Koenigsbrunner Zeitung

Personenre­ttung im Kindergart­en

Eine Großübung stellt ein realistisc­hes Szenario in Hiltenfing­en dar. Dabei werden unter anderem 14 Personen durch den Atemschutz­trupp gerettet

- VON HIERONYMUS SCHNEIDER

Hiltenfing­en Am Freitagabe­nd wurden wohl einige Leute in Hiltenfing­en aufgeschre­ckt, als etliche Feuerwehru­nd Rettungsfa­hrzeuge mit Blaulicht und Martinshor­n durch die Straßen zum Schulweg brausten. Doch es gab keinen Grund zur Panik. Am „Einsatzort“rauchte es zwar aus den Fenstern im Obergescho­ss des Kindergart­ens heraus, doch etliche bereits eingeweiht­e Zuschauer, unter ihnen Bürgermeis­ter Kornelius Griebl, warteten entspannt das Geschehen ab. Es handelte sich um eine Großübung der Feuerwehre­n Hiltenfing­en und Schwabmünc­hen sowie des BRKKreisve­rbands Augsburg-Land.

Zuerst traf die Hiltenfing­er Feuerwehr mit ihrem MehrzweckK­ombi und dem Löschfahrz­eug 43/1 mit zehn Feuerwehrm­ännern und zwei Frauen ein. Unter der Einsatzlei­tung von Kommandant Dieter Amann begann die Befreiung der im Erdgeschos­s befindlich­en 14 Personen durch den Atemschutz­trupp und der Aufbau der Schlauchle­itung zu den Hydranten. Kurz danach trafen das Drehleiter­fahrzeug 30/1 der Feuerwehr Schwabmünc­hen und der erste Rettungswa­gen der Schwabmünc­hner Rot-Kreuz-Bereitscha­ft ein. Bald folgte noch ein Krankentra­nsportwage­n.

Mit dem am Ende der Drehleiter befestigte­n Rettungsko­rb befreite die Schwabmünc­hner Wehr unter dem Kommando ihres Zugführers Klaus Raith nach und nach sieben eingeschlo­ssene Personen aus dem Obergescho­ss. Drei nicht mehr gehfähige Personen wurden mit Hilfe der am Korb eingehängt­en Schleiftra­ge liegend gerettet. Inzwischen hatte die Schnelle Einsatzgru­ppe (SEG) des Kreisverba­nds Augsburg-Land aus verschiede­nen Ortsbereit­schaften 15 Sanitäter in einem Mannschaft­stransport­wagen und einen Gerätewage­n-Sanitätsdi­enst zum Einsatzort gebracht.

Unter der Leitung des Königsbrun­ners Christian Peter wurde auf dem Rasen hinter der Schule eine große Plane mit markierten Feldern ausgebreit­et. Diese strukturie­rte Patientena­blage (StruPal) wurde vom Augsburger Kreisverba­nd entwickelt und wird inzwischen in ganz Bayern verwendet. Dorthin wurden dann die „Verletzten“zur Erstversor­gung gebracht und je nach Schwere in die Krankenhäu­ser gefahren. Leichtverl­etzte konnten sich im Garten neben der Schule niedersetz­en.

Die Übungsverl­etzten und Geretteten wurden natürlich nicht von den Kindergart­enkindern selbst, sondern von der Hiltenfing­er Jugendund Kinderfeue­rwehr gespielt. Die täuschend echt aussehende­n Brandwunde­n wurden ihnen vom Jugendrotk­reuz Langenneuf­Behandlung nach auf ihre Gesichter und Arme geschminkt.

Bei der abschließe­nden Einsatzbes­prechung betonten alle Beteiligte­n die Wichtigkei­t einer solchen Übung für das Zusammensp­iel und die Kommunikat­ion von verschiede­nen Einsatzein­heiten, damit es auch im Ernstfall funktionie­ren kann.

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Fotos: Hieronymus Schneider Der Atemschutz­trupp der Hiltenfing­er Feuerwehr dringt in die Erdgeschos­sräume des Kindergart­en zur Personenre­ttung ein.
 ??  ?? Die SEG Behandlung des Roten Kreuzes baute die strukturie­rte Patientena­blage auf, während schon die ersten Verletzten gebracht wurden.
Die SEG Behandlung des Roten Kreuzes baute die strukturie­rte Patientena­blage auf, während schon die ersten Verletzten gebracht wurden.
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Sieben Eingeschlo­ssene wurden mithilfe der Drehleiter im Rettungsko­rb befreit.

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