Elf Chöre rocken die Nacht
Hoher organisatorischer Aufwand wird in Königsbrunn mit frenetischem Applaus belohnt
Lebensfreude zeigt sich bei Sängern und Besuchern
Königsbrunn Wenn im Sommer trotz herrlichstem Badewetter am frühen Abend die Kirche St. Johannes der evangelischen Gemeinde vollständig besetzt ist, dann ist Gospelnight. Dies ist ein fester Bestandteil nicht nur im evangelischen Gemeindeleben, sondern auch allgemein im Königsbrunner Kulturleben und darüber hinaus. Unter der Schirmherrschaft von Bürgermeister Franz Feigl fand mittlerweile die 15. Gospelnight in und um die Kirche statt; Kulturreferent Christian Toth war als Moderator tätig. Dies ist Jahr für Jahr eine überaus beliebte Veranstaltung, es ist aber auch ein großer Aufwand, den der Gospelchor Königsbrunn und die evangelische Gemeinde als Gastgeber da meistern.
Dennoch gibt es keine Gospelnacht, in der Hauptorganisator Gerhard Mühsam nicht verspricht: „Bis zum nächsten Jahr!“Selbst als Sänger im Königsbrunner Gospelchor aktiv, gilt für Mühsam das Motto: „Nach der Gospelnacht ist vor der Gospelnacht“. Seine ersten Planun- beginnen spätestens Ende November, wenn er rund 60 Gospelchöre anschreibt, den Moderator und Techniker unter Vertrag nimmt und nacheinander das Programm und alles drum herum fixiert. „Natürlich habe ich einen verlässlichen Mitarbeiterstab, für den ich dankbar bin und auf den ich mich verlassen kann“, betont er. Er freue sich einfach auch über „diese Lebensfreude, die sich nicht nur bei den Sängern, sondern bei allen Besuchern zeigt“.
In der Tat, mit dem ersten Part in der Kirche von den Gastgebern vorgetragen, steigert sich von Chor zu Chor diese spezielle Atmosphäre, die ausgelöst von den Sängern aber auch bei den Zuschauern zu bemerken ist. So viele Menschen, aber überall gute Stimmung, Lockerheit und Geduld auch beim Anstehen für das Essen oder die Getränke in den Pausen.
Es ist ja bei Gospel eine ungeheure Vielfalt vorhanden, wie Moderagen tor Toth ausführt. Das vorgetragene Gebet, die Freude an der Schöpfung, genauso wie Schmerz und Klage über die weltliche Mühe und das menschliche Hier und Jetzt – stets ist es tiefe Verankerung im Lobpreis Gottes und die Zuversicht im Glauben. Und so zeigt sich in der Summe auch die Vielfalt der einzelnen Chöre.
Man mag niemanden hervorheben, auch manchem Zuhörer geht es so, dass er sich schwertut mit der
Auswahl der parallel – wenn auch teils zeitversetzten – Darbietungen in der Kirche und im Gemeindesaal. Frenetischer Applaus bekommt der leise Vortrag genauso wie der eher stark rhythmische, die moderne Vertonung oder das traditionelle Spiritual. Es ist die Buntheit, die die Nacht rockt und begeistert, wie Petra Fuchs, die seit fünf Jahren regelmäßig aus Augsburg kommt: „Wir bleiben treu und machen auch immer Reklame.“