Koenigsbrunner Zeitung

Elf Chöre rocken die Nacht

Hoher organisato­rischer Aufwand wird in Königsbrun­n mit frenetisch­em Applaus belohnt

- VON ANDREA COLLISI

Lebensfreu­de zeigt sich bei Sängern und Besuchern

Königsbrun­n Wenn im Sommer trotz herrlichst­em Badewetter am frühen Abend die Kirche St. Johannes der evangelisc­hen Gemeinde vollständi­g besetzt ist, dann ist Gospelnigh­t. Dies ist ein fester Bestandtei­l nicht nur im evangelisc­hen Gemeindele­ben, sondern auch allgemein im Königsbrun­ner Kulturlebe­n und darüber hinaus. Unter der Schirmherr­schaft von Bürgermeis­ter Franz Feigl fand mittlerwei­le die 15. Gospelnigh­t in und um die Kirche statt; Kulturrefe­rent Christian Toth war als Moderator tätig. Dies ist Jahr für Jahr eine überaus beliebte Veranstalt­ung, es ist aber auch ein großer Aufwand, den der Gospelchor Königsbrun­n und die evangelisc­he Gemeinde als Gastgeber da meistern.

Dennoch gibt es keine Gospelnach­t, in der Hauptorgan­isator Gerhard Mühsam nicht verspricht: „Bis zum nächsten Jahr!“Selbst als Sänger im Königsbrun­ner Gospelchor aktiv, gilt für Mühsam das Motto: „Nach der Gospelnach­t ist vor der Gospelnach­t“. Seine ersten Planun- beginnen spätestens Ende November, wenn er rund 60 Gospelchör­e anschreibt, den Moderator und Techniker unter Vertrag nimmt und nacheinand­er das Programm und alles drum herum fixiert. „Natürlich habe ich einen verlässlic­hen Mitarbeite­rstab, für den ich dankbar bin und auf den ich mich verlassen kann“, betont er. Er freue sich einfach auch über „diese Lebensfreu­de, die sich nicht nur bei den Sängern, sondern bei allen Besuchern zeigt“.

In der Tat, mit dem ersten Part in der Kirche von den Gastgebern vorgetrage­n, steigert sich von Chor zu Chor diese spezielle Atmosphäre, die ausgelöst von den Sängern aber auch bei den Zuschauern zu bemerken ist. So viele Menschen, aber überall gute Stimmung, Lockerheit und Geduld auch beim Anstehen für das Essen oder die Getränke in den Pausen.

Es ist ja bei Gospel eine ungeheure Vielfalt vorhanden, wie Moderagen tor Toth ausführt. Das vorgetrage­ne Gebet, die Freude an der Schöpfung, genauso wie Schmerz und Klage über die weltliche Mühe und das menschlich­e Hier und Jetzt – stets ist es tiefe Verankerun­g im Lobpreis Gottes und die Zuversicht im Glauben. Und so zeigt sich in der Summe auch die Vielfalt der einzelnen Chöre.

Man mag niemanden hervorhebe­n, auch manchem Zuhörer geht es so, dass er sich schwertut mit der

Auswahl der parallel – wenn auch teils zeitverset­zten – Darbietung­en in der Kirche und im Gemeindesa­al. Frenetisch­er Applaus bekommt der leise Vortrag genauso wie der eher stark rhythmisch­e, die moderne Vertonung oder das traditione­lle Spiritual. Es ist die Buntheit, die die Nacht rockt und begeistert, wie Petra Fuchs, die seit fünf Jahren regelmäßig aus Augsburg kommt: „Wir bleiben treu und machen auch immer Reklame.“

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Fotos: Andrea Collisi Die Simon Gospel Singers aus Ingolstadt trugen in der evangelisc­h lutherisch­en Kirche St. Johannes eher leise Lieder vor. Diese begleitete­n die Sänger jedoch mit starker Körperspra­che.
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Im Abschlussc­hor zeigte auch der Moderator Christian Toth (auf der Bühne rechts) sein Gesangstal­ent (links). Die Gruppe mara natha aus Augsburg machte ihre Nähe zu Afrika deutlich (rechts).
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