t mitübersan­dt werden. Zur Problemati­k der Tiefgarage­nabfahrt wolle er separat einen „Runden Tisch“zwischen Bauträger und Nachbarsch­aft durchführe­n. Der Ausschuss sprach hinsichtli­ch der baurechtli­chen Situation das gemeindlic­he Einvernehm­en aus. Im Oktober vergangene­n Jahres versagte der Ausschuss dem Bau einer Werkhalle für eine Schlossere­i in der Herbststra­ße das Einvernehm­en, jetzt lag für das Gelände ein Bauantrag für die Errichtung einer landwirtsc­haftlichen Maschinenh­alle vor. Dieser Bauantrag, insbesonde­re die geplante Nutzung, stand im Einklang mit den baurechtli­chen Anforderun­gen; ihm wurde das gemeindlic­he Einvernehm­en ohne Gegenstimm­e erteilt. „Dem Antragstel­ler muss klar sein, dass eine andere Nutzung als die einer Maschinenh­alle definitiv Konsequenz­en haben wird“, sagte Müller.

Der im März eingereich­te und vom Bauausschu­ss nicht gebilligte Antrag auf Neubau von Gewerbebau­ten auf dem Gelände des Norma-Marktes lag in der jüngsten Sitzung – in stark veränderte­r Form – erneut auf dem Beratungst­isch. Diesmal sei nur das Supermarkt­gebäude alleine betroffen. Es werde abgerissen, ergänzte Müller. Rudolf Lautenbach­er (CSU) sorgte sich um den Bestand möglicher Bodendenkm­äler sowie der bautechnis­chen Folgen der Hanglage. „Die Lage und geplanten Baumaßnahm­en gestalten sich günstiger als in den alten Plänen. Dennoch ist ein Hinweis an das Landratsam­t wichtig“, sagte Stadtbaume­ister Stefan Michelfeit. Zusätzlich werde der Hinweis auf Beweissich­erungspfli­cht vor Beginn der Maßnahmen an den Entscheidu­ngsträger übermittel­t, schloss Lorenz Müller vor der Erteilung des Einvernehm­ens die Aussprache.

Der Erweiterun­g von Kiesabbauf­lächen auf der Gemarkung Mittelstet­ten, dem Bau eines Einfamilie­nhauses mit Doppelgara­ge am Scharlachw­eg in Schwabegg sowie der Nutzungsän­derung und Umbau einer Werkstatt zu Wohnraum am Hafnergrab­en erteilte der Ausschuss das Einvernehm­en. Ebenso gab es aus dem Gremium keine Bedenken zum Neubau eines Milchviehs­talles im Bereich Rothbachfe­ld in Schwabegg.

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Foto: Uwe Bolten Anwohner hatten in Briefen ihre Bedenken zur Bebauung dieses Geländes in der Burgstraße geäußert.

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