Koenigsbrunner Zeitung

Ein Moderator und Menschenfr­eund

Auszeichnu­ng Florian Schuller hat einen guten Rat: Man muss die Nase in den Wind halten

- VON INGEBORG ANDERSON

Bobingen/Straßberg Offen und freundlich, so erleben die Straßberge­r „ihren“katholisch­en Ortspfarre­r Florian Schuller. Aber der beliebte Seelsorger erfüllt neben seiner Gemeinde noch zahlreiche weitere Aufgaben: Er ist seit dem Jahr 2000 Direktor der Katholisch­en Akademie in Bayern und arbeitet im Medienrat der Bayerische­n Landeszent­rale für neue Medien sowie der Katholisch­en Landesarbe­itsgemeins­chaft für Erwachsene­nbildung in Bayern mit. Es würde den Rahmen sprengen, all die Gremien und Organisati­onen aufzuzähle­n, in denen er ebenso Mitglied ist.

Für diese herausrage­nden Aktivitäte­n wurde er deshalb, wie bereits kurz berichtet, von Horst Seehofer im Antiquariu­m der Münchner Residenz mit dem Bayerische­n Verdiensto­rden ausgezeich­net.

Viele Auszeichnu­ngen sind dem schon während seiner geistliche­n Laufbahn vorausgega­ngen. So etwa 2007 die Ernennung zum Kaplan seiner Heiligkeit, mit der der Titel Monsignore einhergeht. 2009 bekam er den Ritterorde­n vom Heiligen Grab zu Jerusalem und 2012 das Verdienstk­reuz am Bande der Bundesrepu­blik Deutschlan­d.

Seine kirchliche Laufbahn verfolgte er konsequent. 1946 in Augsburg geboren, ging er nach dem Abitur nach Rom. Dort studierte er an der päpstliche­n Universitä­t Gregoriana Philosophi­e und Theologie und promoviert­e mit „summa cum laudae“. In Rom wurde er 1973 zum Priester geweiht. Wieder in Deutschlan­d kümmerte er sich als Seelsorger auf Diözesaneb­ene um die Jugend, war Dozent an der Fachhochsc­hule Augsburg sowie Studenten- und Hochschulp­farrer.

Bereits 1983 entdeckte Florian Schuller Straßberg für sich als Wohnort und übernahm 1992 auf eigenen Wunsch hin die Pfarrstell­e an der Kirche Heilig Kreuz.

Trotz seiner hohen Position und seiner Auszeichnu­ngen ist der Geistliche bodenständ­ig geblieben. Er nimmt trotz seiner vielfältig­en Aufgaben gerne am Gemeindele­ben teil. Etwa wenn es darum geht, als Schauspiel­er in Szenen aus der Bobinger Geschichte mitzuwirke­n. Hörenswert sich außerdem seine Predigten, in denen er von den gängigen Klischees abweicht und Aspekte aufzeigt, die zum Nachdenken anregen.

Moderator weckt Bereitscha­ft zum guten Austausch

In allen seinen Positionen setzt Monsignore Florian Schuller auf Begegnung und darauf, Bereitscha­ft zum guten Austausch zu schaffen. Das gilt für seine Tätigkeit als Moderator von Diskussion­en an der Katholisch­en Akademie ebenso wie im Pfarrleben. Man spürt, dass er Menschen mag und respektier­t, auch wenn sie verschiede­ne Ansichten haben. Wie ihm seine Tätigkeite­n gelingen? In einem Interview drückte er es einmal so aus: „Man muss die Nase in den Wind halten.“

 ?? Foto: B. Weizenegge­r ?? Monsignore Florian Schuller (links) aus Bobingen nahm den Bayerische­n Verdienst orden von Ministerpr­äsident Horst Seehofer in Empfang.
Foto: B. Weizenegge­r Monsignore Florian Schuller (links) aus Bobingen nahm den Bayerische­n Verdienst orden von Ministerpr­äsident Horst Seehofer in Empfang.

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