Die ältere Generation im Wandel der Zeit
30 Jahre Seniorenbeirat – die Statistik liefert überraschende Erkenntnisse
Augsburg ist eine sehr, sehr alte Stadt mit großer Vergangenheit. Es ist die zweitälteste Stadt in Deutschland hinter Trier. Über 2000 Jahre ist die Stadt Augsburg alt. Das runde Jubiläum wurde im Jahr 1985 in ganz großem Stil gefeiert. Zwei Jahre später – das nun wiederum hat aber mit der Historie der Stadt nichts zu tun – ist der städtische Seniorenbeirat gegründet worden. 30 Jahre wird er in diesem Jahr. Heinz Gams, Vorsitzender des Seniorenbeirats, sagt, „dass der Seniorenbeirat in den zurückliegenden 30 Jahren zu einer festen Größe geworden ist, die ernstgenommen wird von der Politik und den Verantwortlichen der Stadt.“Der Seniorenbeirat mische sich ein, er nehme Stellung, er schaue hin und arbeite mit daran, „dass sich die Senioren in unserer Stadt wohlfühlen“.
Bei der Stadt wird dieses Engagement entsprechend gewürdigt. „Die Seniorenbeiräte setzen sich engagiert dafür ein, dass die älteren Mitbürger gerne in unserer Stadt leben“, sagen Oberbürgermeister Kurt Gribl und Sozialreferent Stefan Kiefer übereinstimmend. Wenn es um soziale Fragen oder Verkehrsthemen gehe, zähle der Rat des Seniorenbeirats.
Das ist die politisch geprägte Komponente der Zusammenarbeit. Was in 30 Jahren Seniorenbeirat in Augsburg gleichwohl eine Betrachtung wert sein mag, ist die Entwicklung der Großstadt in diesem Zeitraum. Eine rasante Entwicklung, die vor allem mit einer in den zurückliegenden Jahren extrem steigenden Einwohnerzahl verbunden und deren Ende noch nicht absehbar ist. Es spricht viel dafür, dass schon im Jahr 2019 die Marke von 300 000 Einwohnern übersprungen werden dürfte. Das ist Zukunftsmusik. Die Auswertung der Einwohnerstatistik der Stadt zeigt auf, was in den 30 Jahren des Seniorenbeirats an bemerkenswerten Entwicklungen festzuhalten ist. Eine Erkenntnis mag dabei wohl besonders überraschen: Augsburg ist keineswegs eine Stadt, die vergreist und deshalb überaltert. Der Zuzug von vielen Familien in den zurückliegenden Jahren sorgt jedenfalls dafür, dass sich prozentual der Anteil der Senioren nach unten entwickelt.
Wir fassen an dieser Stelle einige wesentliche Aspekte eines Zahlenvergleichs von 30 Jahren Seniorenbeirat zusammen. Es gilt dabei zu berücksichtigen, dass die aktuellste Zahl der städtischen Statistiker sich auf den Jahreswechsel zum 31. Dezember 2016 bezieht.
Einwohnerzahl Welchen Sprung Augsburg seit 1987 gemacht hat, beweist die Ausgangslage. Im Jahr 1987 gab es 256 000 Einwohner, jetzt sind es fast 37 500 mehr. Zum Jahreswechsel notierten die Statistiker exakt 293415 Einwohner.
Seniorenanteil In dieser Statistik sind Personen erfasst, die 65 Jahre und älter sind. Sie gelten gemeinhin als Senioren. Ihr Anteil auf die Gesamtbevölkerung wird dabei ermittelt. 1987 lag er bei 17,8 Prozent. Heute sind es 19,3 Prozent. Folglich hat der Anteil zugelegt. Doch der aktuelle Wert ist beileibe nicht der Spitzenwert. Im Jahr 2009 lag der Anteil noch bei 20,5 Prozent. Die Erklärung: Ab dem Jahr 2009 kamen viele Bürger nach Augsburg, die eben nicht im Rentenalter sind.
Senioren In absoluten Zahlen lebten im Jahr 1987 exakt 45 505 Frauen und Männer in Augsburg, die 65 Jahre und älter waren. Diese Zahl stieg in den zurückliegenden 30 Jahren kontinuierlich von Jahr zu Jahr. Heute sind in der Stadt 56560 Senioren registriert.
100 Jährige Im Jahr 1987 waren es in Augsburg zehn Personen, die 100 Jahre und älter waren. Auch in dieser Personengruppe gibt es einen zahlenmäßigen Anstieg. Derzeit sind es 37 Frauen und Männer. Allerdings ist diese Zahl kein Spitzenwert. Die Höchstmarke datiert aus dem Jahr 2004 mit 47 Personen.