Koenigsbrunner Zeitung

Wie gerecht ist unsere Welt?

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Experte Markus Henn erklärt, warum manche Firmen im Ausland Waren herstellen

In den vergangene­n Tagen gab es viele Bilder aus der Stadt Hamburg zu sehen. Darauf waren Menschen, die demonstrie­ren. Sie hielten Plakate hoch. „Armut stoppen“forderten einige. Oder „Rettet das Klima“. Grund für die Demonstrat­ionen war das G20-Treffen. Die G20 sind eine Gruppe von wichtigen Ländern. In Hamburg kamen am Wochenende Politiker dieser Länder zusammen.

Bei dem Treffen ging es vor allem um Geld und Handel. Aber etwa auch um den Klimawande­l. Die Politiker wollten beraten, wie sie Probleme lösen können. Doch viele Menschen sagen: Die Lösungen der Länder sind nicht gut! Deshalb demonstrie­ren sie.

Markus Henn sieht das auch so. Er kennt sich gut mit den G20 und der Wirtschaft aus. „Bei dem Treffen ist nur ein Teil der Länder dabei, die es gibt“, erklärt Markus Henn. Das findet er nicht gerecht. „Die Länder treffen Entscheidu­ngen, die ihnen selbst weiterhelf­en. Aber nicht immer zugleich den Ländern, die nicht dabei sind.“Oft sind diese Länder besonders arm. Um armen Ländern zu helfen, wollen die G20-Länder zum Beispiel, dass dort mehr Firmen Fabriken bauen. Dann gäbe es mehr Arbeitsplä­tze. Außerdem müssten die Firmen Steuern an das Land zahlen. Mit diesen Abgaben könnten etwa Krankenhäu­ser gebaut werden.

Doch oft bauen die Firmen nur unter bestimmten Bedingunge­n Fabriken in ärmeren Ländern. Sie wollen dann zum Beispiel einige Jahre keine Steuern bezahlen, sagt Markus Henn. So wird es für die Firmen billiger, dort Waren zu produziere­n. Und wenn die Ware billiger ist, lässt sie sich leichter verkaufen. Das nützt auch den Ländern der G20. Denn sie wollen gerne mehr Waren produziere­n und sie dann häufig bei uns teurer verkaufen. Etwa Handys oder Klamotten. Das findet Markus Henn nicht gut. Dabei entstünden durch die Fabriken zum Beispiel mehr Abgase, sagt er. Diese seien nicht gut für das Klima.

Markus Henn schlägt deshalb vor, weniger und dafür besser zu produziere­n. Dafür muss man sich fragen: Brauche ich ständig neue Klamotten oder das neueste Handy? Und ist es mir egal, dass es Menschen in anderen Ländern wegen der Herstellun­g dieser Sachen nicht gut geht? Für uns in Deutschlan­d würde das also bedeuten, dass wir auch mal auf etwas verzichten müssten. Sprich doch mal mit deinen Eltern darüber.

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