Koenigsbrunner Zeitung

80 Jahre Siedlung Bobingen

Bobingens Siedlung feiert sich selbst. Das bunte Programm zum 80-jährigen Bestehen zeigt deutlich, wie lebendig auch heute noch der Ortsteil und der Siedlergei­st sind

- VON SIEGFRIED P. RUPPRECHT

Bobingen Siedlung Zum Jubeln gebe es keinen Anlass. Zum Feiern schon. Auf diese Devise schienen sich die Bürger der Bobinger Siedlung bei ihrer zweitägige­n 80-Jahr-Feier am Wertachzen­trum und bei einem Gottesdien­st in der Pfarrkirch­e Zur Heiligen Familie verständig­t zu haben.

Jubeln könne man, wenn sich in der Siedlung wieder ein Hausarzt niederlass­e, fasste Ursula Schludi zusammen. Zum Feiern reiche es aber allemal, ergänzte sie erfreut. Die Infrastruk­tur sei in den letzten Jahrzehnte­n Schritt für Schritt gewachsen. Zudem besitze die Siedlung einen hohen Erholungs- und Freizeitwe­rt. „Das Positivste ist jedoch, dass das Zusammenge­hörigkeits­gefühl bis heute besteht.“

Motto: „Gemeinsam sind wir stark“

Diese Gemeinscha­ft stellten die Siedler eindrucksv­oll unter Beweis. Das Vorbereitu­ngsteam „80 Jahre Siedlung“, das sich aus allen Gruppierun­gen und Vereine des Ortsteils rekrutiert­e, veranstalt­ete ein Jubiläumsf­est, das sich sehen lassen konnte. Es war eine bunte Feier von Bürgern für Bürger, die von Atmosphäre, Fröhlichke­it und generation­enübergrei­fendem Miteinande­r lebte.

Dieses Miteinande­r spiegelte sich auch darin, dass die ortsansäss­ige Bäckerei Hornik spezielle Lebkuchenh­erzen und eine großformat­ige Jubiläumst­orte spendierte. Sie seien eine Liebeserkl­ärung an die Siedlung, meinte Bobingens Bürgermeis­ter Bernd Müller, der mit dem Tortenansc­hnitt offiziell die Feier eröffnete.

Der Erlös aus diesen tollen Backwerken kam der Verschöner­ung des Vorplatzes der Siedlungss­chule zugute.

Haushaltsg­eräte erzählen Geschichte der Siedlung

Neben dem Feiern überrascht­en die Siedler mit neuen Ideen. So initiierte­n sie im Quartierst­reff eine Ausstellun­g, die einen Überblick über den Haushaltsa­lltag der letzten Jahrzehnte gab. Die Gegenständ­e, Geräte und Bilder erzählten vom Kochen, Backen, Waschen, Bügeln, Schneidern und Saubermach­en in der Vergangenh­eit. „Sie passen zur Entwicklun­g der Siedlung“, meinte Initiatori­n Gertraud Rohm-Hetges. Viele der Utensilien stammten aus ihrem Elternhaus.

Die Ausstellun­g ist übrigens noch bis einschließ­lich 20. Juli zu den Öffnungsze­iten des Quartierst­reffs zu sehen. Die Kinder der örtlichen Grundschul­e setzten sich künstleris­ch mit dem Thema „Mein Leben in der Siedlung“auseinande­r. Die Idee zu dem Malwettbew­erb stammte von Dagmar Templin, die sie an die Schule herangetra­gen hatte. „Die vierköpfig­e Jury war sehr überrascht, was für tolle Zeichnunge­n dazu abgeliefer­t wurden“, erzählte sie.

So viel Kreativitä­t wurde dann auch belohnt. Die Hauptpreis­e gingen an die Klassensie­ger Raihana Barakzai, Nina Bux, Paul Weiß und Isabel Dittrich sowie an die Zweitund Drittplatz­ierten.

Ein anderer Höhepunkt war die Auslosung der Gewinner bei der Wahl des neuen Siedler-Logos. Hier fungierte Pfarrer Mariusz Pluta als Glücksfee, sozusagen als „Hand Gottes“, wie es der Bürgermeis­ter scherzhaft formuliert­e. Den ersten Preis holte sich Martina Voss. Dahinter platzierte­n sich Michaela Merk und Elke Popp.

Lebendig machte das Fest zudem die Swinging Oldtime Dixie-Band. Die siebenköpf­ige Gruppe servierte abwechslun­gsreiche, beschwingt­e Interpreta­tionen. „Tolle Musik“, urteilte Helga Finger, die in diesem Zusammenha­ng an die Musikveran­staltungen der 1960er-Jahre in der Siedlungs-Gaststätte Schumann erinnerte. Das Gemeinscha­ftsgefühl der Siedlung wurde auch am zweiten Veranstalt­ungstag beim ökumenisch­en Gottesdien­st der Pfarrer Mariusz Pluta und Peter Lukas in der Pfarrkirch­e Zur Heiligen Familie deutlich. Kindergart­enkinder leiteten die Messe ein mit dem Lied, das die Siedlermen­talität am besten wiedergab: „Gemeinsam sind wir stark“.

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 ??  ?? Die Besucherre­sonanz beim Fest war groß. Sie unterstric­h eindrucksv­oll das Miteinande­r der Siedler.
Die Besucherre­sonanz beim Fest war groß. Sie unterstric­h eindrucksv­oll das Miteinande­r der Siedler.
 ??  ?? Die Bäckerei Konditorei Hornik spendierte neben Lebkuchenh­erzen auch die Jubiläumst­orte für die 80 Jahr Feier. Sie war mit Marzipanbi­lder aus der Siedlung bestückt, im Mittelpunk­t das neue Logo des Viertels.
Die Bäckerei Konditorei Hornik spendierte neben Lebkuchenh­erzen auch die Jubiläumst­orte für die 80 Jahr Feier. Sie war mit Marzipanbi­lder aus der Siedlung bestückt, im Mittelpunk­t das neue Logo des Viertels.
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Fotos: Siegfried P. Rupprecht Alle Hände voll zu tun hatte das engagierte Kuchenteam. Es bot den Besuchern eine große Auswahl an süßen Backwaren.
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„Mein Leben in der Siedlung“hieß ein Thema für die Grundschül­er vor Ort. Die Kinder zeichneten Motive, die ein Stück Heimat darstellte­n. Die Drei posierten vor ihrem Lieblingsb­ild.
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Einer der Höhepunkte der 80 Jahr Feier war die Eröffnung der Ausstellun­g im Quartierst­reff. Dort wurden Gegenständ­e und Geräte der letzten Jahrzehnte präsentier­t, die den Haushaltsa­ll tag der Siedlung erzählten.
 ??  ?? Pfarrer Mariusz Pluta (links) fungierte bei der von Bürgermeis ter Bernd Müller durchgefüh­rten Auslosung der Gewinner des Siedler Logo Wettbewerb­s als Glücksfee. Elke Popp (Mitte) gewann den dritten Preis.
Pfarrer Mariusz Pluta (links) fungierte bei der von Bürgermeis ter Bernd Müller durchgefüh­rten Auslosung der Gewinner des Siedler Logo Wettbewerb­s als Glücksfee. Elke Popp (Mitte) gewann den dritten Preis.
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