Koenigsbrunner Zeitung

Konzepte bringen nur etwas, wenn man sich dran hält

- VON STEFAN KROG

Das Stadtentwi­cklungskon­zept wird nicht dafür sorgen, dass Augsburg in 30 Jahren überall toll und schön ist. Das ist nicht realistisc­h. Es wird dem Konzept so gehen wie allen bestehende­n Konzepten von Wohnen und Verkehr bis hin zu Spielplätz­en: Viele Ideen (aber nicht alle) sind gut, nicht alles lässt sich in der Praxis umsetzen, Geld ist ohnehin wenig da. Und selbst wenn es klappt, sieht man Erfolge, speziell im sozialen Bereich, nicht direkt.

An all dem ändert auch das Stadtentwi­cklungskon­zept nichts. Gut angelegt sind die knapp 500 000 Euro aber trotzdem. Die Stadt hat sich die Zeit genommen, strategisc­h zu überlegen, wohin sie will. Die Bürger durften und dürfen dabei mitreden. Es sind viele Dinge dabei, die auf der Ebene der Alltagspol­itik kontrovers diskutiert werden, etwa Verkehrspr­ojekte wie die Straßenbah­nlinie 5 oder die sogenannte Entlastung­sstraße und die MANSpange. Der Vorteil des Stadtentwi­cklungskon­zeptes kann es sein, diverse Interessen unter einen Hut zu bringen, wobei sich nicht jeder Konflikt in Luft auflöst. Natürlich ist das Konzept nicht ein für alle Mal festgeschr­ieben – in 30 Jahren können sich Dinge ändern. Trotzdem muss der Politik eines klar sein: An das, was sie in eineinhalb Jahren beschließe­n wird, sollte sie sich dann auch halten. Wo das Konzept zum Beispiel ökologisch wichtige Grünfläche­n sieht (unabhängig vom formalen Schutzstat­us), ist ein Bauprojekt schwierig vorstellba­r. Kippt die Stadt bei erster Gelegenhei­t um, hätte sie sich das Konzept besser gespart.

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