Mangel an Gastronomie und Parkplätzen
Manfred Heider stellt im Stadtrat die von ihm in einer Haushalts- und Gewerbeumfrage ermittelten Daten und Erkenntnisse für die zukünftige Stadtentwicklung vor
Schwabmünchen Reicht die Anzahl der Geschäfte aus? Sind die Kunden zufrieden mit dem Angebot? Welches sind die Wünsche von Kunden und Gewerbetreibenden? Wie soll die Stadtentwicklung weitergehen? All diese Fragen wurden in einer Marktanalyse 2007 beantwortet, mit einer neuen Studie sollte nach zehn Jahren eine aktualisierte Datenbasis erhoben werden. Eine gewisse Spannung war bei den Stadträten spürbar, als Manfred Heider vom gleichnamigen Büro für Standort-, Markt- und Regionalanalyse die Ergebnisse der im Februar dieses Jahres gestarteten Haushalts- und Gewerbebefragung vortrug.
Laut seinen Angaben haben sich 310 Haushalte und 32 Teilnehmer aus dem Kreis der 101 Gewerbetreibenden beteiligt. Ebenso wurden durch Listen in den Geschäften die Kundenströme betrachtet sowie durch Inaugenscheinnahme der Betriebe durch Mitarbeiter des Büros weitere Daten erhoben. „Gegen- 2007 war ein Verlust von 14 Betrieben zu verzeichnen, die Verkaufsflächen sind um 3100 Quadratmeter gestiegen“, war eine seiner ersten Feststellungen aus der Feldstudie. 65 Prozent der Einzelhandelsbetriebe mit einem Drittel der Gesamtverkaufsfläche befänden sich im Innenstadtbereich. Der Rest verteile sich in den Gewerbegebieten und marginal in Wohngebiets- und Streulagen, stellte er fest.
Der Löwenanteil der Branchen finde sich mit knapp 30 Prozent im Bereich der Nahrungs-und Genussmittel, gefolgt von Bekleidung (13 Prozent) und Möbel sowie Einrichtungsgegenstände (8 Prozent). „Bei der Betriebsstruktur in der Innenstadt liegen Dienstleistungsgewerbe (45 Prozent) und Einzelhandel (41 Prozent) nahezu gleichauf, die Gastronomie schlägt mit sieben Prozent zu Buche, der Rest verteile sich auf sonstige gewerbliche Nutzung“, stellte Heider fest. Die Bewertung der Innenstadt stelle sich bei den Haushalten sowie den teilnehmenden Gewerbetreibenden in der Ten- denz als gleich dar. Positivste Punkte seien die Erreichbarkeit der Innenstadt, die gute und freundliche Bedienung sowie der Kundenservice in den Geschäften, gefolgt von kurzen Wegen und der Sauberkeit.
Mangelnde Fahrradabstellplätze, die Auswahl in den Geschäften, das gastronomische Angebot sowie die Möglichkeit eines interessanten Einkaufsbummels rangiere auf den hinteren Plätzen der im Durchschnitt positiv ausgefallenen Bewertung, fasste Heider zusammen. Die größten Stärken Schwabmünchens sehen die Teilnehmer der Haushalte im Einzelhandels- und Dienstleistungsangebot und dem Kleinstadtcharakter, welches sich weitgehend mit der Einschätzung der Gewerbebetriebe deckt. Auch bei den Schwächen waren sich beiden befragten Gruppen nahezu einig: Die Verkehrssituation und die mangelnden Parkplätze rangieren weit oben, bei den Gewerbetreibenden sogar mit 33 Prozent an erster Stelle.
Bei den Haushalten war jeder Fünfte der Meinung, dass das Freiüber zeit- und Gastronomieangebot verbesserungswürdig sei. Die 310 Teilnehmer wünschten sich hauptsächlich zusätzliche Bekleidungsgeschäfte. Ein Baumarkt, ein Elektronikmarkt und weitere Lebensmittelgeschäfte folgten auf den Plätzen. „Die erhobenen Daten werden nun in einen Entwurf für die Weiterentwicklung des Einzelhandelskonzepts eingearbeitet, das vom Stadtrat erneut beraten und beschlossen werden muss“, sagte Heider abschließend zur Konsequenz der Befragung.
Auf Nachfrage von Bernhard Albenstetter (CSU) bestätigte Manfred Heider, dass weitere Übernachtungsmöglichkeiten nicht nachgefragt wurden. „Schwabmünchen hat eine hohe Zentralität mit erheblicher Kaufkraft in der Stadt und im Umfeld. Für die Kunden ist es ein attraktives Zentrum“, fasste Bürgermeister Lorenz Müller zusammen. Sowohl die Stadt als auch die Gewerbetreibenden müssten am Ball bleiben und nicht nachlassen, diese Attraktivität zu halten und zu steigern. Dabei sei ein aktives Stadtmarketing unerlässlich zur Positionierung als Einkaufsziel. Daneben sei auch der Handel gefordert, fantasievoll mitzuwirken, fasste Müller das Ergebnis aus seiner Sicht zusammen.