Koenigsbrunner Zeitung

Er hat noch viel vor

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Mickhausen­s Bürgermeis­ter Hans Biechele zieht zur Hälfte der Wahlperiod­e Bilanz. Welche der Ziele in der Gemeinde erreicht wurden und was er in drei Jahren vorhat

Mickhausen Herr Biechele, nun ist Halbzeit Ihrer zweiten Legislatur­periode. Wie sieht es mit den Zielen aus, die Sie sich vor der Wahl vorgenomme­n haben? Hans Biechele: Da sind wir als Gemeinde im Plan. Die erste Ortsverbin­dungsstraß­e ist fertig, eine weitere wird in diesem Jahr gemacht. Die Friedhofer­weiterung in Mickhausen und die Sanierung in Grimoldsri­ed ist gut gelaufen. Auch bei den anderen Dingen sieht es gut aus. Die Kanalbefah­rung ist abgeschlos­sen und wird noch heuer begonnen. Dazu kommen weitere große Projekte, wie der Kindergart­en in Mickhausen nun noch dazu. Das alleine könnte bis zu einer Million kosten.

Auch der Hochwasser­schutz stand bei Ihren weit oben auf der Liste. Wie ist da der Stand? Biechele: Das ist ein Mammutproj­ekt. Daher wird es sich noch über ein paar Jahre hinziehen. Wir haben unsere Hausaufgab­en gemacht und sind bereit.

Ein zuletzt viel diskutiert­es Thema war der gemeinsame Bauhof der VG Stauden. Nun steht das Projekt in den Startlöche­rn. Wie stehen Sie dazu? Biechele: Wir sind die Gemeinde, bei der die pro Kopf-Pauschale am meisten ansteigt – jedoch nicht die, die künftig am meisten zahlen muss. Trotzdem waren wir sofort einstimmig dafür, da wir auch stark davon profitiere­n werden. Wir hatten bisher nur einen Mitarbeite­r, da war es oft schwer, die anstehende­n Aufgaben zu leisten. Zudem eröffnet uns der Wegfall unseres Bauhofes in Münster andere Möglichkei­ten zur Planung der Gestaltung der neuen Ortsmitte Münster. Das Schloss in Mickhausen scheint aus dem Dornrösche­nschlaf zu erwachen. Wie sehen Sie die Entwicklun­g? Biechele: Es freut mich, dass die Hermann-Messerschm­idt-Kulturerbe-Stiftung das Schloss übernommen hat. Ich hoffe nun, dass auch die Förderbehö­rden, die immer wieder an uns als Gemeinde herangetre­ten sind, die Sanierung unterstütz­en. Wenn das Projekt fertig ist, dann wird es hier ein ganz anders Bild geben. Da werden wir uns als Gemeinde auch überlegen müssen, den Ge- des Anwesens zu sanieren. Wichtig ist auch, dass für die weitere Nutzung des Ganzen ein vernünftig­es Konzept gefunden wird.

Vor vier Jahren war die Finanzlage in Mickhausen noch ziemlich angespannt. Inzwischen sieht die Lage besser aus. Wie ist das gelungen? Biechele: Das stimmt. Anfang 2000 war die Pro-Kopf-Verschuldu­ng noch bei 1700 Euro, nun liegt sie unter 300 Euro. Im Jahr 2020 könnten wir sogar schuldenfr­ei sein. Dass es so gekommen ist, hat viele Ursachen. Zum einen ist der Spagat zwischen maßvollem Haushalten und der Weiterentw­icklung der Gemeinden gut gelungen. Natürlich spielt auch die gute Konjunktur­lage eine Rolle. Die Anteile an Einkommens­und Gewerbeste­uer sind gestiegen, aber auch die Zulagen vom Land. Wir haben auch weiterhin hohe Kostenträg­er wie Schulen und Kindergärt­en, bieten dafür aber auch eine sehr gute Versorgung in diesem Bemeindete­il reich. Auch für die Zukunft gilt, dass wir Projekte angehen wollen, aber immer sehr genau auf die Kosten schauen. So können wir in diesem Jahr einige Dinge mehr angehen, ohne sie zu fremd zu finanziere­n, da wir im vorigen Jahr einen großen Überschuss erwirtscha­ftet haben.

Der Überschuss kam auch dadurch zustande, weil nun alles Bauland verkauft wurde. Wie sieht es für die Zukunft mit Bauland im Gemeindebe­reich aus? Biechele: Die Nachfrage nach Bauland ist da, nur gibt es derzeit keine Flächen. Das würden wir gerne ändern. Wir sind an dem Thema dran, reden viel, aber derzeit können wir nichts anbieten.

Ein weiteres Thema ist die sogenannte Rennstreck­e zwischen Münster und Birkach. Gerade die Menschen in Münster leiden unter dem Lärm, der vorwiegend durch Motorradfa­hrer entsteht. Zuletzt hat die Dorfgemein­schaft erneut die Sperrung der Strecke beantragt. Wie ist der aktuelle Sachstand? Biechele: Demnächst stehen Gespräche mit allen Beteiligte­n an. Da sitzen dann die Polizei, das Landratsam­t, die Straßenbau­behörde und wir an einem Tisch. Das große Problem ist der Lärm. Dagegen muss etwas unternomme­n werden.

Sie sind noch drei Jahre im Amt. Wie geht es dann weiter? Biechele: Die Arbeit macht mir Spaß. Mit den Gemeinderä­ten ist die Arbeit toll, es herrscht ein gutes Miteinande­r. Zur nächsten Wahl bin ich 62, da ist eine Periode noch drin. Wenn die Bürger mich wollen, mache ich weiter. Denn Ziele habe ich noch genug. Dinge wie die Ortsmitte Münster werden noch länger dauern, als die drei Jahre, die ich in jedem Fall noch habe.

Interview: Christian Kruppe

 ?? Foto: Christian Kruppe ?? Für Bürgermeis­ter Hans Biechele ist in Mickhausen alles im Plan. Er zieht eine Zwischenbi­lanz seiner Amtszeit und hält Ausblick auf die kommenden Aufgaben seiner Gemeinde.
Foto: Christian Kruppe Für Bürgermeis­ter Hans Biechele ist in Mickhausen alles im Plan. Er zieht eine Zwischenbi­lanz seiner Amtszeit und hält Ausblick auf die kommenden Aufgaben seiner Gemeinde.

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