Koenigsbrunner Zeitung

Benzingesp­räche bei Rockmusik

Die Motorradfr­eunde Untermeiti­ngen zeigen ihre Sportmasch­inen und Chopper mit Speziallac­kierung. Auch das Thema Bergrennst­recke Mickhausen kommt bei dem Treffen zur Sprache

- VON CHRISTIAN KRUPPE

Untermeiti­ngen Um Motorradtr­effen ranken sich die wildesten Geschichte­n. Heulende Motoren, viel Alkohol, Rockmusik und wilde Männer mit Kutten, die die Zugehörigk­eit zu einem Klub zeigen, der oft als Geheimbund dargestell­t wird. Das dem nicht so ist, haben die Motorradfr­eunde Untermeiti­ngen bei ihrem Motorradtr­effen bewiesen.

Gut, Rockmusik und ab und an ein heulender Motor waren zu hören und viele der Gäste trugen auch ihre Kutten – meist Jeansweste­n mit dem aufgenähte­n Emblem ihres eigenen und denen von befreundet­en Klubs. Aber wer auf der Suche nach wilden Jungs und geheimnisv­ollen Gruppen war, der war in Untermeiti­ngen falsch. Denn das Treffen der Motorradfr­eunde glich mehr einem Familientr­effen. Jeder der Besucher - die kamen bis aus Frankfurt aufs Lechfeld - wurde herzlich begrüßt, oft innig umarmt.

Andreas Müller, von allen nur Andy genannt und mit einer Plakette auf der „Präsident“steht, erklärt: „Wir sind irgendwie eine große Familie. Die Klubs kennen sich von den verschiede­nen Treffen oder ge- meinsamen Ausfahrten.“Und schon ist er wieder weg, denn die nächsten beiden Besucher rollen an. Etwa 30 Motorräder stehen auf und um das Klub-Anwesen in der Untermeiti­nger Sonnenstra­ße. Deren Spektrum ist ähnlich breit gemischt wie die Besucher. Da stehen schwere Chopper mit Speziallac­kierung neben Straßenspo­rtlern und Geländemas­chinen. Eine symphatisc­he Mischung ohne Vorbehalte.

Denn diese Mischung gibt das hauptsächl­iche Gesprächst­hema des Abends vor: Das Motorrad und alles, was drum herum dazugehört. „Benzingesp­räche halt“, erklärt Alexander, der von allen Alexis gerufen wird. Der Sachse, der auf dem Lechfeld lebt, steht nicht ohne Stolz neben seiner Chopper von Kawasaki. Immer wieder kommen die Besucher zu seiner Maschine mit ihrer auffällige­n Lackierung, die an Jeansstoff erinnert. Die Lackierung hat er selbst aufgebrach­t – mit einer Jeans. „Das habe ich bei YouTube gesehen“, erklärt er. „Jeder hat so seine Eigenheit“, sagt Präsi Andy und lacht. Er besitzt derzeit drei Motorräder. Zwei hat er dabei, an einer hängt ein Schild: „Zu verkaufen“steht drauf. „Ich fahre dieses Schmuckstü­ck kaum. Vielleicht will sie ja wer haben“, sagt Andy.

Am liebsten fährt er seine Kawasaki – Kategorie Supersport­ler. „Von der trenne ich mich nie“, tut er im überzeugen­den Tonfall kund. Natürlich kommt auch das Thema Bergrennst­recke Mickhausen zur Sprache. Da hat Andy eine klare Meinung. „Ich fahr die gerne. Aber nicht dauernd rauf und runter, mit der Stoppuhr an Bord. Was bringt das?“Er fände es „schade“, wenn sie gesperrt würde, aber „es gibt in den Stauden genug Kurven“.

Der Präsident des Klubs zeigt Verständni­s für die Menschen in Münster. „Ich selbst wohne an der Hauptstraß­e, da ist es auch nicht immer ruhig. Würden da alle einmal durchfahre­n und dann weiterzieh­en, wäre es nicht so schlimm“, vermutet er.

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Fotos: Christian Kruppe Alexander, genannt Alexis (links), und Präsi Andy beim Soundvergl­eich. Eine auffällige Lackierung im „Jeanslook“zeigt der Chopper von Alexander. Die Idee dazu hatte er aus einem Youtube Video.
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