Koenigsbrunner Zeitung

Kultstrand Bauzaun ärgert Gastronom der Kälberhall­e

Fatmir Seferi wendet sich an OB Gribl. Die Veranstalt­ung der Nachbarn ist ihm ein Dorn im Auge

- VON MIRIAM ZISSLER

In den vergangene­n Tagen hat es Gastronom Fatmir Seferi gereicht. Gemeinsam mit seinem Bruder Faton betreibt er mehrere Lokale in Augsburg, darunter die Kälberhall­e auf dem Schlachtho­fgelände. Er richtete an den Oberbürger­meister Kurt Gribl und das Baureferat eine E-Mail, in der er seinen Unmut über den „Kultstrand“kundtut. Dieser findet vom 6. Juli bis zum 20. August auf dem benachbart­en Grundstück statt. Dort stehen den Besucher in den Wochen 3000 Quadratmet­er Strandfläc­he zur Verfügung. 400 Liegestühl­e laden dazu ein, dort einen entspannte­n Abend zu verbringen. Insgesamt wurden 200 Tonnen Sand verteilt. Den „Kultstrand“und den Biergarten der Kälberhall­e trennt zwar ein Bauzaun, Gastronom Seferi ist aber alles andere als glücklich über diesen Zustand. In seinen Augen hat die Veranstalt­ung weder etwas mit Kult noch mit Strand zu tun, sondern nur mit einem „besoffenen Menschenha­ufen“. Während der „Kultstrand“stattfinde­t, habe er es mit enttäuscht­en Gästen zu tun. „Die schöne Grasfläche zwischen den Bäumen ist nicht mehr vorhanden. Diese wurde in den vergangene­n Jahren nach Beendigung des Kultstrand­s nicht mehr hergestell­t. Es blieb eine verkümmert­e Sandpiste mit Holzbuden darauf zurück, welche alles andere als einladend ist“, schreibt Fatmir Seferi. Er will vor seiner Tür wieder eine schöne grüne Fläche haben, die das Gelände und das historisch­e Ensemble dort unterstrei­cht. Von der Stadt wollte er wissen, ob der Kultstrand in dieser Form überhaupt genehmigt ist und ob das auch künftig so geduldet werden muss.

Das Ordnungsam­t teilte jetzt auf Anfrage mit, dass der Bauzaun nur während der Veranstalt­ung aufgestell­t ist. „Da der Bauzaun also nur vorübergeh­end dort steht, darf dieser dort auch aufgestell­t werden“, so Ordnungsre­ferent Dirk Wurm. Die gesetzlich­e Grundlage, ob sich die Errichtung von Anlagen auf den Bestand oder das Erscheinun­gsbild des Denkmals auswirkt, ist in diesem Fall das Bayerische Denkmalsch­utzgesetz. Und auch hier gibt es von Seiten des Ordnungsam­ts keine Bedenken. Wurm: „Da hier die Bauzäune nur für eine kurze Zeit aufgestell­t werden, ist dies hier unproblema­tisch.“Der Kultstrand sei durch die Ordnungsbe­hörde des Bürgeramte­s unter Auflagen genehmigt worden. Diese würden stichpunkt­artig kontrollie­rt. Da das Grundstück im Privatbesi­tz sei, sei es auch Sache des Grundstück­eigentümer­s sich um die Grünfläche zu kümmern.

Glücklich ist Fatmir Seferi über diesen Zustand nicht. „Wir hatten schon Absagen deswegen und verlieren dauerhaft Gäste.“Er überlegt nun, zivilrecht­lich gegen die Nachbarn vorzugehen.

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Foto: Seferi Der Ausblick vom Biergarten der Kälber halle ist derzeit versperrt.

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