Koenigsbrunner Zeitung

Fließt jetzt mehr Geld nach Afrika?

- VON RUDI WAIS

Minister Müller ist mit dem Gipfel zufrieden

Augsburg Unternehme­rn, die in Tunesien, in Marokko oder an der Elfenbeink­üste investiere­n wollen, eröffnen sich nach dem G20-Gipfel neue Möglichkei­ten. Zu einem ganzen Paket an Maßnahmen, das in Hamburg beschlosse­n wurde, gehört auch eine Art Wirtschaft­sförderung für gegenwärti­g sieben afrikanisc­he Länder, bei der die bundeseige­ne Investitio­ns- und Entwicklun­gsgesellsc­haft DEG Machbarkei­tsstudien finanziert, Förderprog­ramme auflegt, Kredite zur Verfügung stellt und Projekte und Partner vor Ort vermittelt. So soll der Wirtschaft die Scheu vor einem für sie noch unbekannte­n Kontinent genommen, das Risiko eines unternehme­rischen Fehlschlag­es deutlich reduziert und mehr privates Kapital nach Afrika gelockt werden.

Obwohl das Thema von den Debatten über den Klimaschut­z und die Handelspol­itik in Hamburg etwas an den Rand gedrängt wurde, zieht Entwicklun­gsminister Gerd Müller (CSU) ein positives Fazit. „Ich bin sehr zufrieden“, sagt er im Gespräch mit unserer Zeitung. Mit der klassische­n staatliche­n Entwicklun­gshilfe alleine ließen sich die Probleme Afrikas nicht mehr lösen. Unternehme­rn, die mit einem Engagement in einem der Partnerlän­der liebäugelt­en, rät er: „Schreiben Sie mir einen Brief – das führt sofort zum Ziel.“Das neue Programm namens „Compact“sei ein Pakt auf Gegenseiti­gkeit, den alle G20-Länder von Argentinie­n bis Japan geschlosse­n hätten. „Das hat es in dieser Form noch nicht gegeben.“

Neben den beschlosse­nen Investitio­nsförderun­gen sei es in Hamburg überdies gelungen, eine ehrgeizige Initiative zur Jugendbesc­häftigung im ländlichen Raum zu starten. Sie soll bis zum Jahr 2022 eine Million Arbeitsplä­tze und Ausbildung­sprogramme für fünf Millionen junge Menschen schaffen – vor allem in Afrika. Als Blaupause dafür gilt eine von Müllers Ministeriu­m initiierte Beschäftig­ungsinitia­tive nach dem dualen Modell.

 ?? Foto: Ralf Lienert ?? Entwicklun­gsminister Gerd Müller (CSU) sieht neue Möglichkei­ten für Afrika nach dem G20 Gipfel.
Foto: Ralf Lienert Entwicklun­gsminister Gerd Müller (CSU) sieht neue Möglichkei­ten für Afrika nach dem G20 Gipfel.

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