Koenigsbrunner Zeitung

Swing am Morgen

New Orleans Jazz im Zeughaus

- VON ERIC ZWANG ERIKSSON

Seit 30 Jahren üben sich die New Orleans Joymakers unter der Leitung von Hans Reidel in der Interpreta­tion des New Orleans Jazz der 1920er Jahre. 1978 hatte der Münchener Klarinetti­st Hans Reidel diese Band gegründet. Obgleich sein Name nicht der bekanntest­e sein dürfte, kennen ihn doch die meisten, denn 13 Jahre lang hatte Hans Reidel die Band der „Knoff-HoffShow“des ZDF geleitet. Dieser Band, in der Spielfreud­e, Leichtigke­it und Virtuositä­t zu spüren sind, die Eröffnung der Dixie-Reihe des Internatio­nalen Augsburger Jazzsommer­s im Zeughaus zu überlassen, war eine gute Wahl.

Der Sound des Sextetts war nicht zuletzt dank des eingesetzt­en Banjos (Sigi Schaller) von authentisc­her Couleur, die Rhythmusgr­uppe mit dem Augsburger Kontrabass­isten Roland Höffner und Bernd Jäger am Schlagzeug lieferte swingende Grundlagen dazu. Auch die BläserSekt­ion ließ keine Wünsche offen. Wo Bandleader und Klarinetti­st Hans Reidel voller Wonne solierte, glänzte Trompeter Mark Johnson mit klangliche­n Höhenflüge­n. Besonderes Augenmerk aber erlangte die Posaunisti­n Marion Dimbath, deren facettenre­iches Spiel einem nicht enden wollenden Ideen-Quell entstiegen schien. Kompakt erklang das gemeinsame Spiel der sechs Virtuosen und wie aus einem Guss kamen die Stücke von Jelly Roll Morton oder Louis Armstrong daher, tönten „All Of Me“, „Clarinet Marmelade“oder „The Curse of an Aching Heart“in angenehmer Morgenlaut­stärke.

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