Sitzungszeit effektiv nutzen
Das Wort „Bürgerfreundlichkeit“benutzen Politiker vor allem in Wahlkampfzeiten gerne. In Königsbrunn hat es aber durchaus seine Berechtigung. Viele Stadträte, Referenten und die drei Bürgermeister kommen regelmäßig zu öffentlichen Terminen und Vereinsveranstaltungen und sind dort auch ansprechbar für Anliegen. Dazu gibt es regelmäßig Gesprächsangebote der einzelnen Parteien.
Dass es dennoch kritische Stimmen gibt, hängt sicherlich auch mit dem Wachstum Königsbrunns in den vergangenen Jahren zusammen. Wer aufgrund der eigenen Arbeitszeiten nicht ins Rathaus gehen kann und auch sonst nicht am kulturellen oder Vereinsleben teilnimmt, der tut sich schwer, sein Anliegen vorzubringen. Insofern hatte die SPD recht mit ihrem Antrag und sind die geplanten, im Stadtgebiet reihum stattfindenden kleinen Bürgerversammlungen sicher einen Versuch wert.
Der Stadtrat tut allerdings gut daran, keinen weiteren Programmpunkt in die Sitzungsabende zu packen. Denn die großen Themen der Stadt brauchen Zeit, um ordentlich verhandelt zu werden. Wünschenswert wäre allerdings eine durchgängig effiziente Diskussionskultur. In manchen Sitzungen schleicht sich der Eindruck ein, dass Dinge zwar schon gesagt wurden, aber noch nicht von jedem. Auch dass die Mehrheit der öffentlichen Sitzungen mit Verspätung beginnt, ist sicher nicht förderlich für die Politikbegeisterung interessierter Bürger. Bei Wartezeiten von bis zu 30 Minuten sind potenzielle Zuschauer in der Vergangenheit schon nach Hause gegangen.