Koenigsbrunner Zeitung

Sporteln, helfen und Spaß haben

Landesschu­lsportfest Das Königsbrun­ner Fritz-Felsenstei­n-Haus hat gleich mehrfach Grund zur Freude

- VON REINHOLD RADLOFF

Königsbrun­n Riesige Begeisteru­ng bei den Sportlern und auf den Rängen, erstaunlic­he Leistungen, gelungene zwei Tage – so kann das Landesschu­lsportfest in Königsbrun­n umschriebe­n werden. Für den Ausrichter, das Fritz-Felsenstei­n-Haus, gibt es noch weitere, ganz besondere Gründe zur Freude.

Die Erlebnisse bei Sportfeste­n sind immer irgendwie die gleichen. Da herrscht Anspannung, wird geübt und hektisch organisier­t. Doch beim Landesschu­lsportfest der Behinderte­n in Königsbrun­n fiel auf, dass die Stimmung fröhlicher und ausgelasse­ner war. 350 Schüler aus 15 bayrischen Schulen hatten sich versammelt, um ihre Wettkämpfe zu absolviere­n und ihre Meister zu küren.

Und noch etwas fiel auf: Es gab viel mehr Helfer als üblich. Sogar die Bereitscha­ftspolizei­schüler waren mit rund 80 Mann an beiden Tagen angetreten und hatten viel Spaß. Da gab es schon bald keine Scheu mehr, die Behinderte­n bei ihren Übungen zu unterstütz­en, mit ihnen zu spielen und zu reden. „Sozialkomp­etenz sammeln“nennen das ihre Vorgesetzt­en und waren mit dem Ergebnis sehr zufrieden.

Sportlehre­rin Annette Santl spricht von einem Organisati­onsMaratho­n: „Die riesige Breite an Funktionsk­lassen und das große Sportangeb­ot sowie die Überschnei­dung bei den Einsätzen der Schüler stellt uns vor große Herausford­erungen.“Und trotzdem weiß sie: „Gerecht einteilen lassen sich die Gruppen nie. Zu differenzi­ert sind die Behinderun­gen.“

Natürlich ist bei diesen Sportlern wie bei allen anderen der Leistungsg­edanke vorhanden. Doch es geht auch um mehr: Spaß am Sport, in der Gemeinscha­ft etwas ganz Besonderes erleben, seine eigene Leistungsf­ähigkeit für sich auszuloten. Das zeigt auch das Motto dieser Veranstalt­ung des Fritz-Felsenstei­nHauses: Entdecke, was möglich ist. Das schließt mit ein, dass den Athleten, wenn nötig und geboten, auch geholfen werden darf, ohne dass es vom Gegner Misstöne gibt.

Rund 30 eigene Schüler hatte das Fritz-Felsenstei­n-Haus in den Sportarten Dreikampf, Fußball, Rollstuhlb­asketball, Schwimmen, E-Hockey und Boccia am Start. Und sie schnitten hervorrage­nd ab. Die Schwimmer und die Rollstuhl-Basketball­er gewannen sogar und dürfen gleich nach Beginn des neuen Schuljahrs zum Bundesfina­le nach Berlin.

Begeistert erzählt Schulleite­rin Petra Lichtenber­g von dem zweitägige­n Sportfest: „Alle Teilnehmer waren sehr, sehr zufrieden und es war großartig, wie alle Abteilunge­n des Felsenstei­n-Hauses zusammen angefasst haben.“

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Fotos: Reinhold Radloff Dieser Jubel galt nicht dem Sieg der Fritz Felsenstei­n Schule beim Landesschu­lsportfest in ihrer Heimat in verschiede­nen Diszip linen. Schon vor den Wettkämpfe­n war die Vorfreude darauf riesig.
 ??  ?? Wer seine Leistungen alleine nicht schafft, dem darf auch gerne geholfen werden – dazu sind die Bereitscha­ftpolizist­en gerne bereit.
Wer seine Leistungen alleine nicht schafft, dem darf auch gerne geholfen werden – dazu sind die Bereitscha­ftpolizist­en gerne bereit.
 ??  ?? Rollstuhl Hindernisf­ahren – auch das war eine der Diszipline­n.
Rollstuhl Hindernisf­ahren – auch das war eine der Diszipline­n.

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