Neue Schritte, neue Aufgaben
Es sind nicht alleine die Gewerbeflächen, die sich am Lechfeld ausbreiten. Schritt für Schritt geht es weiter. Viele Kräne überragen neue Wohnbauflächen, die Verlängerung des Lechrings zur Schwabenstraße zeigt bereits viele tolle Neubauten in Untermeitingen. Vor den Läden an der Schwabmünchner Straße werden reihenweise Autos mit Einkäufen gefüllt. Die Bundeswehr verlegt weitere Teile und damit Arbeitsplätze ihres Technischen Ausbildungszentrums von Kaufbeuren in die Lechfeldkaserne. Der Boom hält an. Graben und Kleinaitingen halten da mit. Die Vision von einem interkommunalen Gewerbegebiet ist schlüssig und es gibt keinen Anlass, am Erfolg zu zweifeln. Die Erfahrung zeigt: Es könnte sogar wieder schneller klappen als gedacht.
Das darf zwar heimische Kommunalpolitiker mit Stolz erfüllen und Geschäftsleute freuen, doch ganz ohne Kehrseite ist es nicht. Neue Aufgaben werden folgen. Wie viel Flächenversiegelung vertragen Natur, Landwirtschaft und Freizeitbedarf? Und für mehr Menschen und mehr Betriebe wird mehr Infrastruktur nötig: von Kita-Plätzen bis Freizeitangeboten, von Straßen bis Dienstleistungsangeboten.
Die Grenzen der Lärmschutzzonen am Rande des Fliegerhorstes sind nicht abschließend geklärt. Hier brauchen die Lechfeldgemeinden Klarheit für ihre Zukunft. Eine Klarheit, die auch die Bundeswehr bräuchte, wogegen allerdings die Aufgabe steht, sich auf eine Stärkung der europäischen Verteidigungskraft einzustellen – wie immer die am Ende aussehen wird.
Das Verkehrsaufkommen auf der Bundesstraße 17 dürfte ziemlich sicher mehr Lärm bringen. Es wäre vielleicht einen Gedanken wert, für die künftigen Investoren im Bereich des alten Gutshofs Lechfeld einen Bahnanschluss für Güterverkehr zu erschließen. Denn eine intakte Gleisverbindung über die B 17 gibt es schon. Sie endet momentan in der Lechfeldkaserne, direkt jenseits des Grenzzauns. Und wer weiß, was noch alles Thema sein könnte?