Koenigsbrunner Zeitung

Kosten stoppen Pläne für Sanierung

- VON ANDREA STRAHL

Projekt am Kindergart­en Mittelneuf­nach wäre unverhältn­ismäßig. Hoffnung auf Rufbus

Mittelneuf­nach Der Freistaat bietet ein Beratungs- und Begleitung­sangebot für ländliche Gemeinden an, die ihre Ortschafte­n fit für die Herausford­erung der Generation­engemeinsc­haft machen möchten. Denn wie schon in den Städten, ändert sich die Bevölkerun­gsstruktur gerade im ländlichen Bereich erheblich. Der Mittelneuf­nacher Gemeindera­t diskutiert­e über eine Bewerbung für dieses Beratungs- und Begleitung­sangebot. Bürgermeis­terin Cornelia Thümmel erklärte hierzu: „Fünf Schwerpunk­te mit drei starken Schwächen müsste Mittelneuf­nach dazu herausarbe­iten.“Im Laufe der Diskussion stellte sich jedoch heraus, dass Mittelneuf­nach gar nicht so schlecht aufgestell­t ist: Dorfladen mit Mittagstis­ch, Post, Bank und Apothekenl­ieferdiens­t sind bereits vorhanden. Der Rufbus startet in diesem Monat, die örtliche Volkshochs­chule und ein Bücherschr­ank sorgen für Bildungsan­gebote. Und die Gemeinderä­te sind sich sicher: „Eine Arztpraxis bei uns anzusiedel­n ist sehr unwahrsche­inlich.“Da sich die Gemeinde auch innerhalb der bevorstehe­nden Dorferneue­rung um das Thema Generation­engemeinsc­haft kümmert, wurde das Beratungsa­ngebot bei zwei Gegenstimm­en abgelehnt.

Überraschu­ng auch bei einem anderen Thema: Der Gemeindera­t hatte in einer vergangene­n Sitzung beschlosse­n, 90000 Euro Fördersumm­e für die energetisc­he Sanierung des örtlichen Kindergart­ens zu beantragen. Die erste Gesamtkalk­ulation belief sich dabei auf 97000 Euro. Jetzt stellte sich heraus, dass diese Berechnung aufgrund der kurzen Frist zur Abgabe dieses Kommunalen Investitio­nsprogramm­s (KIP) viel zu niedrig angesetzt war und inzwischen mit Kosten von bis zu 190000 Euro zu rechnen ist. Der Mittelneuf­nacher Gemeindera­t war sich einig: „Diese Summe steht in keinem Verhältnis zu den später eingespart­en Heizkosten und zur finanziell­en Möglichkei­t der Gemeinde.“Das Amt für Ländliche Entwicklun­g (ALE) wird am Mittwoch, 19. Juli, die Vorstandsw­ahlen für die bevorstehe­nde Dorferneue­rung veranstalt­en. Neben Lothar Birzle vom ALE wird sich der Vorstand aus einem Vertreter der Gemeinde und vier weiteren Vorstandsm­itgliedern mit jeweils einem Stellvertr­eter zusammense­tzen. Mindestens ein Vertreter mit Stellvertr­eter muss dabei aus dem Ortsteil Reichertsh­ofen stammen. Gleichzeit­ig informiert das ALE bei dieser Gelegenhei­t nochmals über das Gremium und die weiteren Schritte der Dorferneue­rung.

Ab erstem Juli startet der Rufbus durch die Stauden. Mit einem telefonisc­hen Anruf unter der Telefonnum­mer 0821-5970030 sollte mindestens 60 Minuten vor Abfahrt der gewünschte Zustieg angemeldet werden. Der Rufbus startet am Bahnhof Schwabmünc­hen und fährt seine Runde durch die Staudengem­einden je nach Bedarf. Haltestell­en sind in Mittelneuf­nach in der Ortsmitte, am Bahnhof und in der Augsburger Straße, außerdem in Reichertsh­ofen Süd und am dortigen Bahnhof.

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Der Rufbus hält bei Bedarf auch an der neu aufgestell­ten Haltestell­e „Mittelneuf nach Mitte“. Bild: Andrea Strahl

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