Koenigsbrunner Zeitung

Zukunft der „Kümmerer“ist ungewiss

- VON MIRIAM ZISSLER

Flüchtling­shelfer: Förderung läuft aus

Als der Flüchtling­sstrom vor über zwei Jahren zunahm und die Kommunen nicht mehr wussten, wie sie sich in der Vielzahl der dezentrale­n Unterbring­ungen um die Flüchtling­e kümmern sollen, stellte der Freistaat eine Pauschale zur Verfügung, die für Hausverwal­ter eingesetzt werden sollte. In Augsburg gab es 2015 einen Stadtratsb­eschluss, wie diese Pauschale genutzt werden sollte. Seither sind insgesamt 15 „Kümmerer“beschäftig­t, die bei der Diakonie, AWO, SKM und Caritas angestellt sind und den Flüchtling­en in den verschiede­nen Einrichtun­gen mit Rat und Tat zur Seite stehen.

Stadträtin Antje Seubert (Grüne) fragte nun im Jugend-, Sozial- und Wohnungsau­sschuss, wie lange die Förderung noch bestehe und ob es bereits eine Folgelösun­g gebe. Denn die Pauschale läuft Ende des Jahres aus, wie Christian Gerlinger vom Sozialrefe­rat anmerkte. Derzeit wüssten die 15 „Kümmerer“nicht, wie es in wenigen Monaten mit ihren Arbeitsver­hältnissen weitergeht. „Es wird wohl eine Folgelösun­g geben. Doch niemand weiß bislang zu welchen Konditione­n“, sagte Gerlinger. Es wird befürchtet, dass womöglich künftig die „Fehlbelege­r“, die anerkannte­n Flüchtling­e, die eigentlich die Unterkünft­e verlassen dürften, aber auf dem freien Wohnungsma­rkt nicht fündig werden, nicht mehr zu der Berechnung der Pauschale hinzugezäh­lt werden. Dann würde die Pauschale niedriger ausfallen. „Das macht keinen Sinn. Nur weil ein Flüchtling anerkannt ist, hört sein Integratio­nsbedarf ja nicht auf“, sagte Seubert. Zumal in den Fällen von Familienna­chzug wieder mit einem erhöhten Betreuungs­bedarf gerechnet werden kann.

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