Konzepte bringen nur etwas, wenn man sich dran hält
Das Stadtentwicklungskonzept wird nicht dafür sorgen, dass Augsburg in 30 Jahren überall toll und schön ist. Das ist nicht realistisch. Es wird dem Konzept so gehen wie allen bestehenden Konzepten von Wohnen und Verkehr bis hin zu Spielplätzen: Viele Ideen (aber nicht alle) sind gut, nicht alles lässt sich in der Praxis umsetzen, Geld ist ohnehin wenig da. Und selbst wenn es klappt, sieht man Erfolge, speziell im sozialen Bereich, nicht direkt.
An all dem ändert auch das Stadtentwicklungskonzept nichts. Gut angelegt sind die knapp 500 000 Euro aber trotzdem. Die Stadt hat sich die Zeit genommen, strategisch zu überlegen, wohin sie will. Die Bürger durften und dürfen dabei mitreden. Es sind viele Dinge dabei, die auf der Ebene der Alltagspolitik kontrovers diskutiert werden, etwa Verkehrsprojekte wie die Straßenbahnlinie 5 oder die sogenannte Entlastungsstraße und die MANSpange. Der Vorteil des Stadtentwicklungskonzeptes kann es sein, diverse Interessen unter einen Hut zu bringen, wobei sich nicht jeder Konflikt in Luft auflöst. Natürlich ist das Konzept nicht ein für alle Mal festgeschrieben – in 30 Jahren können sich Dinge ändern. Trotzdem muss der Politik eines klar sein: An das, was sie in eineinhalb Jahren beschließen wird, sollte sie sich dann auch halten. Wo das Konzept zum Beispiel ökologisch wichtige Grünflächen sieht (unabhängig vom formalen Schutzstatus), ist ein Bauprojekt schwierig vorstellbar. Kippt die Stadt bei erster Gelegenheit um, hätte sie sich das Konzept besser gespart.