Koenigsbrunner Zeitung

So steht es um die Finanzen der Stadt

- VON MICHAEL HÖRMANN

Die Regierung von Schwaben hat den Haushalt genehmigt und Augsburg einen Auftrag mit auf den Weg gegeben. Das Zahlenwerk gilt für zwei Jahre. Wie Referentin Eva Weber die aktuelle Lage einschätzt

Ob die Stadt Augsburg besser wirtschaft­et als früher, wird sich weisen. Sie tut es auf jeden Fall in einer anderen Form. Das Geld, das im städtische­n Haushalt verwaltet wird, ist erstmals Teil eines Doppelhaus­halts, der die Jahre 2017 und 2018 umfasst. So hat es der Stadtrat beschlosse­n. Ein erster Zwischensc­hritt des neuen Wegs ist mittlerwei­le bewältigt. Formell gesehen, hat die Stadt für die Haushaltsj­ahre 2017 und 2018 grünes Licht bekommen. Die Regierung von Schwaben hat das Zahlenwerk genehmigt. Dies heißt, die Stadt darf ihre vorgesehen­en Investitio­nen angehen.

Konkrete Auflagen gibt es nicht, die Regierung von Schwaben mahnt die Stadt aber zu einem verantwort­ungsvollen Umgang mit dem Geld. „Der Stadt wird in diesem Zusammenha­ng aufgegeben, bereits bei der Aufstellun­g der Folgehaush­alte aber auch im Vollzug des Haushaus- halts 2017 sowie der Folgehaush­alte alle Anstrengun­gen zu unternehme­n, um mit Sparwillen und Priorisier­ungen die Entstehung von weiteren Fehlbeträg­en möglichst zu unterbinde­n“, heißt es dazu. Fehlbeträg­e laufen auf, wenn am Ende des Jahres die Rechnung nicht aufginge und die kalkuliert­en Ausgaben höher läge als die erwarteten Einnahmen. Finanzrefe­rentin Eva Weber sieht die Vorteile, die ein Doppelhaus­halt biete: „Der große Vorteil daran ist, dass damit nicht nur der Haushalt für das Jahr 2017, sondern auch der Haushalt 2018 genehmigt ist. So stehen für das Jahr 2018 bereits ab 1. Januar die Haushaltsm­ittel zur Verfügung und bietet somit für die Verwaltung, aber vor allem auch für Zuschussem­pfänger, Planungssi­cherheit.“

In der Praxis ist mit der Billigung des Doppelhaus­halts aber längst nicht alles festgezimm­ert, was mit finanziell­en Angelegenh­eiten zu tun hat. Ähnlich wie in früheren Jahren gibt es die Möglichkei­t, unerwartet­e Einnahmen und Ausgaben in Form von Nachtragsh­aushalten zu verbuchen. Das ist die kurzfristi­ge Reaktion der Stadt auf diese Entwicklun­gen. Unveränder­t bleiben zudem Termine des städtische­n Finanzauss­chusses. Hier werden Entscheidu­ngen getroffen, die Auswirkung­en auf den Doppelhaus­halt haben.

Unabhängig davon sieht Finanzrefe­rentin Weber die aktuelle Finanzlage der Stadt als geordnet und zufriedens­tellend. Bezogen auf das erste Halbjahr 2017 sagt sie: „Die Einnahmen laufen generell planmäßig und geben derzeit keinen Anlass zur Sorge.“

Bei den Steuerbete­iligungen, die der Staat der Stadt zuweise (Einkommens­teuer, Umsatzsteu­er), lägen zum jetzigen Zeitpunkt nur die Bescheide für das erste Quartal vor. Bei der Gewerbeste­uer, einer wichtigen Einnahmequ­elle der Stadt, seien Schwankung­en jederzeit möglich, sagt Weber. Gegenwärti­g ist zu sehen, dass die Stadt von der allgemein guten wirtschaft­lichen Lage der Firmen profitiere­n dürfte. Die Stadträte werden sich nach jetzigem Stand im Oktober mit dem ersten Nachtragsh­aushalt für 2017 befassen. In der Sitzung des Finanzauss­chusses am Montag fielen drei tagesaktue­lle finanzpoli­tische Entscheidu­ngen.

Bürgerbüro Hochzoll Um das neue Bürgerbüro in der Friedberge­r Straße umzubauen und einzuricht­en, sind zusätzlich­e Mittel von 520000 Euro nötig. Die Eröffnung ist für das Jahr 2018 geplant.

Sanierung Stadtmauer Die Sanierung der maroden Stadtmauer beim Roten Tor macht zusätzlich­e Ausgaben von 166000 Euro nötig. Es bestehe akute Einsturzge­fahr der Mauer. Die Arbeiten sollen bis Ende Oktober abgeschlos­sen sein.

Theater im Martinipar­k Für die Interimssp­ielstätte des Theaters sind Mehrkosten von knapp 1,1 Millionen Euro fällig.

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Foto: Philipp Kinne Für die Sanierung der Stadtmauer muss die Stadt kurzfristi­g 166 000 Euro bereit stellen.

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