Woraus besteht das Universum?
Nadine hat sie gestellt, wir haben eine Antwort für sie gefunden
Jede Woche stellen uns Capito-Leser kniffelige Fragen, wir Redakteure versuchen, Antworten darauf zu finden. Heute fragt Nadine: „Woraus besteht das Universum? Kann man es ausmessen?“ Liebe Nadine, deine kniffeligen Fragen habe ich Gerhard Cerny gestellt. Er leitet das Augsburger Planetarium und ist ein Weltallexperte. Universum ist ein anderes Wort für Weltall oder Weltraum. „Eigentlich besteht der Weltraum zum Großteil aus Nichts. Das meiste ist Leere“, erklärt Gerhard Cerny. Es gibt im Universum zwar Himmelskörper wie Planeten, Sterne, Gase und Wolken. Aber nachdem das All so groß ist, fallen die fast gar nicht ins Gewicht. Würde man zum Beispiel alle Himmelskröper pürieren und dann im ganzen Weltall wie in einer Suppe verteilen, dann würde die Suppe immer noch fast aus Nichts bestehen.
Und woraus bestehen die Himmelskörper? Gerhard Cerny erklärt: Der Großteil der Himmelskörper besteht aus dem chemischen Element Wasserstoff, am zweithäufigsten kommt Helium vor, und dann gibt es noch ein kleines bisschen Stickstoff, Eisen und Sauerstoff. „Das Material, aus dem unsere Erde besteht, ist also ganz selten im Weltall“, sagt Experte Gerhard Cerny.
Und woher wissen die Wissenschaftler das? Schließlich wurde noch nie Material eines Sternes eingesammelt und untersucht. Sterne sind nämlich zu heiß für unsere Messgeräte und außerdem viel zu weit weg, als dass wir Menschen sie mit der heutigen Technik erreichen können. Die Wissenschaftler können aber trotzdem etwas über Himmelskörper sagen, weil sie starke Teleskope haben. Mit diesen Superfernrohren können sie sich die Planeten und Sterne ansehen. Und sie können das Licht, das von ihnen ausgeht, untersuchen. Dadurch können sie in etwa sagen, woraus die Himmelskörper bestehen.
Solche Teleskope helfen auch, das Weltall auszumessen. Dabei wird gemessen, wie viel Licht von einem Stern im Teleskop ankommt. Aus der Zusammensetzung des Lichtes können Experten ermitteln, wie viel Licht der Stern insgesamt abstrahlt. Aus diesen Werten berechnen sie dann direkt die Entfernung.
Licht legt im Weltall in einer Sekunde fast 300000 Kilometer zurück. Zum Vergleich: Die Erde hat einen Umfang von etwa 40000 Kilometern. Das heißt: Ein Lichtstrahl könnte in einer Sekunde siebeneinhalb mal um die Erde rasen. Licht ist also ganz schön schnell. In einem Erdenjahr legt es über neun Billionen Kilometer zurück – diese Entfernung kann man sich nun wirklich nicht mehr vorstellen, oder?