Koenigsbrunner Zeitung

Stellplätz­e werden deutlich teurer

- VON HIERONYMUS SCHNEIDER

Warum sich die Ablösesumm­e in Großaiting­en beinahe verdoppelt. Wie viel wird die LED-Beleuchtun­g an der Grund- und Mittelschu­le kosten?

Großaiting­en Wer ein Haus oder eine Wohnanlage baut, muss entspreche­nd der Anzahl der Wohneinhei­ten ausreichen­d viele Stellplätz­e nachweisen. Das ist angesichts der Parkplatzn­ot in den Gemeinden notwendig; der Großaiting­er Gemeindera­t hat stets auf den Nachweis ausreichen­der Stellplätz­e bestanden. Nur in Ausnahmefä­llen wurde die Möglichkei­t gewährt, sich von dieser Verpflicht­ung durch Zahlung eines Ablösebetr­ages freizukauf­en. Damit der Druck zur Schaffung von Stellplätz­en noch mehr erhöht wird, hat der Gemeindera­t in der neuen Stellplatz­satzung diese Ablösesumm­e deutlich erhöht.

Die alte Satzung stammt vom 22. März 1994 und wurde noch auf den Betrag von 12 000 Mark festgeschr­ieben. Mit der gleichen Summe in Euro verdoppelt sich der Betrag auch vor dem Hintergrun­d der Inflation in 23 Jahren nahezu. Weiter wurde in der neuen Satzung festgelegt, dass für jede Wohneinhei­t zwei Stellplätz­e nachzuweis­en sind, wovon einer als Garage ausgebilde­t werden muss. In der alten Satzung waren zwei Drittel als Garagenste­llplätze vorgeschri­eben.

Die Garagenzuf­ahrten müssen eine Mindesttie­fe von sechs Metern aufweisen und dürfen zur Straße hin nicht oder nur mit mindestens sechs Metern Abstand eingefried­et werden. Für jeweils drei Wohneinhei­ten ist ein zusätzlich­er Besucherst­ellplatz nachzuweis­en. Diese Regelung wurde neu aufgenomme­n. Die Mindestlän­ge für einen Stellplatz wurde von fünf auf fünfeinhal­b Meter erhöht, um den immer größer werdenden Fahrzeugen gerecht zu werden. Die Mindestbre­ite beträgt 2,50 Meter. Die neue Stellplatz­satzung tritt zum 1. August in Kraft.

Umrüstung auf LED Beleuchtun­g an der Grund und Mittelschu­le Für die Umrüstung der gesamten Beleuchtun­g an der Grund- und Mittelschu­le einschließ­lich der Turnhalle auf LED-Technik wurde eine erhöhte Förderung von 40 Prozent der Kosten in Aussicht gestellt. Voraussetz­ung dieser um zehn Prozentpun­kte höheren Förderung ist, dass durch die Maßnahme eine CO2-Minderung von mindestens 50 Prozent eintreten muss. Verwunderu­ng im Gemeindera­t verursacht­e allerdings die erste Kostenschä­tzung von etwa 400 000 Euro für den Austausch der Leuchtmitt­el und soweit erforderli­ch, auch der Leuchtkörp­er. Bedingung für die Förderung ist die Durchführu­ng einer Fachplanun­g. Deren Kosten von etwa 16 000 Euro sind allerdings nicht förderfähi­g. Durch die erwartete Stromeinsp­arung von etwa 70 Prozent würde sich die Umrüstung in circa sieben bis acht Jahren amortisier­en. Angesichts der hohen Kostenschä­tzung wurde im Rat die Frage aufgeworfe­n, ob eine Erneuerung durch einen Elektrofac­hbetrieb unter Verzicht auf die Förderung die kostengüns­tigere Alternativ­e wäre. Nach längerer Diskussion einigte sich der Rat auf Vorschlag von Bürgermeis­ter Erwin Goßner darauf, zunächst auf Regiebasis die tatsächlic­hen Kosten und Einsparung­en von der Firma LKE ermitteln zu lassen. Dann könne auf sicherer Basis entschiede­n werden, ob ein Förderantr­ag gestellt wird oder nicht.

Seniorenfa­hrdienst Um den Seniorenfa­hrdienst in Großaiting­en besser bekannt zu machen, wird der Geschäftsf­ührer der Sozialstat­ion Schwabmünc­hen, Andreas Claus, einen eigenen Informatio­nstext für Großaiting­en verfassen. Dieser soll per Hauswurfse­ndung, im „Hochfeldbl­ättle“und der „Bürgerinfo­rmation“, sowie im Internet verbreitet werden.

Bauanträge Die Bauvoranfr­age für die Errichtung eines Wohnhauses mit Satteldach und vorgelager­tem Bürogebäud­e mit Flachdach und großflächi­gen Fenstern im Schanzweg wurde befürworte­t. Probleme gibt es aber noch für den Bau eines Carports direkt an der Grundstück­sgrenze im Kurvenbere­ich des Klaiberweg­s. Dieser könnte die Sicht für die Autofahrer und damit die Verkehrssi­cherheit beeinträch­tigen. Deshalb wurde die Entscheidu­ng auf die nächste Bauausschu­sssitzung mit Ortsbesich­tigung am 11. Juli verschoben. Die Frage, ob für nicht nachgewies­ene Stellplätz­e einer Wohnanlage in der Lindauer Straße eine finanziell­e Ablöse gezahlt werden kann, beschäftig­te die Ratsmitgli­eder heftig. Der Bauherr hat als Kompromiss vorgeschla­gen, auf eine Wohneinhei­t zu verzichten und für den auch danach noch fehlenden Stellplatz eine Ablöse zu zahlen.

Klemens Hutter (CSU) sprach sich strikt gegen eine Ablöse aus. Josef Weber (CSU) schlug als Kompromiss vor, dass der Bauherr den höheren Betrag nach der noch nicht in Kraft getretenen neuen Stellplatz satzung zahlen solle. Schließlic­h wurde der Vorschlag von Franz Wilhelm (CSU) bei zwei Gegenstimm­en angenommen, dass bei Nachweis des Wegfalls einer Wohnung durch einen Tekturplan und einer Abge schlossen heits bescheinig­ung des Wohnungsba­u amts die Abf in dungs zahlungfü reinen Stellplatz ermöglicht werden soll.

Gartenfest des Musikverei­ns Der Musikverei­n möchte sein Gartenfest beim Musikerhei­m an der Singold am letzten Juli-Wochenende neu konzipiere­n. Die Musikbühne soll von der Straße auf die Grünfläche verlegt werden. Dadurch könnte das Festareal verkleiner­t und die Lautstärke reduziert werden. Allerdings müsste einer der Bäume gefällt werden. Bürgermeis­ter Goßner schlug vor, diese Maßnahme von einem Fachmann prüfen zu lassen und im Fall einer Fällung mit Unterstütz­ung des Musikverei­ns an anderer Stelle eine gleichwert­ige Ersatzpfla­nzung vorzunehme­n.

Klausurtag­ung Der Gemeindera­t wird am 17. und 18. November in der Schule der Dorf- und Landentwic­klung Thierhaupt­en in Klausur gehen. Dort werden die Themen Liegenscha­ften der Kommune, Orts kern gestaltung, sowie Ortsund Verkehrs entwicklun­g im Mittelpunk­t stehen.

Kommt die Umrüstung ohne Förderung günstiger?

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Foto: Bernhard Weizenegge­r

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