Marx: Ehe für alle ist kein „Dammbruch“
Der Kardinal hofft aber auf Urteil des Bundesverfassungsgerichts
Augsburg Der Münchner Erzbischof Reinhard Kardinal Marx ist Befürchtungen entgegengetreten, die Ehe für alle sei ein „Dammbruch“. Das hatte unter anderem die stellvertretende AfD-Vorsitzende Beatrix von Storch prophezeit. Marx meinte dazu im Interview mit unserer Zeitung, er verstehe diese Sorgen, „aber man sollte nicht gleich einen Dammbruch heraufbeschwö- ren“. Übrigens sollte man, fügte er an, „bei dieser Gelegenheit durchaus daran erinnern, dass wir als Kirche nicht unbedingt Vorreiter waren, was die Rechte von Homosexuellen angeht“. Auch er habe ja „nichts dagegen getan, dass Homosexuelle strafrechtlich verfolgt wurden“. Dies bedauere er.
Marx sagte, er würde es sehr begrüßen, wenn sich das Bundesverfassungsgericht mit der Ehe für alle befasse. Dies wäre gut für den Rechtsfrieden in Deutschland. Für das Gesetz zur Ehe für alle hatten im Bundestag 75 Abgeordnete von CDU und CSU gestimmt – jener Parteien, die das „C“für „Christlich“im Namen führen. Von einem zerrütteten Verhältnis zwischen Union und katholischer Kirche wollte Marx aber nicht sprechen.
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