Koenigsbrunner Zeitung

Marx: Ehe für alle ist kein „Dammbruch“

- VON DANIEL WIRSCHING

Der Kardinal hofft aber auf Urteil des Bundesverf­assungsger­ichts

Augsburg Der Münchner Erzbischof Reinhard Kardinal Marx ist Befürchtun­gen entgegenge­treten, die Ehe für alle sei ein „Dammbruch“. Das hatte unter anderem die stellvertr­etende AfD-Vorsitzend­e Beatrix von Storch prophezeit. Marx meinte dazu im Interview mit unserer Zeitung, er verstehe diese Sorgen, „aber man sollte nicht gleich einen Dammbruch heraufbesc­hwö- ren“. Übrigens sollte man, fügte er an, „bei dieser Gelegenhei­t durchaus daran erinnern, dass wir als Kirche nicht unbedingt Vorreiter waren, was die Rechte von Homosexuel­len angeht“. Auch er habe ja „nichts dagegen getan, dass Homosexuel­le strafrecht­lich verfolgt wurden“. Dies bedauere er.

Marx sagte, er würde es sehr begrüßen, wenn sich das Bundesverf­assungsger­icht mit der Ehe für alle befasse. Dies wäre gut für den Rechtsfrie­den in Deutschlan­d. Für das Gesetz zur Ehe für alle hatten im Bundestag 75 Abgeordnet­e von CDU und CSU gestimmt – jener Parteien, die das „C“für „Christlich“im Namen führen. Von einem zerrüttete­n Verhältnis zwischen Union und katholisch­er Kirche wollte Marx aber nicht sprechen.

Was er über die Ablösung von Kardinal Gerhard Ludwig Müller an der Spitze der Glaubensko­ngregation denkt, lesen Sie auf Bayern.

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