Konradshofen feiert seine neue Pfarrkirche
Weihbischof Wörner kommt zum Abschluss der Renovierung von St. Martin. Das Projekt war auch ein Stück Abenteuer und eine große Leistung vieler Handwerker
Konradshofen Nach 15-monatiger Bauzeit ist die Renovierung der Pfarrkirche St. Martin von Tours in Konradshofen abgeschlossen. Das Ende der Bauarbeiten, die mit vielerlei Beeinträchtigungen, Improvisationen und mit viel Staub einhergingen, feiert die Staudenpfarrei am Sonntag, 23. Juli, um 10 Uhr mit einem großen Festgottesdienst, zu dem der Augsburger Weihbischof Florian Wörner erwartet wird.
Hinter Kirchenpfleger Wilfried Bravi und seiner Kirchenverwaltung liegt eine arbeitsintensive Zeit. In den zurückliegenden Monaten war er nahezu täglich auf der Baustelle anzutreffen. Bei ihm und bei Architekt Thomas Hummel aus Inningen liefen die Fäden des Großprojektes zusammen. Ein Schwerpunkt der kompletten Außen- und Innenrenovierung des über 300 Jahre alten Gotteshauses war die statische Sicherung des Dachstuhls, der im Laufe der Zeit gewaltig „aus den Fugen“geraten war. Zahlreiche morsche Balken der Dachkonstruktion mussten ausgetauscht werden. Dabei kam es zum teilweisen Absturz der Traufgesimse, die aufwendig wieder aufgemauert werden mussten und – weil in diesem Umfang nicht einkalkuliert – den Finanzierungsplan arg strapazierten.
Eine neue Dacheindeckung mit roten „Kirchenbibern“, verbunden mit umfangreichen Spenglerarbeiten, die Erneuerung der Kupferdachrinnen und des Blitzschutzes sowie die Ertüchtigung des gesamten Mauerwerks mit Erneuerung des Außenputzes samt komplettem Fassadenanstrich waren die größten Gewerke bei der Außenrenovierung. Alle Kirchenfenster – einschließlich der beiden figürlichen Fenster im Chorraum – wurden repariert und gereinigt. Zudem wurde die komplette elektrische Anlage ertüchtigt und ergänzt. Das Glockentürmchen erhielt neue Klangjalou- sien und ein neues Turmfenster, die Kirchturmuhr ein neues Ziffernblatt und neue Zeiger.
Im Innenraum wurden an sämtlichen Decken- und Wandflächen Putz und Stuck ausgebessert. Auch die beiden Deckengemälde im Kirchenschiff und im Chor wurden fachmännisch gereinigt und restauriert. Die Darstellung an der Decke des Kirchenschiffes zeigt den Kirchenpatron, den heiligen Martin von Tours, bei der Eucharistiefeier. Im Chorraum ist die Anbetung der Erdteile – allerdings noch ohne Australien – zu sehen. In einem letzten Arbeitsschritt wurden auch sämtliche Figuren und Altäre im Kircheninneren vom Staub der ver- gangenen Jahrzehnte befreit und gründlich gereinigt.
Die Gesamtkosten der Außenund Innenrenovierung belaufen sich laut Kirchenpfleger Wilfried Bravi auf 545000 Euro. 340000 Euro sind durch einen Zuschuss der Diözese Augsburg gedeckt. Weitere finanzielle Unterstützung leisten die Gemeinde Scherstetten (36500 Euro), der Landkreis Augsburg (9800 Euro), die Viermetz-Stiftung (5000 Euro) und der Bezirk Schwaben (4500 Euro). Die verbleibenden 130 000 Euro Eigenanteil müssen von der Pfarrei aus Rücklagen und durch Spenden aufgebracht werden. Das Spendenbarometer, so Wilfried Bravi, steht derzeit bei 20 000 Euro.