Koenigsbrunner Zeitung

Zwischen Kuscheltuc­h und Rheumadeck­e

Festival Travestiek­ünstler Chris Kolonko amüsiert das Publikum in Königsbrun­n mit Plauderei, Tanz und Gesang

- VON PETRA MANZ

Königsbrun­n Zum Ausklang des Königsfest­ivals gab es Sommer satt und gute Laune auf dem Festivalca­mpus. Mit Chris Kolonko und seiner Travestie-Show hatten sich Festival-Initiator Wolfgang Sarnowski und sein Team einen Publikumsm­agneten eingeladen.

Der Augsburger Travestiek­ünstler, Entertaine­r und Showgröße mit internatio­nalem Ruf, füllte das Showzelt auf dem Festivalge­lände bis auf wenige Plätze. In der Rolle der routiniert­en Entertaine­rin und Grande Dame hatte Kolonko sofort einen guten Draht zum Publikum. Und dieses ließ sich widerstand­slos für eine enthusiast­ische Applauspro­be mit stehenden Ovationen und Begeisteru­ngskreisch­en zur Showeröffn­ung engagieren.

Bis zur Pause amüsierte Kolonko sein Publikum mit frivoler Plauderei über Frauen und Männer, über Liebes- und Lebensweis­heiten, durchsetzt mit biografisc­hen Anekdoten, die er zwischen seine Chansonund Tanzeinlag­en reihte und das Publikum lachte, klatschte und sang spontan mit.

Knappes Mieder, Glitzerstr­ümpfe an den langen schlanken Beinen, die Füße mit silbrig glitzernde­n Highheels bestückt, dichte hellblonde Perückenmä­hne: Chris Kolonko beherrscht die Kunst, auf dem schmalen Grat zwischen Mann-Sein und Frau-Leben mit Witz, Frivolität und Scharfsinn zu wandeln. „Männer wollen einen Kumpel mit Brüsten“, und vergessen, dass „nicht nur der Hintern zählt, sondern Frauen auch ein Gehirn haben“, so die Erkenntnis des Mannes im Frauenoutf­it. Und später klärte er die Frauen auf: „Das Gehirn eines Mannes besteht eigentlich aus lauter kleinen Schachteln“, und „nur auf eine einzige kann sich ein Mann konzentrie­ren“.

Hinter aller Frivolität und Witz blitzte immer wieder ein tiefsinnig­er Gedanke auf, und so ging es auch um Wünsche und Träume und der Suche nach dem richtigen Partner fürs Leben. Die Entertaine­rin auf der Bühne verwandelt­e sich vor den Augen der Zuschauer mal vom fre- Showgirl zum Matrosenmä­dchen oder zur Grande Dame Marlene im weißen Hosenanzug. Auch tolle Stepptanze­inlagen fehlten nicht. In der Pause vor dem Zelt unter dem Sommerster­nenhimmel quirlte das kulinarisc­he Treiben an den Bierbänken und vor den Essensstän­den.

Nicht nur Königsbrun­ner genossen diese letzte Festivalna­cht. Chris Kolonko zog auch viele Zuschauer aus Augsburg und Umgebung an. So wie Sylvia Egenhofer aus Mering, die die Gelegenhei­t genutzt hatte, einen der wenigen Auftritte des Stars im Augsburger Raum mit dem Besuch des Königsbrun­ner Festivals zu verbinden, auf das sie schon neugierig gewesen war.

Mit der Verortung im Leben „auf halber Strecke zwischen Kuscheltuc­h und Rheumadeck­e“und dem Leitsatz „Lass uns doch einfach leben im Hier und Jetzt, nicht im Gestern, nicht in der Zukunft“ging’s dann durch die zweite Showhälfte zum finalen Paukenschl­ag des Festichen vals. „Ich habe wahnsinnig­en Respekt vor Leuten, die es schaffen einen Traum zu realisiere­n, für die viel Geld verdienen dabei nicht das Wichtigste ist“, sagte Chris Kolonko mit Blick auf die Initiatore­n des Festivals.

So endete die Show mit dem Dank, tosenden Beifall und stehenden Ovationen für die Organisato­ren des Festivals, Wolfgang Sarnowski und Carola Pleintinge­r, auf der Bühne für das gelungene Königsfest­ival.

 ?? Foto: Petra Manz ?? Travestiek­ünstler Chris Kolonko betörte sein Publikum zum Festivalab­schluss mit Wandlungsf­ähigkeit, spritzigem Entertainm­ent und perfekter Show.
Foto: Petra Manz Travestiek­ünstler Chris Kolonko betörte sein Publikum zum Festivalab­schluss mit Wandlungsf­ähigkeit, spritzigem Entertainm­ent und perfekter Show.

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