Festivalstimmung bei Knödel und Bier
Auch der Schlemmermarkt lockt in Königsbrunn. Manche verzichten bei Cocktail und Sonnenuntergang sogar aufs Zeltprogramm
Königsbrunn Martina Rudolf kommt mit dem Fahrrad zum Festivalgelände in der Mitte von Königsbrunn. Noch ahnt sie nicht, dass ihr Bike schon im Blick des Platzchefs ist: „Ich will mich einfach mal umsehen und das Essen kosten“, erzählt sie. Karten für Helter Skelter, die am Samstagabend Rocksongs der späten 60er-, 70er- und 80er-Jahre spielen werden, hat sie bereits im Vorverkauf erworben. Als langjährige Yoga-Übende hat sie auch Interesse an den Yoga-Workshops.
Gleich daneben vor dem Stand von „Knödel reloaded“steht Jürgen Müller im Licht der niederen Abendsonne. Er outet sich als bekennender Michael-MittermeierFan, der die Möglichkeit, ihn mal wieder live zu sehen, an diesem Abend gerne nutzt. „Als kulinarische Unterlage koste ich gerade eine der leckeren Knödelvariationen“, so Müller.
Mitunter ziehen Qualm und köstliche Düfte über die Besucher hinweg. Neue Schaschlikspieße brutzeln gerade frisch aufgelegt auf dem Grill. Lange Schlangen bilden sich am Stand mit den Crêpes.
Einen Stand mit Eis vermisst Besucherin Edna Demmeler. „Das wäre doch schön im Sommer“, so ihre Meinung. Beim Fischerkönig lockt Steckerlfisch am handgefertigten Grill, daneben deftige Fischsemmeln. Die Biertische und Bistrotische sind dicht umlagert. Gesellig wird im milden Abendsonnenschein geplaudert und gelacht.
Die zweite Auflage des Königsfestivals, das im vergangenen Jahr Premiere feierte, lockt bereits am ersten Abend Tausende Besucher an. Angesiedelt auf der Wiese zwischen zentraler Bushaltestelle, Gymnasium und Königstherme tummeln sich Besucher aller Altersgruppen, genießen das vielseitige Angebot der Imbissbuden, teilweise in Vorfreude auf den Auftritt des bekannten Comedians Michael Mittermeier, der im Zelt ab 20 Uhr sein neues Programm „Wild“präsentiert.
Unabhängig von den Veranstaltungen im Zelt ist der Streetfood Markt, der unter dem Motto „Königsfreude auf dem Königsfestival“steht, diesmal für alle Besucher offen. Bürgermeister Franz Feigl zeigt sich begeistert von den Menschenmassen, die bereits am Eröffnungstag auf dem Gelände bummeln. „Toll, was Wolfgang Sarnowski und sein Festivalteam da auf die Beine gestellt haben. Heuer übernimmt auch der örtliche Gewerbeverband BDS als Mitveranstalter Verantwortung und trägt tatkräftig zum Gelingen bei. Bei einem vielseitigen Programm von Musical bis Kleinkunst und Chanson ist für jeden Geschmack das Passende zu finden.“Bereits am Vormittag besuchten Schulklassen das Kindermusical „Das Dschungelbuch“. Am Abend sind nun Jugendliche und Erwachsene an der Reihe. Mitten unter den Gästen ist Organisator Wolfgang Sarnowski zu finden. „Mittlerweile läuft alles hier super, allmählich kommt auch bei mir Entspannung auf.“Diesmal hat er für die Veranstaltungen ein Zelt aufstellen lassen. „So sind wir vom Wetter unabhängig“, freut sich Sarnowski. Jetzt wolle er eine wichtige Durchsage speziell für Fahrradfahrer machen: „Obwohl ich es super finde, dass so viele Gäste mit dem Fahrrad kommen, haben leider viele ihre Drahtesel zum Absperren an der Festivalumzäunung angekettet. Damit sind wichtige Fluchtwege blockiert“, so Sarnowski. Das wäre auch eine Notiz fürs nächste Mal wert: Fahrradplätze.
Gegen 19.30 Uhr wird es im Außenbereich allmählich ruhiger. Viele Gäste haben jetzt ihre Eintrittskarte, ein Armbändchen mit dem Bild von Michael Mittermeier, und strömen nach der Sicherheitskontrolle ins geräumige Zelt. So auch Wilfriede und Günther Tolls. „Bisher kennen wir Michael Mittermeier noch nicht. Die Karten waren ein Geschenk“, so Wilfriede Tolls. „Bis auf wenige Restkarten ist die Veranstaltung ausverkauft“, freut sich auch Wolfgang Sarnowski.
Nach Grußworten von Bürgermeister Franz Feigl und Kulturreferent Christian Toth, die sich mit Gastgeschenken herzlich bei Wolfgang Sarnowski und seinem Team bedanken, betritt auch schon Michael Mittermeier die Bühne. Lediglich Alina Lude, Sandra Schlögel und Nadine Raschlav, Arbeitskolleginnen, die es sich nach Feierabend mit einem Cocktail in den Liegestühlen der Cocktailbar gemütlich gemacht haben, haben keinen Blick auf die Bühne: „Wir genießen noch ein Weilchen die tolle Atmosphäre“sind sich die drei jungen Frauen einig.
Als Michael Mittermeier seinen mitreißenden Auftritt beendet hat, ist es nahezu 23 Uhr. Das Ehepaar Tolls ist mittlerweile begeistert von ihm. „Wir konnten herzhaft lachen“, so ihr Resümee. Die Besucherströme sind versiegt. Ganz allmählich schließen jetzt auch die Buden, an der Cocktailbar gibt es noch letzte bunte Lichtspiele zu sehen, dann geht ein schillernder Festivaltag friedlich zu Ende.
IBei uns im Internet Bilder vom Festivalgelände schwabmuenchner allgemeine.de