Den Schlössern entgegen
Immer am Lech lang wandern
Schon seit 1979 hat der alpine Lech einen ständigen Begleiter: 85 Kilometer weit erstreckt sich der zwischenzeitlich gut ausgeschilderte und wieder auf Vordermann gebrachte Lechhöhenweg, den die Touristiker jetzt zum LechErlebnisWeg beförderten. Er verbindet die mittelalterlichen Städte Landsberg, Schongau und Füssen. Mindestens fünf Wandertage sollte man für diesen nicht übermäßig anstrengenden „Nature-Trail“reservieren, der sich natürlich auch in Tagesetappen erwandern lässt.
Allerdings: Bikern ist die Strecke nur in Teilabschnitten zu empfehlen. Naturfreunde dagegen freuen sich, dass wenigstens bruchstückhaft noch die „Biotopbrücke Lechtal“als Verbindung für Flora und Fauna zwischen den Alpen und der Litzauer Lechschleife südlich von Schongau vorhanden ist.
Am Wegesrand liegen alte Flößerorte wie Hohenfurch, Prem oder Lechbruck. Noch um 1900 kamen jährlich 4000 Flöße den Lech nach Augsburg runter. Manchmal ging es weiter bis Wien oder gar ans Schwarze Meer. In Lechbruck erzählt das Flößermuseum davon, und in Hohenfurch haben die Flößer ihrer Schutzheiligen St. Ursula sogar ein Kirchlein gewidmet. Als die Augsburger im Beisein von König Ludwig III. 1914 das letzte Lechfloß bewundern durften, steuerten Männer aus Prem das Gefährt durch die Floßgasse des Hochablasses.
Für geschichtlich Interessierte dürfte auch die Römergründung Epfach oben auf der Agenda stehen. Hier ist ein Besuch des kleinen Museums und des Lorenzberges, auf dem die Römer zum Schutz des Lechübergangs ein Kastell errichteten, zu empfehlen. Im Übrigen sollte der Lechhöhenweg in Nord-SüdRichtung gegangen werden. Vom Lechrain aus bieten sich herrliche Ausblicke auf die Ammergauer und Tannheimer Berge. Denn es ist ein Highlight: die immer näher kommenden Schwangauer Königsschlösser. Dafür reisen Menschen aus der ganzen Welt ins Allgäu.
Heinz Münzenrieder