Ein Brückenbauer und Vernetzer
Für sein vielfältiges Engagement bei der Gestaltung der Stadtkultur wurde Reinhold Lenski mit dem Kulturpreis von Bobingen ausgezeichnet
Bobingen Der Sommerempfang der Stadt Bobingen im Park des Unteren Schlösschens bildete auch in diesem Jahr den stimmungsvollen Rahmen für die Verleihung des Kulturpreises. Er ist mit 1500 Euro dotiert und ging an Reinhold Lenski (wir berichteten).
Damit wird seinem unermüdlichen interkulturellen und soziokulturellen Engagement Rechnung getragen. Denn wie kein anderer hat er in Bobingen Projekte angestoßen und damit das Miteinander in der Stadt als Kulturaktivist, Impulsgeber, Netzwerker und Pädagoge wesentlich geprägt. Und zahlreiche prominente Vertreter aus Politik, dem öffentlichem Leben und der Geistlichkeit – die der Preisträger meist auch in seine Aktivitäten eingespannt hatte – waren gekommen, um ihm zu gratulieren und ihre Hochachtung auszusprechen.
In seiner Laudatio sagte Bürgermeister Bernd Müller über Lenski: „Er hat die Gabe, ansteckend zu sein, Brücken zu bauen und zu vernetzen“und er bezeichnete ihn als „Motor der Stadtkultur“.
Der 1948 in Marburg geborene Reinhold Lenski kam 1988 als Stadtarchivar nach Bobingen und leitete von 1993 bis 2011 das städtische Kulturamt. Eine Position, die bei der Realisierung seiner Visionen sicher hilfreich war. Doch muss ausdrücklich betont werden, dass er auch ohne dieses Amt mit einer Vielzahl an Aktivitäten zur Entwicklung der Stadt beigetragen hatte und dass sein Engagement weit über seine Amtspflichten hinausging. Da sind – um nur einige seiner 43 Aktivitätsfelder zusammenfassend zu nennen – zahlreiche Forschungen und Publikationen zu Per- sönlichkeiten der Stadt, etwa zu Dr. Friedrich Lehner, Perlon-Erfinder Paul Schlack, Widerstandskämpfer Willi Ohlendorf. Ebenso gehören dazu Arbeiten zur Stadt- und Heimatgeschichte, beispielsweise die Mitarbeit an der Stadtchronik und Forschungen zur Lechfeldschlacht oder seine kenntnisreichen Führungen zu Bobinger Orten und Gebäuden. Aktiv setzte sich Reinhold Lenski auch für den Erhalt und die Sanierung der Mittleren Mühle ein. Sein Engagement lässt sich außerdem daran ablesen, dass er in zahlreichen Vereinen als Vorstandsmitglied aktiv ist.
Eines seiner großen Themen ist das interkulturelle Miteinander. So ist er aktiv bei Projekten des Quartiersmanagements, Mitbegründer und Vorstandsmitglied des Vereins „Bobingen ist bunt“, ist aktiv im Bildungsrat Bravo und im Netzwerk Verständigung. Und in allen Bereichen der Flüchtlingshilfe ist er mit immensem Einsatz bei der Sache. Kurz – ein kulturelles Phänomen, was Bürgermeister Bernd Müller schmunzelnd so beschrieb: „Man musste ihn eher bremsen als anschieben.“Das bestätigt auch Lenskis Ehefrau Rosemarie, die ihm Rückhalt gibt, ihn bei allem unterstützt, aber auch um seine Gesundheit besorgt ist.
Nicht nur bei ihr bedankte sich der Preisträger, als er sagte: „Meine Arbeit ist nur mit anderen gemeinsam möglich, die mich unterstützen und die mir geholfen haben.“Und er bedankte sich bei der Stadt und ihren Bürgern, weil er hier „seinen Hafen“gefunden habe und sich sehr wohl fühlt.
Für den musikalischen Rahmen des festlichen Nachmittags sorgten die Chicken Swings mit Blues und Oldies.