Zukunft der „Kümmerer“ist ungewiss
Flüchtlingshelfer: Förderung läuft aus
Als der Flüchtlingsstrom vor über zwei Jahren zunahm und die Kommunen nicht mehr wussten, wie sie sich in der Vielzahl der dezentralen Unterbringungen um die Flüchtlinge kümmern sollen, stellte der Freistaat eine Pauschale zur Verfügung, die für Hausverwalter eingesetzt werden sollte. In Augsburg gab es 2015 einen Stadtratsbeschluss, wie diese Pauschale genutzt werden sollte. Seither sind insgesamt 15 „Kümmerer“beschäftigt, die bei der Diakonie, AWO, SKM und Caritas angestellt sind und den Flüchtlingen in den verschiedenen Einrichtungen mit Rat und Tat zur Seite stehen.
Stadträtin Antje Seubert (Grüne) fragte nun im Jugend-, Sozial- und Wohnungsausschuss, wie lange die Förderung noch bestehe und ob es bereits eine Folgelösung gebe. Denn die Pauschale läuft Ende des Jahres aus, wie Christian Gerlinger vom Sozialreferat anmerkte. Derzeit wüssten die 15 „Kümmerer“nicht, wie es in wenigen Monaten mit ihren Arbeitsverhältnissen weitergeht. „Es wird wohl eine Folgelösung geben. Doch niemand weiß bislang zu welchen Konditionen“, sagte Gerlinger. Es wird befürchtet, dass womöglich künftig die „Fehlbeleger“, die anerkannten Flüchtlinge, die eigentlich die Unterkünfte verlassen dürften, aber auf dem freien Wohnungsmarkt nicht fündig werden, nicht mehr zu der Berechnung der Pauschale hinzugezählt werden. Dann würde die Pauschale niedriger ausfallen. „Das macht keinen Sinn. Nur weil ein Flüchtling anerkannt ist, hört sein Integrationsbedarf ja nicht auf“, sagte Seubert. Zumal in den Fällen von Familiennachzug wieder mit einem erhöhten Betreuungsbedarf gerechnet werden kann.