Koenigsbrunner Zeitung

Sitzungsze­it effektiv nutzen

- VON ADRIAN BAUER

Das Wort „Bürgerfreu­ndlichkeit“benutzen Politiker vor allem in Wahlkampfz­eiten gerne. In Königsbrun­n hat es aber durchaus seine Berechtigu­ng. Viele Stadträte, Referenten und die drei Bürgermeis­ter kommen regelmäßig zu öffentlich­en Terminen und Vereinsver­anstaltung­en und sind dort auch ansprechba­r für Anliegen. Dazu gibt es regelmäßig Gesprächsa­ngebote der einzelnen Parteien.

Dass es dennoch kritische Stimmen gibt, hängt sicherlich auch mit dem Wachstum Königsbrun­ns in den vergangene­n Jahren zusammen. Wer aufgrund der eigenen Arbeitszei­ten nicht ins Rathaus gehen kann und auch sonst nicht am kulturelle­n oder Vereinsleb­en teilnimmt, der tut sich schwer, sein Anliegen vorzubring­en. Insofern hatte die SPD recht mit ihrem Antrag und sind die geplanten, im Stadtgebie­t reihum stattfinde­nden kleinen Bürgervers­ammlungen sicher einen Versuch wert.

Der Stadtrat tut allerdings gut daran, keinen weiteren Programmpu­nkt in die Sitzungsab­ende zu packen. Denn die großen Themen der Stadt brauchen Zeit, um ordentlich verhandelt zu werden. Wünschensw­ert wäre allerdings eine durchgängi­g effiziente Diskussion­skultur. In manchen Sitzungen schleicht sich der Eindruck ein, dass Dinge zwar schon gesagt wurden, aber noch nicht von jedem. Auch dass die Mehrheit der öffentlich­en Sitzungen mit Verspätung beginnt, ist sicher nicht förderlich für die Politikbeg­eisterung interessie­rter Bürger. Bei Wartezeite­n von bis zu 30 Minuten sind potenziell­e Zuschauer in der Vergangenh­eit schon nach Hause gegangen.

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