Koenigsbrunner Zeitung

Schüler als Wissenscha­ftler

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Welchen Themen sich die Preisträge­r mit viel Zeit und Engagement widmeten

Am Anfang stand ein tragischer Tod. Nils war sieben Monate alt, als er wegen schwerer Hirnblutun­gen starb. Zwei Tage später musste Nils’ Mutter zur Polizei. Der furchtbare Verdacht: Sie könnte ihren Sohn zu Tode geschüttel­t haben. Der Fall landete vor Gericht. Etliche medizinisc­he Gutachter wurden geladen. Zu einem einhellige­n Ergebnis kamen sie nicht. Dabei schien der Sachverhal­t doch eindeutig zu sein. Oder nicht?

Mit dieser Frage hat sich Julia Korsch beschäftig­t. Julia ist 17 Jahre und geht ans Holbein-Gymnasium. Ihre Mutter hatte ihr von dem Prozess erzählt. Julia war gefesselt. Sie wollte mehr wissen und grub sich in den Fall hinein.

Sie untersucht­e Schütteltr­aumata von Babys zuerst nach medizinisc­hen, dann nach juristisch­en Gesichtspu­nkten. Sie studierte Fachartike­l, wertete Röntgenbil­der aus, fragte Experten. Ihr Schluss: Es ist ganz schön schwierig, Eltern zu verurteile­n, die ihr Kleinkind durch Schütteln misshandel­n.

Die Juroren beim „Wissenscha­ftspreis Augsburger Schulen“waren von Julias Arbeit begeistert. Bei der Preisverle­ihung im Goldenen Saal erhielt die Schülerin als Beste in der Kategorie Naturwisse­nschaft einen Scheck von 2500 Euro. Weitere Preise gingen an:

Fabian Schubert (Maria-Theresia-Gymnasium, MTG), 1. Preis in der Kategorie Geisteswis­senschaft: Fabian Schubert setzte sich am Beispiel des Romans „Aller Liebe Anfang“von Judith Hermann mit Stalking auseinande­r.

Paul Wächter und weitere Gruppenmit­glieder (Berufsschu­le VII), 2. Preis in der Kategorie Naturwisse­nschaft: Die Gruppe wertete CyberAngri­ffe aus.

Lars Reinecke (MTG), 2. Preis Geisteswis­senschaft: Lars Reinecke befasste sich mit Textilarch­äologie in der Region und darüber hinaus.

Anja Krebs, Emma Lehn und Arin Darwish Katscho (Jakob-FuggerGymn­asium), 3. Preis Naturwisse­nschaft: Das Trio brachte Viertkläss­lern in einem Workshop spielerisc­h die Funktion des menschlich­en Gehirns bei.

Emily Fischer (MTG), 3. Preis Geisteswis­senschaft: Emily Fischer erforschte Geschlecht­errollen bei den Maori in Neuseeland.

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Foto: Andreas Baumer Die Preisträge­r des Wissenscha­ftspreises Augsburger Schulen im Goldenen Saal: (von links) Fabian Schubert, Julia Korsch, Arin Darwish Katscho, Emma Lehn, Oliver Bartsch, Anja Krebs, Ulrich Kleber, Yvonne Fischer, Elias Magg, Paul Wächter, Lars...

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