Kosten stoppen Pläne für Sanierung
Projekt am Kindergarten Mittelneufnach wäre unverhältnismäßig. Hoffnung auf Rufbus
Mittelneufnach Der Freistaat bietet ein Beratungs- und Begleitungsangebot für ländliche Gemeinden an, die ihre Ortschaften fit für die Herausforderung der Generationengemeinschaft machen möchten. Denn wie schon in den Städten, ändert sich die Bevölkerungsstruktur gerade im ländlichen Bereich erheblich. Der Mittelneufnacher Gemeinderat diskutierte über eine Bewerbung für dieses Beratungs- und Begleitungsangebot. Bürgermeisterin Cornelia Thümmel erklärte hierzu: „Fünf Schwerpunkte mit drei starken Schwächen müsste Mittelneufnach dazu herausarbeiten.“Im Laufe der Diskussion stellte sich jedoch heraus, dass Mittelneufnach gar nicht so schlecht aufgestellt ist: Dorfladen mit Mittagstisch, Post, Bank und Apothekenlieferdienst sind bereits vorhanden. Der Rufbus startet in diesem Monat, die örtliche Volkshochschule und ein Bücherschrank sorgen für Bildungsangebote. Und die Gemeinderäte sind sich sicher: „Eine Arztpraxis bei uns anzusiedeln ist sehr unwahrscheinlich.“Da sich die Gemeinde auch innerhalb der bevorstehenden Dorferneuerung um das Thema Generationengemeinschaft kümmert, wurde das Beratungsangebot bei zwei Gegenstimmen abgelehnt.
Überraschung auch bei einem anderen Thema: Der Gemeinderat hatte in einer vergangenen Sitzung beschlossen, 90000 Euro Fördersumme für die energetische Sanierung des örtlichen Kindergartens zu beantragen. Die erste Gesamtkalkulation belief sich dabei auf 97000 Euro. Jetzt stellte sich heraus, dass diese Berechnung aufgrund der kurzen Frist zur Abgabe dieses Kommunalen Investitionsprogramms (KIP) viel zu niedrig angesetzt war und inzwischen mit Kosten von bis zu 190000 Euro zu rechnen ist. Der Mittelneufnacher Gemeinderat war sich einig: „Diese Summe steht in keinem Verhältnis zu den später eingesparten Heizkosten und zur finanziellen Möglichkeit der Gemeinde.“Das Amt für Ländliche Entwicklung (ALE) wird am Mittwoch, 19. Juli, die Vorstandswahlen für die bevorstehende Dorferneuerung veranstalten. Neben Lothar Birzle vom ALE wird sich der Vorstand aus einem Vertreter der Gemeinde und vier weiteren Vorstandsmitgliedern mit jeweils einem Stellvertreter zusammensetzen. Mindestens ein Vertreter mit Stellvertreter muss dabei aus dem Ortsteil Reichertshofen stammen. Gleichzeitig informiert das ALE bei dieser Gelegenheit nochmals über das Gremium und die weiteren Schritte der Dorferneuerung.
Ab erstem Juli startet der Rufbus durch die Stauden. Mit einem telefonischen Anruf unter der Telefonnummer 0821-5970030 sollte mindestens 60 Minuten vor Abfahrt der gewünschte Zustieg angemeldet werden. Der Rufbus startet am Bahnhof Schwabmünchen und fährt seine Runde durch die Staudengemeinden je nach Bedarf. Haltestellen sind in Mittelneufnach in der Ortsmitte, am Bahnhof und in der Augsburger Straße, außerdem in Reichertshofen Süd und am dortigen Bahnhof.