Bobinger und Königsbrunner entsorgen bald gemeinsam
Die Grüngutsammelstelle der Brunnenstadt wird erweitert. Auch die Verkehrsführung wird geprüft
Königsbrunn/Bobingen Bobinger Bürger können ab Anfang kommenden Jahres ihren Grünabfall ganz „legal“über die Annahmestelle der Stadt Königsbrunn an der Bobinger Straße (beim Gewerbegebiet Süd) entsorgen. Der Königsbrunner Stadtrat hat einstimmig eine entsprechende Zweckvereinbarung gebilligt, die ab 1. Januar 2018 in Kraft tritt. Für die deshalb notwendige Vergrößerung der Anlage zahlt die Stadt Bobingen pauschal 20 000 Euro. Von einem möglichen Defizit sowie an künftigen Investitionen trägt sie 40 Prozent.
Diese Kooperation hatte Bobingen bereits im März 2015 vorgeschlagen, informierte Thomas Helmschrott, der geschäftsleitende Beamte der Stadt Königsbrunn, den Rat. Sie betreibt drei Grüngutannahmestellen, die im Stadtgebiet Bobingen ist bislang an zwei Tagen pro Woche geöffnet. Deshalb – und wegen der guten Erreichbarkeit – geben Bobinger Bürger bereits häufig ihren Grünabfall in Königsbrunn ab, wo das an fünf Wochentagen möglich ist. Dort kann man auch Bauschutt, Abraum, Kies und Erde in kleinen Mengen entsorgen. Deshalb will Bobingen seine Annahmestelle ganz schließen und überträgt diese Aufgabe an Königsbrunn.
Die Abstimmungen zwischen den beiden Kommunen und dem Entsorgungsunternehmen aus dem Unterallgäu, das die Königsbrunner Grüngutannahme betreibt, hatten sich hingezogen, auch weil es der Brunnenstadt wichtig war, dass die Gebühren stabil bleiben und das Stadtsäckel nicht zusätzlich belastet wird.
Aus den Fraktionen kamen noch verschiedene Vorschläge. Helmut Schuler (Freie Wähler) regte aus seinen Erfahrungen als Nutzer heraus an, bei der Erweiterung eine Art Rundum-Verkehrsführung zu planen, damit zeitraubendes Rangieren künftig entfällt. Dies habe man im Rathaus im Blick, sagte Helmschrott. Wilhelm Terhaag (SPD) schlug vor, zu prüfen, ob die Grüngutannahmestelle von der Stadt selbst betrieben werden kann. Er wisse von Klagen über relativ hohe Gebühren. Außerdem sollte man im Rathaus die Idee eines gemeinsamen Wertstoffhofs beider Städte prüfen. „Die Verwaltung arbeitet schon daran“, informierte Bürgermeister Franz Feigl.
Friedhof Einstimmig änderte der Stadtrat auch die Anfang dieses Jahres verabschiedete neue Friedhofssatzung. Auf Antrag der SPD-Fraktion wurde die Passage aufgenommen, dass auf dem städtischen Friedhof nur Grabsteine und -einfassungen gestattet sind, die „ohne die schlimmsten Formen von Kinderarbeit“, im Sinne eines Übereinkommens der Internationalen Arbeitsorganisation, hergestellt wurden. Diese Einschränkung war erst vor wenigen Monaten durch eine Änderung des Bayerischen Bestattungsgesetzes möglich geworden.
Feuerwehr Ebenso einstimmig änderte der Rat die Satzung über Aufwendungsund Kostenersatz der freiwilligen Feuerwehr. Nun können auch für eine „vorsätzliche, mutwillige oder grob fahrlässige Alarmierung“, etwa bei Bandstiftung, dem Verursacher die Kosten in Rechnung gestellt werden. Der Mindestsatz liegt bei 1500 Euro. Zudem wurden die Stundensätze für Sicherheitswachdienst angehoben.
Doris Lurz (Grüne) fiel auf, dass im Entwurf der neuen Satzung nur von „Einsatzleiter“und „Feuerwehrmann“die Rede ist und stellte süffisant fest: „Der Einsatz einer ,Feuerwehrfrau‘ kostet offensichtlich nichts!“Die Stadtverwaltung sagte umgehend zu, in der Endfassung beide Geschlechter zu berücksichtigen.