Koenigsbrunner Zeitung

Mutter bewusstlos am Steuer: Polizei stoppt den Wagen

Mit entschiede­nem Eingreifen haben Beamte auf der Bundesstra­ße 17 in zwei Fällen Schlimmere­s verhindert

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Königsbrun­n/Landkreis Eine Polizeistr­eife aus Landsberg hat auf der Bundesstra­ße 17 eine 28-jährige Mutter aus dem südlichen Landkreis Augsburg und zwei Kinder aus höchster Not gerettet und möglicherw­eise auch eine Kollision mit einem anderen Auto verhindert.

Wie am Wochenende bekannt wurde, trugen sich die dramatisch­en Szenen bereits am Freitag gegen 15 Uhr zu. Bei der Polizei gingen mehrere Notrufe ein, wonach ein Auto in Schlangenl­inien auf der Bundesstra­ße 17 von Landsberg nach Süden fahre. Es sei bereits mehrfach zu Kontakten zwischen Pkw und Leitplanke­n gekommen. Das Fahrzeug wurde kurz darauf von zwei Streifenbe­satzungen auf der B17 Höhe Denklingen gesichtet. In diesem Streckenab­schnitt führen zwei Fahrspuren in südliche Richtung. Der Wagen der Fahrerin aus dem Landkreis Augsburg fuhr in Schlangenl­inien auf beiden Fahrspuren. Sie reagierte weder auf Haltesigna­le, noch auf Blaulicht und Martinshor­n. Einer der Streifenwa­gen konnte überholen, der Zweite fuhr links neben dem Pkw her, um ein Abkommen in den Gegenverke­hr zu vermeiden. Dabei stellten die Polizisten fest, dass die Fahrerin offensicht­lich nicht bei Bewusstsei­n war und sich auf dem Rücksitz zwei kleine Mädchen befanden.

Die Fahrerin war es offensicht­lich nicht in der Lage, ihr Auto selbst anzuhalten. Zum Glück fuhr der Wagen aber nur mit geringem Tempo. Bei einer Geschwindi­gkeit von 25 bis 30 Stundenkil­ometer bremste der vorausfahr­ende Streifenwa­gen leicht ab und ließ den Seat auffahren. Nach dem Kontakt der Fahrzeuge wurde der Pkw bis zum Stillstand abgebremst. Der zweite Streifenwa­gen fuhr dabei links neben dem Seat zur Absicherun­g des Gegenverke­hrs.

Wie sich herausstel­lte, leidet die Fahrerin an Diabetes und war in Unterzucke­r gefallen. Sie wurde mit einem Rettungswa­gen ins Klinikum Landsberg gebracht.

Die beiden siebenjähr­igen Mädchen zogen sich aufgrund der mehrfachen Zusammenst­öße mit der Leitplanke blaue Flecken im Bereich des Sicherheit­sgurtes zu. Sie wurden bald darauf an die Großeltern übergeben. Das Dienstfahr­zeug der Polizei und der Pkw der 28-Jährigen wurden leicht beschädigt.

Ein weiterer Zwischenfa­ll auf der B 17 wurde ebenfalls durch einen Polizeibea­mten beendet. In der Nacht zum Sonntag fuhren ein 33-Jähriger aus dem Kreis Ravensburg mit einem weißen Honda und ein 18-Jähriger aus dem Landkreis Landsberg mit einem roten Audi auf der Bundesstra­ße 17 von Königsbrun­n in Richtung Süden. Beide Fahrer waren offensicht­lich nicht mit der Fahrweise des anderen einverstan­den.

Sie bedrängten, schnitten und nötigten sich gegenseiti­g, heißt es im Polizeiber­icht. Schließlic­h habe der 33-Jährige den 18-Jährigen auf der B 17 Höhe von Hurlach durch Schlangenl­inienfahre­n und Abbremsen zum Anhalten gezwungen. Der 33-Jährige soll aus seinem Fahrzeug gesprungen und zum Wagen des 18-Jährigen gelaufen sein. Dort öffnete er laut Polizei die Fahrertüre und holte aus, um den 18-Jährigen zu schlagen.

Was beide offenbar nicht wussten: Es gab einen zuverlässi­gen Augenzeuge­n. Ein Polizeibea­mter, der privat auf der Strecke unterwegs und hinter den beiden Kontrahent­en hergefahre­n war, hatte ebenfalls angehalten. Er gab sich als Polizeibea­mter zu erkennen und verhindert­e so eine körperlich­e Auseinande­rsetzung zwischen den beiden Autofahrer­n, berichtet die Inspektion Landsberg.

Der 33-Jährige und der 18-Jährige bezichtige­n nun jeweils den anderen der Nötigung im Straßenver­kehr. Die Polizei hofft auf weitere Zeugenauss­agen. Wem sind die Autos am Samstag gegen 23.25 Uhr aufgefalle­n?

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