Koenigsbrunner Zeitung

Mit der Ape auf den Camping Platz

- VON ANJA FISCHER

Rudi Niebauer ist in Bobingen bekannt für sein limonengrü­nes Gefährt. Doch er setzt noch eins drauf: einen Camping-Urlaub mit der Ape. Wie es damit funktionie­rt hat

Mit dem Wohnmobil auf den Camping-Platz? Klar, das ist doch ganz normal. Aber mit der Ape zum Zelten fahren? Eher ungewöhnli­ch. Nicht für Rudi Niebauer aus Bobingen. Er hat mit seinem Sohn Timo einen Zelturlaub gemacht – natürlich in der dreirädrig­en Ape.

Wenn Rudi Niebauer mit seiner limonengrü­nen Piaggio Ape TM durch Bobingen fährt, winken ihm viele zu. Sie kennen sein Gefährt, die Kastenvers­ion mit viel Platz. Den braucht Niebauer beispielsw­eise, wenn er für sein Hobby, das Backteam des Fördervere­ins Mittlere Mühle, einkauft. Die Ape war ein lang gehegter Wunsch von ihm. „Ich fahre eigentlich mit dem Fahrrad in die Arbeit“, erzählt Niebauer. „Für die Kombinatio­n schlechtes Wetter und kurze Strecke habe ich aber immer nach einer Alternativ­e gesucht und in der Ape schließlic­h gefunden.“

Im letzten Jahr legte er sich das limonengrü­ne Gefährt als Zweitfahrz­eug zu. Auf die Idee mit dem Campingurl­aub kam er durch das Internet. „In den Foren stehen einige Berichte, wie die Ape zum Wohnmobil ausgebaut wurde“, sagt Niebauer. „Da habe ich mir gedacht, dass das auch etwas für uns wäre.“Weil sein Fahrzeug ein Zweisitzer ist, war es die perfekte Möglichkei­t für einen Vater-SohnUrlaub. Mit seinem älteren Sohn Timo ging es in den Pfingstfer­ien an die Altmühl nach Eichstätt.

Rund vier Wochen vorher bastelte Rudi Niebauer an der passenden Campingaus­stattung für seine Ape. „Als Erstes habe ich das Bett eingebaut, passende Lattenrost­e und Matratzen besorgt“, erzählt er. Immerhin: das Fahrzeug bietet eine Liegefläch­e von etwa 1,75 auf 1,40 Meter. „Mehr Breite hat man in vielen normalen Betten auch nicht. Man sollte halt nicht zu groß sein, aber für meine Größe reichts“, lacht Niebauer. Und die Ape ent- puppte sich beim Einpacken zudem als wahres Platzwunde­r. Niebauer zählt auf: „Zwei Fahrräder, einen Tisch, Klappstühl­e, einen Grill, Schlafsäck­e, Kissen, Decken und alles, was man sonst noch zum Zelten braucht, hatten wir dabei.“

So ausgerüste­t konnte es gern losgehen mit der Fahrt. Auf Nebenstrec­ken, da die Ape maximal 65 Kilometer pro Stunde fährt, ging es an die Altmühl. Bordfotogr­af Timo dokumentie­rte die Reise, bei der galt: „Der Weg ist das Ziel.“„Wenn man so langsam unterwegs sucht man natürlich nach der schönsten Fahrtstrec­ke“, meint Niebauer. „Alles in einem Radius von etwa 140 Kilometern ist in Ordnung. Sonst wird die Fahrt zu lang.“

Auf dem Zeltplatz waren die beiden und ihre Ape die Stars. „Viele kamen und wollten dann auch mal hinten reinschaue­n, unsere Betten begutachte­n und sehen, was alles Platz hat.“Generell sei das aber etwas, an das er sich gewöhnt habe. „Wenn ich so unterwegs bin, schmunzelt fast jeder ein bisschen, wenn ich vorbei fahre. Es ist toll, wenn man jedem ein Lächeln ins Gesicht zaubern kann“, sagt Rudi Niebauer selbst. Auch Sohn Timo war begeistert. Nicht nur vom abendliche­n Radfahren oder dem Paddeln auf der Altmühl am nächsten Tag. „Die Fahrt mit der Ape war schon toll“, findet er. „Das ist schon etwas Besonderes, das macht nicht jeder.“Und den Papa mal ein paar Tage ganz für sich zu haben – wer würde sich das nicht wünschen? Vermisst haben die beiden Ausflügler nichts. „Außer vielist, leicht Musik, denn in der Ape ist kein Radio drin – da muss ich mir bis zum nächsten Mal noch etwas überlegen.“Auch eine Ablage im Kasten fehlt noch.

Bis zum nächsten Urlaub wird Rudi Niebauer das Problem sicher gelöst haben. Bald will er wieder auf Tour gehen. Dann mit Sohn Marco, der sich schon darauf freut. Und im nächsten Jahr hat sich Timo bereits für eine zweite Camping-Tour angemeldet. Natürlich wieder mit der limonengrü­nen Ape.

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Rudi Niebauer (rechts) und sein Sohn Timo haben alles in die Ape gepackt. Jetzt kann die Tour losgehen.
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Fotos: Rudi Niebauer Für Timo Niebauer ist auf Lattenrost und Matratze in der Ape genug Platz.
 ??  ?? Viel Gepäck, aber in der Ape hat trotzdem alles Platz.
Viel Gepäck, aber in der Ape hat trotzdem alles Platz.

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