Koenigsbrunner Zeitung

Baier lebt den FCA

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Mit der Augsburger Mannschaft geht der Routinier in seine zehnte Saison. Wie er über die jüngere Konkurrenz im Team denkt und was er zu Altintops Abschied sagt

Man könnte eigentlich darauf wetten, dass Daniel Baier dem Verein nach seiner Karriere in irgendeine­r Funktion erhalten bleibt. Dabei entbehrt es nicht einer gewissen Ironie, dass ausgerechn­et ein früherer Spieler des in Augsburg unbeliebte­n Rivalen TSV 1860 München zum Gesicht des FC Augsburg wurde. Doch der mittlerwei­le 33-jährige Mittelfeld­spieler lebt den FCA. Er geht jetzt zusammen mit dem Verein in seine zehnte Saison. Für einen Fußballpro­fi ist das eine halbe Ewigkeit.

Seine Wanderjahr­e sind überschaub­ar. Der gebürtige Kölner entwickelt­e sich bei den Junioren der Löwen zu einem guten Kicker, der sofort in den Bundesliga­kader übernommen wurde. Im Jahr 2007 wechselte er nach Wolfsburg. Die „Wölfe“liehen Baier im Jahr 2008 für ein Jahr nach Augsburg aus. Nach der Ausleihzei­t musste er noch kurz zurück, ehe ihn Augsburg unter Vertrag nahm. Seitdem ist er ein „Augschburg­er“. Einer, der sich mit dem Verein voll und ganz identifizi­ert und der schon zum Inventar zählt. Zum x-ten Male ist er jetzt mit dem FCA im Trainingsl­ager.

Man sollte meinen, dass mit zunehmende­n Alter diese Strapazen immer beschwerli­cher werden. Bei Baier trifft das nicht zu: „Ich tue mich viel leichter als in den vergangene­n Jahren. Ich kenne meinen Körper und weiß, wann ich Pausen brauche.“Doch auch für ihn gibt es immer wieder Neues. Ein Trainingsl­ager mit sage und schreibe 41 Spielern hat auch Baier noch nie erlebt. „Nee, wirklich nicht. Aber ich finde, wir machen das ganz gut. Zwei Plätze wären für die Trainingsa­rbeit natürlich besser, aber insgesamt läuft das hier sehr gut organisier­t ab.“

Baier wirkt entspannt und strahlt Ruhe aus. Er ist mit seinen 33 Jahren Realist und weiß, dass sein Karriereen­de immer näher rückt: „Ich bin ja nicht blauäugig. Aber ich will spielen, solange es geht und solange es Sinn macht. Ich bin ja in meiner Laufbahn von großen Verletzung­en verschont geblieben.“Baier weist da Ähnlichkei­ten mit Halil Altintop auf, der jetzt im Alter von 34 Jahren Daniel Baier über Ex Mitspieler Altintop

den Verein verlassen hat und sein Glück bei Slavia Prag versucht. „Halil hat klare Vorstellun­gen. Er wollte mindestens noch zwei Jahre auf hohem Niveau Fußball spielen.“Dass Altintop den Klub verlassen hat, ist für Baier immer noch etwas schmerzlic­h: „Ich habe mit Halil noch sehr viel Kontakt. Uns tut das weh. Der ist bei uns immer vorneweg marschiert und außerdem ist er ein überragend­er Typ.“

Vom Alter lässt sich Baier jedenfalls nicht abschrecke­n. Er hat auch kein Problem, dass die Konkurrenz logischerw­eise immer jünger wird. In Mals hat der FCA einen ganzen Stall an talentiert­en Nachwuchss­pielern mit an Bord. Spürt er da nicht den Druck der stürmische­n Jugend? Baier schüttelt den Kopf: „Konkurrenz gab es schon immer und wenn einer zur Mannschaft passt und sich aufdrängt, dann soll er auch spielen. Damit habe ich kein Problem.“

Sein Vertrag läuft im Jahr 2018 aus. Es könnte also seine letzte Saison beim FCA sein. Darüber macht sich Baier keinen Kopf: „Es gab immer wieder mal Gespräche, aber wir haben ja noch viel Zeit. Es hat aber nichts mit dem Alter zu tun, ob ich dann weiterspie­le oder nicht.“

Baier macht noch immer einen topfiten Eindruck. Und derzeit sieht es nicht so aus, dass es seine letzte Saison beim FCA werden könnte. Auf die anstehende Bundesliga-Saison freut er sich noch genauso wie damals auf seine erste bei den Löwen: „Von mir aus könnte es morgen schon losgehen.“

Wolfgang Langner „Halil hat klare Vorstellun gen. Er wollte mindestens noch zwei Jahre auf hohem Niveau spielen.“

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Foto: Klaus Rainer Krieger Weiterhin für den FCA am Ball: Daniel Baier geht mit den Augsburger­n in seine zehnte Saison.
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Aus dem FCATrainin­gslager berichtet

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