Eine Attraktion jagt die nächste
Die Leonhard-Wagner-Schulen haben viele Artisten: Das ist Lewazi
Schwabmünchen Lewazi, dieses Kunstwort setzte sich ganz schnell in den Köpfen fest. Inzwischen kennen es im Raum Schwabmünchen und Umgebung sehr viele, denn es ist ein Schulprojekt der LeonhardWagner-Schulen, das für Furore sorgte. Trotzdem wird es schon wieder aus dem Blick der Öffentlichkeit verschwinden, um allerdings in ein paar Jahren wieder zu erstrahlen.
Zirkus. Der Gedanke daran setzt wohl bei jedem das Kopfkino in Gang. Da baut sich ein buntes Zirkuszelt auf, da entstehen viele tolle Akrobaten, da entwickeln sich die unterschiedlichsten Tiere, da gibt es viel zu staunen und zu lachen.
Genau diese Vorstellungen wurden Wirklichkeit, und zwar beim Lewazi, dem Zirkusprojekt der drei Leonhard-Wagner-Schulen. Es ist ein Gemeinschaftsprojekt, das heißt, Schüler und Lehrer von Mittelschule, Realschule und Gymnasium ersinnen ein Programm, tüfteln, trai- nieren und gestalten sieben Aufführungen, teils für Schüler, teils für die Öffentlichkeit, und zwar im besten Sinne gemeinsam.
Rausgekommen ist ein zweistündiges Programm, das sich wirklich sehen lassen kann. Der Ideenreichtum ist riesig, die Zahl der Programmpunkte gigantisch, die Ausführung faszinierend. Das Publikum klatscht und bejubelt jede Nummer. Das Spektrum reicht von netten Clownerien und spannenden Jonglagen über schwieriges Stelzenlaufen und tolles Hochradfahren bis hin zu faszinierenden Turnvorführungen und atemberaubenden Akrobatiknummern in schwindelerregender Höhe. Dazu kommen tolle Gesänge, Tänze und Übungen an Geräten, die so manchem der begeisterten Zuschauer bisher nicht bekannt waren.
Die gezeigten Leistungen gehen weit über das übliche Schulniveau hinaus. Das hängt auch damit zusammen, dass von den rund 100 Mitwirkenden zwar alle an den Leonhard-Wagner-Schulen sind oder waren, aber manche zusätzlich noch in verschiedenen Vereinen trainieren wie zum Beispiel beim TSV Schwabmünchen oder der Tanzschule Kuschill.
Zu verdanken ist das Programm vier Lehrern der drei Schulen: Marco Zimmert, Alexandra Mosler, Nuri Shahiko und Armin Mattler, die gemeinschaftlich das Wahlfach Schulzirkus Lewazi auf die Beine stellen und Zim-mert außerdem das Wahlfach Licht und Tontechnik betreut. Mit in die Organisation eingebunden waren auch die Ulrichswerkstätten Schwabmünchen, die viele Aufbauten gestalteten und bei dem beliebten Biergarten halfen. Begeistert erzählt Nuri Shahiko von den Vorbereitungen: „Eigentlich lief unser Wahlfach doppelstündig. Doch je näher wir den Aufführungen kamen, umso zeitintensiver wurde es. Die letzte Woche waren wir quasi rund um die Uhr beschäftigt.“Shahiko freut sich darüber, dass Schüler, ja sogar Eltern, so viel Eigeninitiave zeigten, Nummern selbst gestalteten und schulübergreifend bestens zusammenarbeiteten. „Es hat uns allen sehr viel Spaß gemacht“, betont er, fügt aber hinzu: „Diesen riesigen Aufwand jedes Jahr zu betreiben und immer wieder neue Attraktionen zu kreieren, das schaffen wir nicht.“Deshalb wird es das nächste Lewazi-Projekt wohl erst 2020 geben, obwohl die Wahlfächer bestehen bleiben.
Atemberaubende Akrobatik