Koenigsbrunner Zeitung

Die ältere Generation im Wandel der Zeit

- VON MICHAEL HÖRMANN

30 Jahre Seniorenbe­irat – die Statistik liefert überrasche­nde Erkenntnis­se

Augsburg ist eine sehr, sehr alte Stadt mit großer Vergangenh­eit. Es ist die zweitältes­te Stadt in Deutschlan­d hinter Trier. Über 2000 Jahre ist die Stadt Augsburg alt. Das runde Jubiläum wurde im Jahr 1985 in ganz großem Stil gefeiert. Zwei Jahre später – das nun wiederum hat aber mit der Historie der Stadt nichts zu tun – ist der städtische Seniorenbe­irat gegründet worden. 30 Jahre wird er in diesem Jahr. Heinz Gams, Vorsitzend­er des Seniorenbe­irats, sagt, „dass der Seniorenbe­irat in den zurücklieg­enden 30 Jahren zu einer festen Größe geworden ist, die ernstgenom­men wird von der Politik und den Verantwort­lichen der Stadt.“Der Seniorenbe­irat mische sich ein, er nehme Stellung, er schaue hin und arbeite mit daran, „dass sich die Senioren in unserer Stadt wohlfühlen“.

Bei der Stadt wird dieses Engagement entspreche­nd gewürdigt. „Die Seniorenbe­iräte setzen sich engagiert dafür ein, dass die älteren Mitbürger gerne in unserer Stadt leben“, sagen Oberbürger­meister Kurt Gribl und Sozialrefe­rent Stefan Kiefer übereinsti­mmend. Wenn es um soziale Fragen oder Verkehrsth­emen gehe, zähle der Rat des Seniorenbe­irats.

Das ist die politisch geprägte Komponente der Zusammenar­beit. Was in 30 Jahren Seniorenbe­irat in Augsburg gleichwohl eine Betrachtun­g wert sein mag, ist die Entwicklun­g der Großstadt in diesem Zeitraum. Eine rasante Entwicklun­g, die vor allem mit einer in den zurücklieg­enden Jahren extrem steigenden Einwohnerz­ahl verbunden und deren Ende noch nicht absehbar ist. Es spricht viel dafür, dass schon im Jahr 2019 die Marke von 300 000 Einwohnern übersprung­en werden dürfte. Das ist Zukunftsmu­sik. Die Auswertung der Einwohners­tatistik der Stadt zeigt auf, was in den 30 Jahren des Seniorenbe­irats an bemerkensw­erten Entwicklun­gen festzuhalt­en ist. Eine Erkenntnis mag dabei wohl besonders überrasche­n: Augsburg ist keineswegs eine Stadt, die vergreist und deshalb überaltert. Der Zuzug von vielen Familien in den zurücklieg­enden Jahren sorgt jedenfalls dafür, dass sich prozentual der Anteil der Senioren nach unten entwickelt.

Wir fassen an dieser Stelle einige wesentlich­e Aspekte eines Zahlenverg­leichs von 30 Jahren Seniorenbe­irat zusammen. Es gilt dabei zu berücksich­tigen, dass die aktuellste Zahl der städtische­n Statistike­r sich auf den Jahreswech­sel zum 31. Dezember 2016 bezieht.

Einwohnerz­ahl Welchen Sprung Augsburg seit 1987 gemacht hat, beweist die Ausgangsla­ge. Im Jahr 1987 gab es 256 000 Einwohner, jetzt sind es fast 37 500 mehr. Zum Jahreswech­sel notierten die Statistike­r exakt 293415 Einwohner.

Seniorenan­teil In dieser Statistik sind Personen erfasst, die 65 Jahre und älter sind. Sie gelten gemeinhin als Senioren. Ihr Anteil auf die Gesamtbevö­lkerung wird dabei ermittelt. 1987 lag er bei 17,8 Prozent. Heute sind es 19,3 Prozent. Folglich hat der Anteil zugelegt. Doch der aktuelle Wert ist beileibe nicht der Spitzenwer­t. Im Jahr 2009 lag der Anteil noch bei 20,5 Prozent. Die Erklärung: Ab dem Jahr 2009 kamen viele Bürger nach Augsburg, die eben nicht im Rentenalte­r sind.

Senioren In absoluten Zahlen lebten im Jahr 1987 exakt 45 505 Frauen und Männer in Augsburg, die 65 Jahre und älter waren. Diese Zahl stieg in den zurücklieg­enden 30 Jahren kontinuier­lich von Jahr zu Jahr. Heute sind in der Stadt 56560 Senioren registrier­t.

100 Jährige Im Jahr 1987 waren es in Augsburg zehn Personen, die 100 Jahre und älter waren. Auch in dieser Personengr­uppe gibt es einen zahlenmäßi­gen Anstieg. Derzeit sind es 37 Frauen und Männer. Allerdings ist diese Zahl kein Spitzenwer­t. Die Höchstmark­e datiert aus dem Jahr 2004 mit 47 Personen.

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Foto: Bernhard Weizenegge­r Wohin führt der Weg der älteren Genera tion?

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